Sila und Arima erschaffen aus sich selbst wie alle anderen Ganzheiten auch. Sie kreieren Welten und Wesen und alle möglichen Arten des Schauspiels. Sie schauen nicht nur zu. Sie wirken mit und manchmal vergessen auch sie, dass es nur ein Spiel ist.

Dramen, Lustspiele, selbst Klamauk ist dabei. Krimi und Horror nicht ausgeschlossen. Sciencefiction ebenso und all die wundervollen Fantasyfilme.

Der Mann im Mond wurde nie gefunden. Da haben sie aber geschlampt, die Ganzheiten. Viel zu nachlässig. Man muss die Marionetten doch bei Laune halten. Man weiß selbst, wie langweilig so ein Menschenleben sein kann. Der Mann im Mond wäre doch drin gewesen. Da hätte man etwas zum Staunen gehabt. Und vielleicht hätten sie ihn auf die Erde gebracht, wo er einige wenige tödliche Viren mitgebracht hätten.

Energie vergeht nicht und vermehrt sich nicht. Der Pegel bleibt immer gleich unendlich und ewig. Wir können nur rauben oder verlieren. Meist tun wir beides gleichzeitig. Aber es ändert sich nichts. Energie bleibt immer gleich, egal, wie viele Dramen oder Klamauks gespielt werden. Nicht mal die Art des Schauspiels kümmert. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Als wäre es nie geschehen. Und es ist auch nie geschehen. Und schon wieder tönt es: „Nichts ist jemals geschehen.“

Die Kreationen sind diesmal meisterhaft ausgefallen. Es fehlen nur noch die Protagonisten. Geht es jetzt, nach zig langweiligen, nichtssagenden Seiten endlich los mit der Geschichte? Mal sehen. Gut Ding braucht Weile.

Vor allem Sila und Arima lassen sich Zeit, auch wenn sie keine haben, da es keine gibt. Sie sind noch am überlegen, welches Bild sie diesmal auswählen. Aber, bitte, keine Kriegsspielzeuge mehr. Und keine Soldatenuniformen. So eine wie Buddhi wäre nicht schlecht, aber mit mehr Aussagekraft. Und keine Familiendramen mehr. Hatten wir doch alles schon.

Ein Bild ist da, wie mehrere hübsch gekleidete menschenähnliche Wesen, aber viel schöner, zarter als Menschen, in einer lieblichen Landschaft, mit Blumen, Seen und darüber feine Brücken, in den Wiesen sitzen oder liegen und allerhand Köstlichkeiten zu sich nehmen. Und sie lachen. Nicht ausgelassen, sondern bewusst glücklich.

Langweilig, - meint Arima, der stets für Dramen gut ist, was man ja an seiner eigenen Lebensgeschichte als Kim gesehen hat. Da muss mehr passieren. Schau nur, was da über die Wiese läuft. Kein schön gekleidetes menschenähnliches Wesen, sondern ein Berserker mit einer Keule in der Hand. Übergeblieben aus der alten Steinzeit. Behaart, wo kein Fell nötig gewesen wäre, das er als Lendenschurz trägt. Langes Haar, funkelnde, schwarze Augen und ein lautes Brüllen.

Du immer mit deinen Bösartigkeiten, - schimpft Sila und radiert den Berserker einfach aus. Diesmal wollen wir nur glücklich sein und wenn es noch so langweilig ist. Basta!

Die Welt der getrennten Dinge, unsere sogenannte Realität, ist nichts anderes als eine geistige Abstraktion, eine selbst geschaffene Illusion, oder besser Imagination, der eine tiefere „holistische“, verneinende „Wirklichkeit“, ein untrennbares Ganzes zugrunde liegt, - schreibt Günther Gold in oben erwähntem Buch.

Ganz besonders schreibt die menschliche Bewusstseinsblase diese Schubladenspielchen vor. Man muss unterscheiden, um zu erkennen. Das Kleine macht das Große erst groß. Das Schöne macht das Hässliche erst hässlich. Und so weiter im Dualismus.

Aber darum geht es nicht. Nicht nur. Sila und Arima und die Ganzheiten dehnen sich aus und teilen sich, um ein einfaches Bild zu beschreiben.

Irgendwann schrieb ich, dass es ohnehin nur eine einzige Ganzheit gibt – die Tochter der Quelle oder wie es im Kurs (in Wundern) heißt, der Vater und der Sohn in ewiger, glückseliger Kommunikation, indem beide wundervolle und vor allem perfekte Welten schaffen, im Gegensatz zum Gedanken an eine unvollkommene Welt, der nie war und auch nie sein wird.

Der Tochter dürfte ein Fehler unterlaufen sein. Vor allem in diesem Universum. Irgendwann wurde wohl einmal zu viel geteilt. Ist Sila diese Tochter? Oder ist es Arima? Auch hier haben Namen, besser gesagt, Benennungen keine Bedeutung, denn Herzen haben kein Geschlecht, wie Kim einst so schön sagte.

Egal, ob Sohn oder Tochter, ob Vater oder Mutter, es ist immer die Quelle, die das letzte Wort hat. Das erste Wort hatte wohl die Tochter oder der Sohn oder die Föten, die den Bauch ihrer Mutter nicht verlassen wollten. Dann aber sprachen sie doch. Und das Wort ist Fleisch geworden.

Wir sprechen nicht mehr von der letzten Vereinigung, die zwischen Sila und Arima stattfinden soll, um die Einheit aller Ganzheiten zu beschließen. Sie sind doch alle schon Eins. Geist kann man nicht trennen. Das Unsichtbare, nicht Wahrnehmbare ist untrennbar. Materie lässt sich trennen. Scheinbar.

Aber jetzt sollte endlich die Geschichte beginnen. Die neue Geschichte, in der Sila und Arima die Regisseure sind und gleichzeitig auch die Hauptdarsteller.

Alles Teilung. Aufteilung. Ich erinnere mich an die Doppelgängerin, die links vor mir stand, mich ziehen wollte. Gegenüber die Graue – das Ekel, das Ego. Alles Eins. Ein und das, die selbe. Ich will im Gleichschritt mit ihr gehen. So lange, bis wir wirklich gleich sind. Bis wir ein und dieselbe sind. Sie ist so schön. So viel schöner im Innen. Auch im Außen. Das schwarze Haar, die durchdringenden Augen, deren Farbe ich noch nicht bestimmen kann. Vielleicht strahlend blau oder doch dunkelbraun, wie gewohnt. Die Gewohnheit muss sich lösen. Sie ist dunkel angezogen, blickt nach unten und hält einen Schirm in der rechten Hand.

