Die Vorstellung nichts zu sehen, nichts zu hören, nichts zu riechen, nichts zu schmecken, nichts zu berühren macht ein wenig unrund. Sie ist ungewöhnlich, weil wir wahrnehmende Lebewesen sind. Ohne Wahrnehmung sind wir nichts. Buchstäblich nichts. Weniger als nichts.
Wir sind Wahrnehmung, - sagte schon Don Juan zu Freund Carlos. Wir sind nichts anderes als Montagepunkte, die sich an Energiefäden festklammern, wodurch so etwas wie eine wahrnehmbare Welt entsteht. Tote haben keinen Montagepunkt mehr. Und sie haben ihr Bewusstsein, ihre Persönlichkeit, ihr Leben beim Adler abgegeben. Sie sind nichts, weil sie versäumt haben, ihre Persönlichkeit bereits zu Lebzeiten beim Adler abgegeben zu haben.
Beim Schalter links, wenn möglich. Aber nur dann, wenn man den Hinweis für Erkenntnis gefunden hat, der auf einer ganz bestimmten Stufe liegt.
Der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Erkenntnis ist derselbe wie der zwischen Bewusstsein und Geist. Wahrnehmung und Bewusstsein gehören zusammen wie Körper und Ego. Erkenntnis und Geist sind das wahre Ich, - das Selbst, das Göttliche.
Aber lassen wir uns mal in dieses scheinbare Nichts fallen. Augen zu funktioniert ja noch leicht. Man sieht nichts. Wirklich nichts. Nicht einmal die Vorstellung irgendeines Bildes. Die Vorstellungen weglassen wird schon schwieriger.
Dann die Ohren zu. Auch nicht so einfach. Die Stille. Sie kann immens laut sein.
Stille spricht immer, - sagt Ramana Maharshi, - sie ist der ewige Fluss der Sprache, der durch das Sprechen unterbrochen wird. Worten brechen diese schweigende Sprache. ...Was man durch Gespräche selbst nach mehreren Jahren nicht begreift, das kann man in einem Augenblick der Stille oder angesichts der Stille erkennen...
Keine Augen, keine Ohren – das wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Seine Natur verleugnen. Aber wenn es doch so wohl tut. Wohltuend und friedlich. Sorglos vor allem.
Nichts schmecken und nichts riechen ist gar nicht so unwichtig. Es ist das Innere des Körpers, das aufgelöst werden soll. Speichel, der Druck der Zunge am Gaumen, die Atmung. Vor allem die Atmung. Sie muss neutral werden und weniger. Wenn wir nicht atmen, sterben wir.
Wenn wir all das weglassen, bzw. unterdrücken, was ich vorhin aufgezählt habe, inklusive 'nichts berühren', bestehen wir nur mehr aus Atem. Alle Sinne sind weg. Nur der Atem bleibt. Das Riechen, was sofort Bilder in einem entstehen lässt. Vor allem dann, wenn es nach gutem Essen riecht. Und da können wir, bei aller Liebe, nicht mehr stark sein.
Da vorne auf einer der Treppen liegt ein Zettel. Ich gehe langsam weiter. Die Luft hier oben wird dünn. Immer dünner, bis vielleicht auch der Atem ausfällt. Ich hebe den Zettel auf. Auf dem Zettel steht in Großbuchstaben, in schwarzen Druckbuchstaben: „ERKENNTNIS“.


Bild: https://www.die-bibel-verstehen.de/zentr...uendenfall.html

Es sollte, statt Erkenntnis, Erfahrung heißen. Es war doch die Erkenntnis, die uns das Genick gebrochen hat. Die uns aus dem Paradies vertrieben hat. Die uns nichts erkennen hat lassen. Illusionen vielleicht oder Träume, die (dem Himmel sei Dank) nie wahr geworden sind.
Sie dürfen die nächste Treppe erst dann betreten, wenn ihre Gedanken nichts mehr materialisieren.
Lieben Dank an deine Zuversicht, liebe Miriam. Da fällt mir ein – Kims Enkelin hatte denselben Namen. Sie war jene, die seine Hände am ganzen Körper gespürt hat und seitdem nie wieder jemanden an sich ran gelassen hat. Bist du vielleicht diese Miriam? Heilig gesprochen worden von deinem Großvater? Inzest nennt man das. Aber nein. Es waren ja nur die Hände. Aber Missbrauch. Wenn es doch beider Einverständnis war. Viel mehr noch Miriams Einverständnis.