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Da ist ein Feld. Vielleicht ein Weizenfeld. Ich lass mich ziehen. Jetzt erst recht. Anfangs hatte ich Angst. Angst davor mich zu verlieren. Aber durch sie gewinne ich mich erst. Das habe ich nicht verstanden. Denn noch geht es um den Verstand, den wir bald hinter uns lassen können. Und dann rufen wir laut: „Heureka!“

Im Hintergrund, nein, sie ist vorne – die Eklige, die gerne jammert, wenn sie nicht das bekommt, was sie will und wenn es nicht so läuft, wie sie will. Sie schaut mir genau ins Gesicht. Drängt sich auf. Grau und alt sie sieht sie aus. Schmale Lippen, faule Zähne, wenn sie hämisch grinst. Man hat Angst vor ihren Gedanken. Gedanken können wahr werden. Genauso wie Wünsche. Man sollte vorsichtig sein damit.

Und die Schöne lächelt sanft. Hab Nachsicht, sagen ihre glücklich strahlenden Augen. Und Geduld ist auch wichtig. Das wird schon.

Und ich mitten drin, als wäre ich gar nicht vorhanden. Ich. Eingeklemmt zwischen Wunschdenken und scheinbarer Realität.

Aber ganz so schlimm ist es nicht. Mit beiden nicht. Die Schöne ist nicht wirklich so schön, denn Perfektion gibt es nicht. Und die Grau ist gar nicht mehr so grau und hässlich. Langsam zähmt sie ihre Gedanken und nähert sich der Schönen.

Und ich mitten drin, als wäre ich gar nicht da. Ich. Wenn Liebe nur ein Wort ist, was ist dann Ich?

Die Schöne lächelt und faltet den Schirm zusammen. Sie wirft ihn in die Höhe, zu den Wolken hoch. Er fliegt. Der Schirm flieg wie ein schwarzer Adler der Sonne entgegen und die Schöne lacht ihr schönes, kehliges Lachen. Ihre Stimme muss dunkel sein. Sanft, fast zu leise und dunkel. Ihre Hände streicheln die Ähren, als sie durch das Feld geht. Sie ist frei. Es kümmert sie nicht, ob ihr jemand folgt oder nicht.

Ich sehe ihr sehnsüchtig nach und kann ihr nicht folgen. Zuerst muss ich mich mit der Grauen aussöhnen. Aussöhnen und austöchtern. Ich kann sie nicht einfach zurück lassen. So wie sie mich ansieht. Mich. Durch mich hindurch. Tränende Augen, aber wütender Blick. Lass sie raus. Die Wut. Alles besser als Angst. Wut kann sich schneller wandeln. Sie wirkt oft lächerlich. Man tritt wütend wo dagegen und schon tun die Zehen weh. Das ist witzig. Da lachen die anderen und man muss mitlachen oder sie zum Teufel zum jagen, weil die Wut noch immer zu stark ist.

Bekämpfe deine Schatten nicht. Umarme sie und bring sie zum Licht. Sie blickt zurück und lächelt noch immer. Ja, so frei und glückselig will ich sein. Ich?

Die Zeit wie eine Ziehharmonika. Sie zieht sich auseinander und zusammen, wieder auseinander und wieder zusammen. Man müsste sich in so eine Falte hinein schwindeln können. Wahlweise. Zufällig ginge auch noch, aber dann müsste man auf der Hut sein, denn der Mensch hat nur mehr Feinde auf der Erde.

Die Erde will die Menschheit los werden. Sie hat genug davon ertragen. Mit rasender Geschwindigkeit um sich selbst und um die Sonne getragen. Einst hüpfte sie vielleicht noch vor Freude. Heute schüttelt sie sich, um das Ungeziefer von sich zu schleudern.

Zurück in diese Falte, wo alles begann und sich in die falsche Richtung entwickelte. Gibt es überhaupt eine falsche Richtung? Eine richtige Richtung?

In diesen unzähligen Zeitfalten spielen sich doch alle x-beliebigen Situationen ab. Da gibt es alle möglichen und vielleicht auch unmöglichen Richtungen.

Aber wir Menschen nehmen nur eine bewusst wahr. In dieser Beziehung sind wir eindimensionale Wesen, was das Phänomen Zeit betrifft. Ein Moment nach dem anderen. Aber nie mehrere gleichzeitig, um die Zeitschleife zu erkennen und schnell in irgendeine Zeitfalte zu schlüpfen.

Wer war zuerst da? Die Schöne oder die graue Hässliche? Beide in einem? Du sollst nicht trennen, - sollte auch ein Gebot sein, oder vielmehr eine Bitte. Wir mögen Gebote nicht. Verbote schon gar nicht. Dann wären die beiden Worte – 'du sollst' – auch irgendwie fehl am Platz.

Aber wie formulieren? Trenne nicht? Am besten ist vielleicht die Feststellung: 'Alles ist Eins.' Aber das ist so unglaubwürdig. Wir stoßen uns doch am anderen und rufen: „Aua!“ Das ist außerhalb. Das ist ja die Illusion, dieser Schleier, dieser Grauschleier.

Die Schöne trägt nur einen Schleier über ihr hübsches Gesicht. Einen grauen Schleier. Sie geht neben mir. Werden wir einmal ein und dieselbe sein? „Ja“, sagt sie, „aber nur, wenn du dich selbst aufgibst.“

Sie meint das nicht so. Nicht so streng. Sich selbst aufgeben bedeutet, sich nicht wichtig zu nehmen, den Eigendünkel etwas und vielleicht auch etwas mehr runterschrauben und das Selbstmitleid ganz weglassen, denn das ist die Schwester des Eigendünkel. Sie sagt dann ja auch: „Denn erst wenn du dich selbst aufgibst, wirst du dich selbst erkennen.“

Nicht finden oder wieder finden, sondern erkennen, - sagt sie. Laut und deutlich. Aber warte noch ein bisschen. Ich bin noch nicht so weit, um so schön, so frei und so glückselig zu sein. Noch bin ich auf der Suche nach bestimmten Zeitfalten. Erst dann kann sich der Grauschleier lüften.

Wir können so tun als ob. Als ob ich sie wäre. Sie bin.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn es uns lange genug gelingt, der oder die zu sein, der oder die wir sein wollen, wird es zur Gewohnheit. So schreibt zumindest Herr Gold im oben genannten Buch.

Teilweise klingt es glaubhaft, denn wir tragen alle irgendeine Maske. Das Menschenkostüm zu aller erst, aber das Kostüm braucht auch Larven. Für jede Stimmung eine und wer ganz stark ist, trägt die Eisenmaske, die keine Regungen zulässt.

Liegt es an uns ganz alleine, welche Rolle wir in diesem Lebensspiel übernehmen oder wird sie uns nicht doch aufgezwungen? Teils, teils, würde ich sagen. Dieses Leben ist das Spiel der Wechselwirkungen. Bis jetzt noch. Was, wenn wir über den Punkt 'Verstand' hinaus sind?

Diese drei Punkte sind hier sehr wichtig. Die drei Punkte der menschlichen Bewusstseinsblase. Sie enthält einige Zeitfalten, die erst zur Geltung kommen, wenn wir den 'Verstand' überwunden haben. Möglich, dass sie beim ersten Punkt 'Wille' schon da waren. Höchstwahrscheinlich sogar, aber wir haben sie nicht bewusst wahrgenommen, bzw. konnten mit dieser subtilen Wahrnehmung nichts anfangen, weil sie uns nur verwirrte.

Wir brauchen genaue Zeitabläufe. Es bringt nichts, wenn wir in einem Moment als Baby im Kinderwagen plärren und im nächsten Moment schon die Schulbank drücken, wobei wir im wieder nächsten Moment an der Mutterbrust nuckeln und im abermals nächsten Moment im Sterbebett liegen.

Damit können wir nichts anfangen, außer, wir suchen uns die Momente bewusst und gewollt aus. Bis jetzt muss alles schön der Reihe nach geschehen, auch wenn wir am (so genannten) Ende drauf kommen, dass nichts jemals geschehen ist.

Ich trage die Maske der Schönen und in der rechten Hand einen schwarzen Schirm. Ich schreite über das Weizenfeld (oder irgendein Feld) und fühle mich wohl. Versuche mich wohl zu fühlen und alles hinter mir zu lassen. Mich eingeschlossen.

Immerhin ist es egal, welche Maske ich trage. Und wenn mich jemand fragt, wer oder was ich ohne Maske bin, sage ich freundlich lächelnd: „Ein Energieaspekt einer Ganzheit.“ Sonst noch Fragen?

Ja, Fragen über das Phänomen Zeit, denn wenn wir erleben können, dass wir bereits im Sterbebett liegen, ist das Leben ja schon lange gelaufen, bevor wir überhaupt geboren wurden. Und Kim sagte immer, es geht nie nichts verloren. Was aber wenn nichts jemals geschehen ist?

Gerade dann kann nichts verloren gehen. Wer nichts hat, kann nichts verlieren. Das ist nun mal die eiskalte Logik des Verstandes. Und das muss überwunden werden. Eiskalt. Nur so kann der Weg zum dritten Punkt 'Wille' beschritten werden. Die Schöne weiß das. Schau ihr in die Augen. In die eisblauen, kalten Augen.

Irgendwann bin ich sie. Oder nehme ich mich als sie wahr. Richtiger wäre kein Ich.

Wo ist das Ich im Tiefschlaf? Wo ist der Körper im Tiefschlaf? Wo der Geist und das Bewusstsein? Die Buddhawelt ist geschmacklos, geruchlos, leer. Nirwana, das nichts. So kommt es uns nur vor. So IST es nicht. Es ist anders. Es ist unbekannt. Es ist das vollkommen unpersönliche Unbekannte.

Die Schöne hat noch keinen Namen. Unbekannt. Wie stolz sie dahin schreitet über das grüne Feld unter dem blauen Himmel, der ein wärmeres Blau aufweist als ihre Augen.

'Blue Scout' gibt es schon. Das ist ein Mädchen, das Freund Carlos aus dem Reich der anorganischen Wesen gerettet hat. Sie haben sie in einer ihrer Waben (wobei sie selbst diese Waben sind) versteckt. Blue Scout träumte sich in die Welt der anorganischen Wesen hinein und sie fragten sie, ob sie bei ihnen bleiben mag. Wenn man einmal „ja“ sagt, gilt das für immer. Anorganische Wesen kennen kein Pardon. Freund Carlos auch nicht. Unter Einsatz seines Lebens hat er das Mädchen da raus geholt und das „Ja“ ungeschehen gemacht.

„Willst du ich sein?“ fragt die Schöne, die noch immer keinen Namen hat. Ich äußere mich nicht. Immerhin bin ich noch immer auf der Suche nach irgendwelchen Zeitfalten.

Vielleicht finde ich Krishnas schöne Welt mit all seinen Gopies. Ich wäre eine von vielen in einem Gott vereint. Krishna, die menschliche Inkarnation Gottes. Was auch über Jesus Christus gesagt wird. Christus, die menschliche Inkarnation Gottes. Auch bei ihm waren immer Frauen. Eine ganz besonders, Maria von Magdalena. Mirjam. Rada. Eine von vielen.

Und warum nicht Sampanna? „Schämst du dich für mich?“ fragt Arima sanft lächelnd. „Schämst du dich für unser gemeinsames Reich?“ Sila blickt scheu lächelnd zu Boden.

Auch die Schöne lächelt, dreht sich zu mir und winkt mich mit dem linken Zeigefinger zu sich. Den Schirm trägt sie lässig über der rechten Schulter. Ihre Augenfarbe ist dunkler geworden. Mehr braun als blau. Sie wirkt nun viel jünger. Ihr Haar wird länger. Ihre Kleidung verändert sich zu der einer Priesterin auf Avalon. Lang und fließend und von zartem Blaugrün. Geheime Zeichen sind um den Ausschnitt und Saum gestickt und leuchten golden. Bunte getrocknete Blumen zieren das hüftlange, schwarze Haar. Priesterin und Hippiemädchen in einem. In Manola zeigt sich bereits die Ganzheit Sila, die all ihre Leben im Überblick hat und in jede mögliche und unmögliche Zeitfalte schlüpfen kann.

Leere ist Fülle. Fülle ist Leere. Wichtig? Unwichtig, denn beides sollte überwunden werden. Nicht dies – nicht das.

Sila hält sich noch immer in irgendwelchen Zeitfalten auf. Arima auch. Sie können das und sie genießen es. Jenseits von allem.

Dualismus überwinden. Das ist das, was die menschliche Bewusstseinsblase im Moment am meisten ausfüllt. Es ist wie die Luft zum Atmen. Ohne dies – nicht das, - ist die wahre Aussage. Und nicht, - nicht dies – nicht das. Damit kann der Verstand nichts anfangen.

Wie ist das menschliche Leben ohne Scheuklappen (Blasen)? Ist es – nicht dies – nicht das?

Das menschliche Leben ist viel vielfältiger als ihr je zu träumen wagtet. Es ist mehrdimensional und die Möglichkeit besteht, auch in andere Blasen vorzudringen – nicht nur in jene, die euch irdisch verbinden und von denen ihr ohnehin nur die Oberfläche erkennt. Ihr könntet sein, was oder wer ihr wollt, wenn ihr den dritten Punkt überschritten und die menschliche Bewusstseinsblase vollkommen durchlebt habt. Dann ist eure Energie menschlich aufgeladen.

Und wenn eine Katze die Katzenbewusstseinsblase durchschritten hat, ist ihre Energie katzenmäßig aufgeladen.

Genau. So läuft es bei allen Aspekten einer Ganzheit. Sie laden sich auf, um schließlich als Ganzes zu leuchten. Um zu erkennen geben, dass sie ihre Aufgabe erledigt haben.

Sila und Arima haben ihre Aufgabe erledigt und können sein, was und wer sie wollen. Und das gleichzeitig. Mehrdimensional. Eine Energie und Millionen von Wesen, als die sie sich wahrnimmt.
Ist das der Sinn des Lebens?