Ich habe ihn geliebt wie ich jemals und nie wieder jemanden geliebt habe. Er war mein Ein und Alles und als er ging, starb das Herz in mir.
Warum hast du dich als DIE Miriam ausgegeben.
Warum nicht? Joshua ist bloß ein Aspekt seiner Ganzheit, die sich heute Arima nennt. Nur eines verstehe ich nicht bei dieser Namensgebung. Wo bleiben die Buchstaben K I M?
Es war eine Abmachung zwischen Maria und Kim. Auch wieder mehr Marias Abmachung, da sie glaubte, niemand kann oder will auf die Schönheit Kims verzichten. Sie gab den Namen und er den Körper. Oder so ähnlich, obwohl es jetzt eh nicht mehr um den Körper geht. Körperlose Schönheit, namens Arima. Bist du dir sicher, dass Joshua ein Aspekt Arimas ist? Übrigens, - warum bin ich wieder in der Schlucht in diesem herrlichen Paradies?
Deine Gedanken müssen leer werden. Wenn nicht, materialisieren sie sich und du bist verloren, weil sie dich wahrscheinlich fressen werden. Alles, was du denkst, wird ab der genannten Stufe zur Materie. Und ob Joshua ein Aspekt Arimas ist, müsste dir klar sein, wenn doch nur mehr er und Sila am Ende der Materie übrig bleiben. Selbst wenn diese Vorstellung hinkt. Aber welche Vorstellung hinkt nicht?
Den Film werde ich wohl auch nie vergessen. Es war ganz tief am Meeresgrund. Ein Forscherteam. Es fand etwas Außerirdisches und als jeder von ihnen es betrat, geschah etwas mit der Mannschaft. Es war vielleicht gut gemeint von den Aliens, die sich aber nie blicken ließen. Es war ein Geschenk, das den Hunger und die Armut der Menschen hätte beseitigen können. Ihre Gedanken wurden Realität. Aber ihre Gedanken waren nicht das, was die Menschheit hätte retten können.
Es wird lange dauern, bis die Menschheit so weit ist und begreift, dass Gedanken und Worte keine Bedeutung haben. Nicht mal das Wort 'Gott' beschreibt das Wahre, das dahinter steckt. Und schon wieder Don Juan, der einst sagte, dass das Nagual nicht benannt werden kann. Es kann nur erlebt – ERFAHREN – werden.


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Miriam – es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ein Schleier, der gefallen ist. Wenigstens einer von so vielen. Nur darum geht es. Alle Schleier lösen. Der Tanz der Salome. Auch sie löste sich von allen Schleiern und stand schließlich nackt da. Entblößt. Offen und ehrlich. Und vor allem authentisch.
Warum ausgerechnet Miriam? Und nicht Una, ihre Schwester. Oder Alexander, Coras Sohn. Wo sind sie? Manola ist klar, die Hüterin Avalaons – Manola die Mutter von Una, Miriam und Mayla. Die einzige Tochter Kims hatte zwei Töchter auf der Erde, eine auf Avalon und das Adoptivkind Cora gebar auf der Erde einen Sohn. So lange ist es her, seit ich darüber geschrieben habe. Und nun fällt mir Miriam ein. Nicht Maria Magdalena aus der Bibel, sondern Miriam aus der Kim-Saga. Was es nicht alles gibt.
Aber die Schleier. Wie sind sie zu lösen? Und warum kann mir Miriam dabei helfen?
Weil ich dabei war. Ich weiß, wie er ging. Wie er für immer ging und seine geliebte Maria mit sich nahm. Aber das spielt keine Rolle. Er hätte auch normal sterben können wie jeder gewöhnliche Mensch. Ich wusste, dass er kein gewöhnlicher Mensch war.
Ist er hier, Miriam?
Nun mal langsam mit dem wilden Pferden! Alles der Reihe nach. Lass mich mal über meinen Großvater erzählen, den ich nie als meinen Großvater sah. Er war ein hübscher Jüngling. Sein Aussehen ist immer das eines Mannes so um die 25 geblieben – äußerlich. Aber das war es nicht, was ihn ausmachte. Auch nicht seine Schönheit. Vielleicht seine Ausstrahlung, denn die war schon außergewöhnlich. Aber es gab da noch etwas in ihm. Nicht an ihm, sondern IN ihm. Es war das Göttliche. Es berührte mich jedes mal, wenn er mir in die Augen sah. Es kam aus seinen meerfarbenen Augen.
Meerfarben?
Dieses grell türkise Schimmern an gewissen Küsten. Das waren seine Augen. Aus diesen Augen kam etwas und drang in mich ein. Nur deshalb wusste ich, dass nur er mich berühren darf. Niemand sonst.
Aber du warst verheiratet
Nein. Ich habe nie geheiratet, aber ich habe mit einem Mann zusammen gewohnt. Wir waren die besten Freunde. Wirklich die allerbesten. Aber unsere Körper haben wir gegenseitig nie berührt. Wir hielten uns an den Händen, berührten unsere Gesichter, aber niemals unsere Körper. Und mein bester Freund wusste von Kim. Es war ihm ebenso heilig wie mir. Natürlich hätte Kim dagegen gesprochen. Für ihn war der Körper nie wichtig. Kim war immer schon ein Geist. Ein direkter Geist Gottes.
Hat er dir von Gott erzählt?
Miriam lacht hell auf. Kim? Von Gott? Nein! Niemals! Es gab nie so etwas wie einen Gott für ihn. Er sprach über eine Quelle, aus der alles fließt und in die alles wieder zurück fließt. Es sei die einzige Quelle, zu der alles immer wieder zurück kehrt. Diese Quelle ist unpersönlich. Aber Kim – er war die personifizierte Quelle. Er war und ist das A und O der Quelle.
Ist es wirklich das, was du mir erzählen willst, Miriam?
Er öffnete uns allen die Augen. Meine Mutter, meiner Tante, meiner Schwester und selbst meinem Cousin.
Warum selbst?
Alexander war ein schwieriger Junge. Zumindest als Kind. Erst ab 15 wurde er ruhiger. Er litt ein wenig darunter, dass seine Mutter keine leibliche Tochter, sonder nur adoptiert war.
Und womit öffnete er euch die Augen?
Mit der Wahrheit.
Für Kim gab es keine Wahrheit. Für ihn war alles wahr.
Das stimmt.
Und?
Was und? Wenn alles wahr ist, kannst du auch sagen, dass nichts wahr ist. Kein Unterschied. In dieser Welt kann es keine Wahrheit geben. Das ist es, was er uns lehrte. Es gibt keinen Grund, sich zu streiten, Kriege zu führen und doch wird gestritten und Krieg geführt. Damals war es ganz schlimm. Es war wirklich wie die Endzeit in irgendwelchen Fantasiefilmen. Für Kim war das nichts. Es passierte eben. 'Lass es passieren', - sagte er – 'alles, was begonnen hat, endet auch wieder.' Das war seine Devise. Durchhalten. Egal, ob Freude oder Leid. Alles, was beginnt, endet auch wieder. Nur etwas bleibt. Nämlich das, was nie begonnen hat. Und wieder sah ich diesen sanften, göttlichen Schimmer in seinen Augen.


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Rollenspiele. Versteckspiele. Einfach nur Kinderspiele, die wir unbewusst als Erwachsene weiterspielen. Natürlich immer nur, weil wir vor anderen etwas darstellen wollen. Wie wäre es, wenn wir bewusst immer nur den Narren spielen? Oder tun wir das nicht bereits? Ebenso unbewusst?
Miriam schüttelt ihren Lockenkopf und lächelt. Sie sieht gar nicht aus wie ihre Mutter. Obwohl ich geschrieben habe, die beiden könnten Zwillingsschwestern sein, da ja auch Maria nicht mehr alterte, seit sie mit Kim zusammen kam. Miriam hat lockiges Haar. Richtig dichtes, schwarzes Lockenhaar, das ihr bis auf die Schultern fällt. Also nicht bis zu den Hüften runter. Ihre Haut ist fast noch dunkler als Kims (wie) sonnengebräunter Körper. Vielleicht war das der Grund, warum ich sie für Joshuas Miriam hielt.
Ich bin auch Joshuas Miriam. Sieh nur, er kennt mich und winkt zu mir.