Die Schöne lächelt und nimmt mich an der Hand. „Nicht so schnell!“ rufe ich, aber sie rennt und rennt, als möchte sie der Zeit davonlaufen.

Um Zeit zu überwinden, geht es entweder darum, zu erkennen, was kleiner als der kleinste Teil einer Sekunde ist, oder es geht darum, der Zeit davon zu laufen – schneller als Lichtgeschwindigkeit.

Ach, ihr kleingläubigen Menschen – Zeit hat doch nichts mit langsam oder schnell zu tun. Zeit kommt auch ohne Raum aus. Ohne Raumzeit oder Zeitraum. Ihr geht das Ganze ganz falsch an. Geht es gar nicht an, - weder falsch noch richtig. Dann überwindet ihr alles.

Und sie rennt und rennt. Zieht mich mit, dass meine Füße bereits den Boden verlassen haben. Ich schwebe hinter ihr her. Es ist nicht gut, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Noch nicht.

Immer wieder „noch nicht!“ Wenn nicht jetzt, wann dann?

In der Kena-Upanischad steht geschrieben, dass alle Macht von Brahman ausgeht. Durch seine Kraft sehen, riechen, reden, hören und tasten wir. Durch seine Kraft leben und sterben wir. Ohne seine Kraft wären wir gar nicht da (wo ist da?).

Aber Brahman kümmert sich nicht darum, was wir mit seiner geliehenen Kraft anfangen. Ob wir Gutes oder Böses tun, ist ihm einerlei. Er wird von all dem nicht betroffen – niemals beschmutzt. Er bleibt rein, während wir ebenso rein bleiben könnten, wenn uns bewusst werden würde, dass wir auf nichts, absolut nichts stolz sein können.

Gutes tun, auch wenn niemand hinsieht, - lautet einer der oberschlauen Sprüche, deren es haufenweise gibt und die so gerne auf gewissen Internetseiten (sozial-media, - von wegen sozial!) gepostet werden, um zu zeigen, wie toll man doch ist, indem man sich mit oberschlauen Sprüchen identifiziert. „Seht her, so bin ich. Genauso!“

Na, wenn schon! Irgendwann kommt jeder drauf. Selbst die Götter haben kapiert, dass ohne Brahmans Kraft nichts geht. Da kann der Gott des Feuers Funken sprühen, so viel er will – sie haben keine Wirkung. Und der Gott des Windes kann blasen und Stürme entfachen – nichts wird sich rühren, wenn Brahmans Kraft ausbleibt.

Und wenn wir zu stolz sind, um zu erkennen, was (wer) unser Tun bewirkt, wird es ebenfalls keine Wirkung haben. Alles so sinnlos – all unser Tun. Erst durch Brahman wird es sinnvoll (heilig).

Die Schöne nickt. Sie scheint zufrieden mit mir zu sein. Ich werde ihr immer ähnlicher, meint sie mit ihrem Lächeln. Wir sollten uns nicht zu oft wiederholen, sondern es tiefer in unser Bewusstsein lassen, damit es gefestigt wird, meint sie so nebenbei. Es uns angewöhnen, wie Herr Gold geschrieben hat.

Dann erkennen wir vielleicht auch, dass das, womit wir Freude und Lachen bereiten uns selbst auch besser tut, als wenn wir Leid und Tränen verbreiten.

Die nächste Stufe wäre dann das Nicht-tun. Wir ergeben uns dem, der uns ohnehin in seiner 'Hand' hat und fragen uns nicht mehr, was wir denn von diesem oder jenem haben, oder was für dies oder das für uns herausspringt.

Wir würden Profitgier und Korruption mit einem Schlag anschaffen. Mord und Totschlag ebenso, denn wer würde auf sich selbst eifersüchtig sein, oder sich selbst dies oder jenes nicht gönnen, wo uns doch ein und dieselbe Kraft innewohnt?

Das Leben wäre so einfach und das Sterben auch, denn diese Kraft in uns kann niemals sterben, also wäre der Tod nichts Endgültiges.

Brahman ist ewig. Er war schon vor der Zeit. Man kann ihn auch 'sie' (Namen sind bedeutungslos) nennen, - sie, die Quelle, aus der alles fließt.

Wieder nickt die Schöne und ganz weit vorne am Horizont, dort, wo das Feld und der Himmel zusammenstoßen, nicken auch Sila und Arima.

Ein weiter Weg bis zu ihnen, aber die Schöne führt mich. Und die Graue? Sie lauert im Hintergrund und wartet auf ihre Chance. Wartet auf diesen kleinen Zweig, der den so vorbildlichen Mönch zum Straucheln brachte.


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Nicht bekannt – nicht unbekannt. Nagual. Das Unerkennbare. Das Unwahrnehmbare.

Wenn wir glauben, dem Wahren näher zu kommen, weichen wir mehr und mehr von ihm zurück. Das Wahre kann nicht bekannt werden.

Sampanna ist die Zwischenstation. Noch paradiesischer als die Leuchtende Welt. Erschaffen von Thygyrill und Manola (hatte sie denn keinen neuen Namen als Priesterin auf Avalon?) und den drei Ganzheiten Arima, Sila und Pama. Unter anderem halfen einige Götter und Dämonen mit. Allen voran Luzy, wobei gar nicht sicher ist, zu welcher Gattung er gehört. Eigentlich stammt er von Naturgöttern ab und Pan war sicher nicht der älteste.

Sie kommen dem Wahren näher, aber beschreiben lässt es sich noch immer nicht. Sie, diese seltsame Truppe, der ich mich nicht schämen sollte. Schämen – was für ein Wort. Stimmt ja gar nicht. Ich halte sie nur für erfunden. Von mir erfunden.

Schon wieder vergessen, woher die Kraft kommt?

Lass uns nach Sampanna wandern. Nur einen Blick hinein werfen. Einen ganz kleinen, ganz kurzen Blick, der zur Ewigkeit werden kann.

Die Namen der Götter variieren, aber im Grunde sind sie immer die gleichen. Kim war schon immer göttlich, - bereits als Mensch in der sechsten Erddimension. Und er hatte stets etwas von einem Märtyrer, wie einst Joshua (der üblicherweise bei uns Jesus genannt wird). Arima, die Ganzheit, die er ohnehin als Kim schon war („Geboren als Ganzheit“, wie es in der Prophezeiung auf der Leuchtenden Welt steht), besteht, unter anderem, auch aus dem Aspekt Joshua.

Die Geschichte eines Erlösers wider Willen. Er wollte nur durch die Lande wandern und freundlich zu allen Menschen sein, egal, von welchem Stamm oder Geschlecht sie waren. Er hat niemals Menschen aus Tempeln gejagt oder die Priester „Natterngezücht“ genannt. Sein Gott war kein strafender, der Plage und Mühsal von den Menschen verlangte. Sein Gott war überall, weshalb er einst sagte: „Sobald du etwas benennst, benennst du Gott.“ Und doch wurde er verfolgt, weil er anders war und weil seine so genannten Jünger (die er selbst niemals berief, die ihm einfach nur folgten, wie viele andere Menschen auch) viel zu eifrig waren und Predigten in seinem Namen hielten. Joshua hatte Charisma und kam gut bei den Menschen an. Das machte ihn, den Sanften und Gutmütigen zu ihrem Aushängeschild.