Tatsächlich! Joshua, inmitten eines Rudels Kinder, hebt die Hand und winkt Miriam zu. Jetzt sieht sie auch wieder wie seine Miriam aus. Die typische Kleidung von damals. Langes weites Kleid, zusammen gehalten mit einem bunt gewebten Gürtel. Miriam bevorzugt die Farbe blaugrau. Darüber ein beigefarbenes Schultertuch, das sie manchmal über dem Kopf trägt und an den Füßen Sandalen.
Schon wieder hältst du dich mit Äußerlichkeiten auf, obwohl ich dir letztens beschrieben habe, wie man richtig sieht. Schau in meine Augen, dann weißt du auch, welche Miriam ich bin. Vielleicht laufen zwei hier herum? Oder gar drei oder noch mehr?
Es wird wieder ein wenig lächerlich. Ich würde gerne wieder die Treppen hoch gehen, aber ich kann sie nicht mehr sehen. Versäumt ist versäumt. Wird es ein nächstes Mal geben?
Denke an die Rollenspiele. Du sprichst und schreibst ständig und doch lernst du nichts dazu. Vergiss diese Ernsthaftigkeit. Vergiss, jedes mal etwas Besonderes zu schreiben. Vergiss die Belohnung. Es gibt keine. Auch keinen Applaus. Kein Lob. Wozu auch? Deine Worte sind nicht deine Worte. Sie wurden dir vorgesagt und können nie das ausdrücken, was du wirklich bist. Selbst für dein Aussehen kannst du nichts, wenn du dich schon mit deinem Körper identifizierst. Dein Körper und dein ach, so kluges Gehirn, das angeblich Bewusstsein schafft. Spielt es denn wirklich eine Rolle, ob du 'ES' Bewusstsein oder Geist nennst, wo 'ES' ohnehin nicht benannt werden kann? Für wen und wozu stellst du ständig diese Unterschiede auf? Du kannst es auch Lila, Shivas Tanz, nennen oder Maya oder wie auch immer, was dich davon abhält 'ES' zu erfahren. Zu erfahren, dass es nur 'ES' gibt und du dieses 'ES' bist, das gerade träumt und nicht und nicht aufwachen will.
Sagt Miriam und schlendert lässig zu Joshua und den Kindern hinüber. Sie hockt sich nieder und hört mit ernster Miene seine spielerischen Worte, die er gerade einem kleinen Jungen vorsagt, der auf seinem Schoß hockt.


Bild: https://www.bibel-de.org/gleichnisse-herrn-Jesus.html

Der göttliche Schimmer müsste aus aller Augen kommen und nicht nur aus Augen. Aus Rinden, aus Blätter und Blüten. Aus Wellen, aus Tropfen, aus Wind und aus Berggipfeln. Aus Erdhügeln, aus winzigsten Staubkörnern und aus allerkleinsten Teilchen von Atomen.
Nicht immer lassen sie das Erblicken zu. Aber er war offen. Offen zu allen Seiten, wie ein Rohr, das jede Kraft in sich barg, aber immer wieder frei ließ. Er machte keinen Gefangenen. Er liebte. Und was er liebte, ließ er frei.
Gibt es wirklich Unterschiede?
Das kommt ganz auf dich selbst an. Wenn du welche siehst, gibt es sie. Was immer du wahrnimmst, gibt es.
Und wenn ich zweifle?
Dann nimmst du den Zweifel wahr.
Ich muss lachen. Über mich selbst.
Das ist immer das beste und schönste Lachen. Siehst du? Selbst hier in dieser paradiesischen Schlucht spreche ich von Unterschiede. Aber es muss sie hier geben, denn auch das hier ist vergänglich. Niemand bleibt für immer hier. Auch wir nicht. Und wir sind nichts anderes als all diese aufblitzenden Seelen, die uns so schnell wieder verlassen. Wir bleiben einfach nur etwas länger. Irgendwann gehe auch ich.
Wohin, Miriam?
Mit welcher Miriam sprichst du?
Mit beiden.
Gut! Nun, ich weiß noch nicht, wohin ich gehe. Das hängt ganz von meiner Ganzheit ab. Nun – es ist nicht meine Ganzheit. Es ist die Ganzheit aller. Es gibt ja nur eine Ganzheit des Selbst und sie ist eine Art Vorstufe der Quelle. Nur – lege keinen Wert auf diese meine Worte. Das, was wirklich IST, kann nicht benannt und noch weniger erklärt werden.