Ja, wenn Jesus (der aus dem Neuen Testament) wirklich so war, dann war er ein Aspekt der Ganzheit Arima. Und Krishna, der blaue Gott? Kein Leiden. Kein Märtyrer. Aber der personifizierte Gott. Es waren mehrere Schritte weiter, - vielleicht schon über Sampanna hinaus, aber auch in Sampanna ist er manchmal sichtbar (soweit man es 'sichtbar' nennen kann).

Selbst Sampanna ist für uns Menschen unvorstellbar. Es braucht eigentlich keinen Ort oder keine Zeit, weil es viel mehr geistig ist. Einfach eine ganz andere Dimension, - erschaffen von Wesen, die ebenso viel mehr geistig sind.

Der Blick hinein mag verwirrend sein. Es dreht sich alles und nichts. Die Dualität ist kaum vorhanden und das macht innerlich mächtigen Druck. Geist ist nicht Leere. Auch nicht Fülle. Geist geht darüber hinaus, denn er ist erfüllt mit göttlicher Kraft.

Schämst du dich der Quelle wegen? Warum nennst du deinen Gott nicht „Quelle der Kraft“? Die Ewige, obwohl sie zeitlos ist. Die Unendliche, obwohl sie raumlos ist. Alles geht aus ihr hervor. Alles wird von ihr umschlossen. Alles ist sie und doch ist nicht davon berührt.

Die Schöne hält meine Hand. Von ihren Lippen kann ich den neuen Leitspruch lesen: „Nichts ist jemals geschehen.“

"Swamiji, eines verstehe ich nicht recht. Angenommen, ich befolge Eure Anweisung, ich bitte niemals um Nahrung und niemand gibt mir etwas; dann würde ich doch vor Hunger sterben!"
"Dann stirb!" antwortete der Swami mit erbarmungsloser Härte. "Stirb, wenn du sterben musst, Mukunda. Aber behaupte nie, dass du von Nahrung und nicht von der Kraft Gottes lebst! Er, der jede Form von Nahrung erschaffen und uns den Appetit gegeben hat, wird Seine Kinder auch zu erhalten wissen! Bilde dir nicht ein, dass du dich von Reis ernährst oder von Geld und Menschen abhängig bist! Könnten sie dir etwa helfen, wenn Gott dir den Lebenshauch entzieht? Sie sind nichts weiter als Seine indirekten Werkzeuge. Ist es etwa einer deiner Fähigkeiten zuzuschreiben, dass die Nahrung in deinem Magen verdaut wird? Gebrauche das Schwert der Unterscheidungskraft, Mukunda! Sprenge die Ketten des Wirkens, und erkenne den Ursprung aller Dinge!"
(Paramhansa Yogananda)

Das ist wahres Gottvertrauen. Kraftvertrauen. Wir können nichts aus eigener Kraft tun, weil wir keine eigene Kraft haben. Nicht mal Selbstmörder entscheiden ihren Tod selbst, denn viele sind davor gerettet worden. Gott lenkt und der Mensch denkt, - könnte man sagen, denn 'denken' bringt dich nicht weiter.

Weltbilder und Gottesbilder gibt es viele. Wie ist es nun mit dem Kurs (in Wundern), über den ich mich schon so oft ausgelassen habe? Hier hat Gott seine 'Hände' nicht mit im Spiel. Er 'weiß' nicht einmal etwas über die Welt. Weil es keine gibt? Weil all das nur ein Gedanke ist, der sich schneller verflüchtigt hat, als er gedacht wurde?

Was würde (mein) Joshua dazu sagen? Kim war im Reich der Toten, weil er die Kraft dazu hatte, einen alten Freund von dort heraus zu holen und ihm eine zweite Chance zu geben. Eine Chance zu einem erfüllten Leben. Und die bekam der Freund auch und noch viel mehr, denn auch für seinen Vater hatte Kim Kraft, um ihm noch ein paar Jahre bei seinem Sohn zu schenken. Aber Kim spürte, dass es nicht seine Kraft war, sondern die der Quelle.

Genauso war es bei Joshua, wenn er spürte, dass er für andere Menschen ein 'Wunder' vollbringen kann. Die Kraft rührte sich in ihm und führte ihn zu den Verzweifelten, denn für sie war die Kraft bestimmt. Nur einmal, in seinem Heimatort, als man ihn zu einem Sterbenden bringen wollte, um diesen vor dem Tod zu retten, versagte die Kraft. Und Joshua spürte das, weil er für diesen Sterbenden keine Kraft bekam. Auch Kim konnte nicht für alle Menschen etwas tun. Das ließ ihn sein irdischer Sohn spüren, als dessen Mutter sterben musste. Kim konnte sie nicht retten, weil der Zeitpunkt des Todes für sie gekommen war.

Menschen hängen am Leben. Sie würden (fast) alles für einen weiteren Atemzug tun. Und einige wenige bereiten sich (fast) das ganze Leben auf den Tod vor, um ihn zu überwinden, denn der Tod gilt nur für den Leib und das Ego.

Überwinde dies und du bist frei. Vertraue auf die Kraft, denn du bist die Kraft. Alles andere ist vergänglich und deshalb Illusion.

Ich glaube, ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der frei vom Ego war. Man dürfte es direkt spüren, wenn man vor so einem steht. Es dürfte dasselbe Gefühl sein, wie Florinda Donner-Grau Naguale beschreibt. Sie haben den Spiegel der Selbstbetrachtung zerbrochen. Körper und Ego abgelegt. Auch Freund Carlos spürte diese Kraft bei Don Juan und Don Genaro und allen anderen Zauberfreunden im Gegensatz zu anderen Menschen, denen es immer nur darum geht zu gefallen und bei anderen gut da zu stehen. Selbst jene, die anderen Menschen weh tun, wollen zeigen, wie viel stärker und mächtiger sie sind, auch wenn sie dadurch nicht wirklich gefallen, sondern Angst machen.

Hier regiert das Ego und lässt der Kraft keinen Platz. Hier wird die Kraft missbraucht und das nennt sich freier Wille. Tatsächlich? Man weiß es nicht. Wie gesagt, - Weltbilder und Gottesbilder gibt es viele und in allen ist ein wenig Wahres enthalten.

Wohin tendiere ich? Ist das wichtig? Kann ich es beeinflussen? Kann ich, aus mir selbst, meinem Leben eine Sekunde hinzufügen?

Vielleicht tendiere ich heute (morgen kann es schon wieder etwas anderes sein) zu Joshua, der zu seinen Jüngern etwas Ähnliches sagte, wie einst Yogananda von seinem geliebten Lehrer hören musste:

„Wir alle sind Gott selbst. Wir und all das was wir um uns herum sehen können ist Gott selbst. Nichts und niemand ist davon ausgeschlossen, weil sich Gott in uns selbst und in allem, was ist, offenbart. Aber das müssen wir erst erkennen. Ein reicher Mann kümmert sich nicht darum, weil es ihm gut geht. Er hat keine Sorge um sein tägliches Brot oder um seine Kleidung, ähnlich wie die Tiere oder die Pflanzen auf dem Felde. Und doch erkennt er nicht wie sie. Die Vögel sammeln nicht wie er in den Scheunen, - und auch ist ein reicher Mann niemals so schön und bunt gekleidet wie die Lilien auf dem Felde.
Wenn ihr hungert, geht doch zu anderen Menschen und bittet sie um Brot, damit eure Kinder nicht verhungern. Bittet, und es wird euch gegeben! Aber wenn ihr euch in eurem falschen Stolz zurückzieht, kann niemand wissen, wessen ihr bedürft. Alle Menschen sollen zusammen halten, - die Reichen den Armen etwas abgeben, - die Gesunden die Kranken pflegen, - und es soll kein Volk vom anderen getrennt sein, - kein Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht werden. Wenn dies der Fall ist, wird keiner von euch mehr hungern oder frieren. Kranke wird es immer geben, - aber wenn sie fühlen, dass sie mit Liebe von allen Menschen umsorgt werden, wird ihr Herz leichter und der Schmerz erträglicher. Liebe ist es, die ihr unter euch verbreiten sollt, denn nur durch Liebe könnt ihr die Einheit mit Gott erkennen.“

Mal dies und mal das. Welche Glaubensrichtung nun? Gestern morgen war ich eine andere als heute morgen. Und Sila und Arima sind immer Eins. Eins mit allen anderen Ganzheiten, denn Ganzheiten sind EINE Ganzheit. Sind sie die Quelle selbst? Die Quelle, die von all den Blasen und Perlen nichts weiß oder doch etwas weiß? Nicht dies und nicht das.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Diese Sprunghaftigkeit! Gedankenspiele. Sie irren funkelnd durch das Gehirn. Neuronen, Elektronen, Protonen, Photonen oder was auch immer. Namen sind bedeutungslos. Benennungen ebenso.

I want to believe. Immer wieder. Man muss glauben. Sonst wird das nichts. Sich hinsetzen, einatmen, ausatmen, die Gedanken ziehen lassen, die immer wieder kommen. Und dann? Funkt es? Reine Energie ohne Benennungen? Der heilige Augenblick? Unio mystica? Und dann?

Der Glaube kann nicht bewiesen werden. Es wird immer wieder Zweifel geben. Blindlinks glauben geht nicht. Welche Glaubensrichtung ist vollkommen egal. Es ist immer die richtige. Es ist immer die falsche.

In sich hinein hören. Das eigene, ewige Geplapper. Das immer wieder Gehörte. Das Beigebrachte. Sprache. Bilder. Alles schon da gewesen, aber in anderen Varianten. Es variiert. Veränderung? Scheinbar, so wie alles scheinbar ist.

Man muss nicht glauben. Man muss lieben. Man muss Sehnsucht spüren. Tiefe Sehnsucht. Nach dem Einen. Gottesliebe ist die größte, erhabenste Liebe. Man muss nicht einmal wissen, wer oder was der/die/das Eine ist? Die Liebe ist da und die Sehnsucht nach IHM/IHR/ES. Immer! In jeder Sekunde nur der Gedanke an IHN/SIE/ES.

Kim, hast du Maria je so geliebt wie du die Quelle der Kraft geliebt hast? Es ist einerlei, - sagst du. Halte es mit Joshua, - sagst du. Nur Liebe mit allem bringt dich zur Quelle, - sagst du. Mehr muss man nicht wissen, nicht glauben, aber Liebe, Liebe ist das Wichtigste, - sagst du.

I want to know what Love is, - love that you feel inside. Liebe, die du innerlich spürst. Nach innen, nicht nach außen. Nicht dies nicht das, sondern einfach Liebe selbst sein.

Liebe, Liebe, Liebe – ich denke dabei an den dicken, vollbusigen Baum im Zeichentrickfilm „Das letzte Einhorn“. Und auch an Freund Carlos, als er erkannte, dass Liebe keine Investition ist.

Liebe ist. Sie verlangt nichts. Sie lässt alles gleich. Und nur wenige Menschen haben eine Ahnung, was Liebe wirklich ist und wie schwer es ist, sie selbst zu sein.

Das Universum schwingt. Es vibriert. Es sendet Frequenzen an sich selbst aus. Es ist Energie. Und es kann so schwingen oder vibrieren, dass es Frequenzen aussendet, die Liebe sind. Erst wenn das gesamte Universum, samt allen Lebewesen in genau dieser Frequenz vibriert, ist Gott, die Quelle der Kraft, erkannt.

Was kann ein Mensch dafür tun? Wie soll er sich verhalten? Er soll sich ja nicht verstellen, sich eher dazu bekennen, dass er ein Arschloch ist und dies nicht ändern kann, weil das nun mal seine Natur ist, wie jene Natur des Skorpions, dass er nun mal zustechen muss.

Wie war das? Liebe lässt alles gleich. Sie verbiegt sich nicht. Sie ist wie sie ist. Und deshalb lässt sie alles wie es ist.

Dennoch, das gesamte Universum kann nicht vollkommen in Liebe schwingen, wenn irgendwo auf einem winzig kleinen Planeten Krieg und Hass herrscht.

Wir fühlen doch den Unterschied der Schwingungen. Manche tun uns gut, andere bringen uns zur Flucht. Schnell weg hier, denn das ist kein guter Ort oder aber, hier gefällt es mir, hier ist es so schln ruhig und friedlich.

Aber das echte, wahre Fühlen haben wir verloren. Es ist auch nicht mehr viel davon da. Zu viele andere Frequenzen mischen mit, die uns überhaupt nicht gut tun. Umgeben von Strommasten, Handymasten und Funkmasten und und und – können wir nicht mehr unterscheiden. Überall sind wir umgeben von Apparaten und Instrumenten. Sogar in Schlafzimmern stehen TV-Geräte und liegen Handys am Nachtkasel. Wir sind verseucht von Frequenzen, welche die wahren, natürlichen verscheucht haben.

Wenn wir in der freien Natur sind – ohne irgendwelche Geräte - frei irgendwo in den Bergen oder mitten im Meer, können wir sie vielleicht ein bisschen fühlen, uns in sie einstimmen, um sie auf diese Art zurück zu holen. Vielleicht. Aber es ist schwer, denn bald ist kein Ort, kein Plätzchen mehr frei von Frequenzen, die uns von dem, was Liebe ist, trennen.