Ich verstehe. Warum hängt es von der Ganzheit ab? Gibt es keinen freien Willen?
Den mag es geben, wenn du dich der Kraft ergibst. Dann ist es so, als würdest du über dich selbst entscheiden. Das mit dem freien Willen ist so eine Sache. Er ist nichts Gutes, wenn ich das mal so sagen darf. Es ist nichts Gutes an ihm dran, denn ein freier Wille ist bestückt mit allerlei Wünsche, die den Individuen nur schaden. Wunschlos glücklich – das besagt den Zustand, wenn du dich der Kraft ergibst.
Das hat dir Kim gesagt.
Hat er nicht. Er hat nie freiwillig über derartige Dinge mit uns gesprochen. Seine Devise war, dass jeder sein eigenes Königreich in sich hat und deshalb darf niemand anderer andere beeinflussen. Kim war gegen jede Religion und auch gegen Bücher, die etwas Derartiges verbreiten. Auch wenn seine Lieblingsbücher die von Castaneda waren, ließ er kein gutes Haar an ihnen.
Wie bitte?
Es stimmt. Er meinte, als ich das erste Mal eines dieser Bücher in die Hand nahm, ich soll es mit Bedacht lesen und daran denken, dass ich in eine Welt eines anderen Menschen eintauche. Kim wünschte sich, dass jedes denkende Wesen in sich geht und da drinnen seine eigene Wahrheit findet. Wahrscheinlich wollte er auch den Gedanken unterbinden, ob das, was dieser Zauberer geschrieben hat, auch wahr ist. Das geht uns nichts an. Das soll uns nicht kümmern, sondern viel mehr, was unsere Wahrheit ist. Das war etwas, was er oft sagte, wenn wir über andere herzogen: Kümmert euch um euch selbst, und lasst die anderen ruhen.
Gestern, als ich wieder einmal in dem Buch „Gespräche mit Ramana“ las, hatte ich plötzlich den Gedanken, dass jene Menschen, die über irgendwelche Heilige oder Meister geschrieben und damit sogar ein Geschäft gemacht haben, all dies besser für sich behalten hätten, da es nur ihre individuelle Wahrheit ist. Vor allem die Esoteriker mit ihren aufgestiegenen Meistern. Damit will ich nicht sagen, dass es sie nicht gibt und doch kann ich sagen, dass es sie nicht gibt, nämlich nicht für mich, während es sie für jemand anderen, der vielleicht wirklich Kontakt...
Lass dich nicht über andere aus. Ich weiß, was du sagen willst, nämlich nichts anderes als Kim einst sagte. Selbst denken. Selbst fühlen. Selbst erfahren. Und dann alles fahren lassen, weil sich uns die wahre Wirklichkeit ohnehin nicht offenbart.
So pessimistisch war er?
Es war die Wahrheit. Wir waren zu klein als Menschen. Wir konnten nicht über das Ganze hinaus, solange es tatsächliche Unterschiede für uns gab. Das Ganze war zu groß für uns, obwohl es weder groß noch klein ist. Wir konnten nicht anders denken. Leider war es so, dass wir das, was wir dachten, für wirklich hielten. Wenn wir diese Denkfehler übersprungen hätten, so wie wirkliche so genannte Heilige oder Meister, wäre die gesamt Menschheit sehr viel weiter als jetzt.
Jetzt?
Jetzt zu deiner Zeit. Oder meinst du, du hältst dich in der Zukunft auf, nur weil du mit Kims Enkelin sprichst, die deiner Zeitrechnung nach noch auf der Erde lebte? Oder war ich damals gar noch nicht geboren? Egal! Ich bin immer hier. Und ich bin auch immer auf der Erde. Oder denkst du, du bist in der Vergangenheit, weil du Miriam neben Joshua siehst? Kein Moment geht jemals verloren. Sagte Kim auch immer.
Ich denke, er würde jetzt sagen: „Mädchen, verlass dich auf keine Worte. Lass sie alle fahren. Die Wahrheit ist Leere und selbst diese Worte solltest du fahren lassen.“


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