Liebe ist Schwingung. Liebe vibriert. Liebe ist reine Energie. Und vielleicht ist Liebe auch nur ein Wort für Gott oder die Quelle oder die Göttin oder für das Göttliche oder was auch immer. Dennoch, lassen wir Freund Carlos' Worte über die Liebe, die er in der 'Form des Menschen' erkannte, noch einmal innerlich wirken:

„(Auch damals) fiel ich auf die Knie, aber nicht aus Frömmigkeit, sondern als psychische Reaktion auf meine Ergriffenheit. Der Anblick der Form des Menschen war erstaunlicher denn je. Ohne alle Überheblichkeit glaubte ich, eine gewaltige Veränderung durchgemacht zu haben – seit damals, als ich sie zum ersten Mal sah. All die Dinge, die ich gesehen und gelernt hatte, vermittelten mir nur eine tiefere Dankbarkeit für das Wunder, das da vor meinen Augen geschah.
Die Form des Menschen hatte keine Macht, mich zu beschützen oder zu verschonen, und doch liebte ich sie mit einer Leidenschaft, die kein Ende kannte.
Jetzt glaubte ich auch zu verstehen, was Don Juan mir immer wieder gesagt hatte, nämlich, dass wahre Liebe keine Investition sein kann. Mit Freuden hätte ich mich dem Dienst an der Form des Menschen gewidmet, nicht um dessenthalben, was sie mir geben konnte, denn sie hatte nichts zu geben, sondern um der reinen Liebe wegen, die ich für sie empfand.
Ich sah keinen Grund mich zu rechtfertigen. Meine Liebe zur Form des Menschen war frei, ohne Gedanken an einen Lohn. Es machte mir nichts aus, dass mein Gelübde wertlos sein sollte.“

Sich auf die Schwingung, die richtige Frequenz, einstellen ist wichtig. Mitschwingen. Im Takt. Ein bestimmter Ton des Phänomens Musik. Die Kunstrichtung des Hörens, aber viel mehr des Fühlens. Man spürt sie im und am Körper.

Es vibriert. Sich tanzend einstimmen und eins werden mit dem Klang der sieben Sphären. Samt Leuchtende Welt und vielleicht noch ein bisschen von der achten Sphäre – von der Geistwelt Sampanna. Dort, wo die Glücklichsten tanzen. Jede einzelne Zelle schwingt gleich mit dem gesamten Universum. Das ist Vereinigung. Das ist Unio mystica.

Musik – die erste große Liebe Kims. Das erste Mal ein Gefühl von Liebe. Wahre Liebe. Ohne Begehren, und ohne Gedanken, etwas dafür zu bekommen. Sich auflösen im Klang der Töne.

In Trance tanzen. Dazu sind keine Drogen nötig. Und auch keine Meditation. Außer man mag es lieber ruhig und besonnen, denn tanzen kann anstrengend sein.

Wie gut immer alles zusammen passt und doch sind noch immer Zweifel da. So viele Winks und doch immer wieder zweifeln, ob es nicht Zufall oder ähnliches ist.

Sind wir zufällig geboren worden? Ist das Universum zufällig entstanden? Aus welcher Kraft ist es hervor gegangen? Hin und wieder sollte man sich das fragen, wenn die Zweifel größer werden.

Joshuas Rede von den Vögeln, die nicht sammeln und das Bitten, wenn man etwas braucht. Es war auch ein Wink. Aber ein Wink, den nur ich verstehen und nicht erklären kann.

Und jetzt der Klang. Das Vibrieren, das nur Musik harmonisch zustande bringt. Es muss harmonisch sein. Und sphärisch. Ich liebe Sphärenklänge, auch wenn sie nach Computer klingen. Aber so muss es ganz weit draußen im dunklen Universum klingen. Musik und Kim sind eins. Liebe und Kim/Arima sowieso. Der Gott der Musik und der Liebe. Wie wieder alles zusammen passt!

Es gibt keine neue Geschichte. Nur noch Erinnerungen. Daran laben wir uns. Auch an den eigenen. An die alten Träume der Kindheit. Vor allem jene Träume in der Wachau. Ich sehe mich noch heute im großen Bett liegen und links von mir die großen Ölbilder, die einen alten Mann und einer alte Frau zeigen. Rechts das Fenster zum 'Zwetschkengarten' runter und davor die weiße Waschschüssel und der weiße Krug. Vor dem großen Bett das Gitterbett, in dem ich nachts schlafe, wenn ich müde bin von den Wanderungen mit Opa im Marillengarten und darüber hinaus, bis zur Aussicht auf den Gefängnishof in Krems-Stein an der Donau. Taten sie mir leid, die Gefangenen, die täglich vielleicht nur eine Stunde im Kreis gehen durften? Ich weiß es nicht mehr. Angst hatte ich auch keine, obwohl Opa sagte, sie haben Böses getan. Jetzt bin ich doch weiter gegangen. Vom Bett bis zum Berg hoch, wo wir auf eine für mich noch sehr fremde Welt runter schauten.

Immer wieder die Wachau, wenn von „glücklich sein“ die Rede ist. Dabei ist es nur ein winzig kleiner Ausschnitt einer Kinderwelt. Ich weiß nichts von der Stadt. Kenne nur den Rosenhügel hoch, durch das schwarze Schmiedeeisentor den Kiesweg entlang zur Villa. Der Eingang mit den schwarz-weißen Kacheln, die Küche und links das Schlafzimmer. Sonst gibt es nichts. Kinder dürfen nicht weiter. Keine Stadt. Die Welt beginnt an einer bestimmten Steigung des Rosenhügels und endet an der Aussicht auf die Stadt. Es ist nur die Aussicht. Nur ein Bild. Ein Bild wie das von zwei fremden, alten Leuten im Rahmen links vom großen Bett, in dem ich meistens ein Mittagsschläfchen hielt.

Damals hing ich noch sehr am Rockzipfel meiner Mutter. Sie musste in der Nähe sein. Nie weit weg, wie etwa zu Bekannten, zu einem privaten Fest, das meist bis in den Morgen dauerte, und ich dann zu meiner Halbcousine (ganze Cousine war sie ja nicht, da meine Mutter und ihr Vater Cousins waren) nach Weißenkirchen musste. Das war dann immer ein lautes Heulkonzert, das ich ganz umsonst gab.

Damals hingen wir aneinander. Meine Mutter und ich. Mama! Ich rief sie „Mama!“ Sie war damals eine ganz Andere. Es gibt ein Foto, wo sie diese Andere ist. Sie hockt in einem wunderhübschen Kleid vor mir auf einer Wiese, neben einem Brunnen und streckt ihre Arme nach mir aus. Sie war so schön damals. Keine zornigen Augen. Keine schmalen, verbissenen Lippen. Und keine laute Stimme, die schrie und schimpfte. Und keine schlagenden Hände. Damals hieß sie wirklich „Mama“.

Jetzt denke ich gerade daran, dass es angeblich einen Indianerstamm gegeben haben soll, die ihren Leuten verschiedene Namen gegeben haben. Als Kind, als Jugendlicher, als Familienvater und als Alter hatten sie unterschiedliche Namen, da sie Andere wurden. Vier Alterstufen. Vier Andere.

Ich war auch eine Andere. Damals, in der Wachau und als ich noch nicht zur Schule ging. Die Schule und ich – das ging nicht gut. Damals wurde Mama auch eine andere. Damals wurde sie Mutter. Meine gestrenge Frau Mutter.

Ich habe ihr nichts verziehen, da es nichts zu verzeihen gab. Wir hatten beide unsere Wege, die wir einfach so gehen mussten, wie sie gegangen wurden. Auch wenn es manchmal noch ein bisschen weh tut, dass wir nicht wirklich zusammen lachen und uns frei fühlend umarmen konnten. Später war da immer diese unsichtbare Wand und sie redete sich darauf aus, dass sie engen Körperkontakt nie gemocht hat, weil sie viel zu früh ihre liebende Mutter verloren hat. Und dann das erste Kind.

Alles schon durchgekaut. Hatte sie wirklich Angst um mich? Angst, mich wie ihren kleinen Sohn zu verlieren?

Es gibt etwas in allen Lebewesen. Es gibt etwas in allem, was ist und auch was nicht ist. Die alten Inder nennen es das wahre Selbst. Atman. Es ist in allem ein und das Selbe. Es ist das Göttliche, das Ewige in uns.

Wenn wir sterben, kommen wir ihm näher als im Leben. Hoffe ich. Denn ich habe das Gefühl, meine Mutter lacht über das Leben. Es grämt sie nichts mehr. Und sie weiß nun auch, dass sie ihren kleinen Sohn nie verloren hat. Er war immer in ihrem Herzen. Immer bei und in ihr. Ein und dasselbe Selbst.

Wir verlieren nichts. Es ist immer alles da. Das ist es wahrscheinlich, was Kim meinte, als er sagte, dass nie etwas verloren geht. Wahrscheinlich, auch wenn es vielleicht auch etwas anderes bedeutet. Bei Kim weiß man ja nie.

Er musste auch nie verzeihen, weil es für ihn nie etwas zu verzeihen gab. Ich komme dem langsam näher.

Und wenn die letzte Rekapitulation abgeschlossen ist, wird es neue geben. Immer wieder, denn der innere Schweinehund schläft nie. Im Gegensatz zum Selbst, das zwar auch nie schläft, das wir aber meistens verschlafen und uns meist dem anderen, dem Schweinehund zuwenden.

Die Schöne und die Grau könnte man sagen. Könnte man so sehen, um es ein wenig persönlicher zu machen. Abstrakt ist noch zu schwierig. Aber es kann immer wieder etwas anderes bedeuten, auch wenn alles bedeutungslos ist.

Auf jeden Fall müssen wir auch die irdischen Stufen hoch klettern, bevor wir uns die anderen, die „höheren“ vornehmen. Oder einfach mal diese und mal jene. Oder weder dies noch das.

Lassen wir kein Missverständnis aufkommen, was mit dem „Selbst“ gemeint ist, das in uns und in allen anderen Lebewesen, und generell in allem ist. Es geht nämlich um sehr viel mehr, nämlich um die Kommunikation der „Selbste“ die zwar Eins sind, ein und dasselbe, ein und dieselbe reine, ewige, unendliche Energie, aber dennoch so etwas wie eine Kommunikation stattfinden kann.

Es ist eine Kommunikation zwischen Lebenden und Lebenden, wie auch unter Toten und Toten und ebenso zwischen Lebenden und Toten, wenn das Selbst in sich selbst erkannt wurde.

Man redet gewissermaßen mit sich selbst. Es kann (vielleicht weit hergeholt) vergleichbar sein mit zwei Menschen, die sich unterhalten und dabei stets einer Meinung sind. Sie sehen sich in diesen Momenten als Seelenverwandte und sind glückselig, da sie sich so gut verstehen und ereifern sich immer mehr in dem so harmonischen Gespräch, als möchten sie am liebsten vor Glück laut jauchzen.

Wir fühlen uns nur selten von anderen wirklich verstanden. Ist es doch meistens so, dass wir zwar alle ein und denselben Himmel über uns haben, aber nur selten ein und denselben Horizont haben. Und genauso selten finden sich zwei Menschen, denen ein derartiges Zusammentreffen widerfährt, das man mit der Kommunikation der „Selbste“ (in menschlicher Sicht) vergleichen kann.

Leider ist es nicht einfach, auch wenn es einfach „klingt“, diese universelle (vielleicht auch darüber hinaus) Konversation zustande zu bringen. Und ich fürchte, man kann auch nichts dafür tun, außer ehrlich und offen, außer vollkommen authentisch zu sein. Vielleicht „erklingt“ dann in dem einen oder anderen Lebewesen dieser ganz bestimmte „Klang“, den ich Liebe nenne und der alles und alle vereint.

Diese hohen Stufen sind fremd für mich. Manchmal glaube ich, sie erreichen zu können und manchmal glaube ich, dass es diese Stufen gar nicht gibt. Dann ziehe ich mich zurück nach unten und suche nach der guten, alten Zeit, in der es ja auch noch genug zu tun gibt.

Rekapitulation. Ich mache sie auf meine Weise, da ich mir nur ungern etwas vorschreiben lasse. Gruppenzwang ist das letzte. So musst du sitzen. So musst du dabei atmen. Ja sicher waren das weise Menschen, bei denen es sogar funktionierte. Es muss aber nicht bei anderen oder bei mir genauso klappen. Mein Sitzen kann ein anderes sein. Mein Atmen ebenso. Dennoch ist es von großem Vorteil, sich so tief wie möglich in die vergangene Situation, die man rekapitulieren will, hinein zu versetzen. Fast so, als würde man sie eben jetzt erleben. Es sollten (!) ganz besonders jene Situationen rekapituliert werden, die ganz besondere Emotionen, egal ob angenehme oder unangenehme, in uns ausgelöst haben.

Dieses kleine Fleckchen Wachau, diese kleine Zeit Ferien – es ist sicher ein winziger Teil von Sampanna.

„Sampanna ist ein Adjektiv auf Sanskrit und Sampanna heißt „erfolgreich“, heißt „glücklich“. Sampanna heißt, du hast etwas abgeschlossen, du hast etwas vollendet. Und weil du es abgeschlossen und vollendet hast, bist du Sampanna, glücklich. Also, Sampanna ist so eine innere Emotion, die kommt, wenn du etwas erreicht hast.
Du hast dir z.B. ein Ziel gesetzt, du hast es erreicht und jetzt bist du Sampanna, voller Glück, voller Glücksgefühl. Sampanna ist darüber hinaus auch etwas, wenn du etwas beendet hast, Sampanna heißt auch „vollkommen“ und „perfekt“ und eben „vollendet“. Also, Sampanna, etwas erfolgriech abgeschlossen und damit verbunden, Glück, und manchmal heißt Sampanna auch, etwas Vollkommenes“, sagt Sukadev Volker Bretz über Sampanna.