Zufriedenheit und Gelassenheit. Wenn diese Fundstellen gefunden und verinnerlicht werden, wäre das ein Riesenerfolg. Für einen selbst. Für mich selbst. Mehr braucht es nicht. Alles andere kommt dann von selbst. Auf alles andere kann dann geschissen werden. Man braucht dann nichts mehr. Ich brauche dann nichts mehr.

Ja, ja, rede in der Ich-Form. Immerhin schreibst du über dich. Immer nur über dich. Ich bin du. Du bist ich. Schwachsinn? Nicht, wenn von der Ganzheit ausgegangen wird. Sie beinhaltet das gesamte Universum. Sie ist das „Gerät“, das von der Quelle aus materialisiert. Der Materialisierapparat. Zieht von der Quelle die jeweilige Energie ab und materialisiert sie.

Ein ganz einfacher Arbeitsvorgang, der fälschlicherweise Evolution genannt wird. Eher Devolution – das Gegenteil der Evolution. Rückentwicklung. War doch eh alles okay. Wir schwammen im warmen Fruchtwasser der Quelle oder des Selbsts. Wozu Materie produzieren oder etwas in Materie umwandeln?

Wozu produzieren? Die große Frage! Um Vorräte zu haben. Um die Kundschaft am laufen zu halten, wie man so sagt. Ich sag nicht so! Zuerst der Tauschhandel, dann kam das mit den Geldscheinen. Und dann wurden alle Größenwahnsinnig. Die Ganzheiten auch. Sie produzierten und produzierten, bis die Menschheit aus allen Nähten platzte. Ganzheitlich gesehen ein ganz schöner Irrsinn.

Arima rügt diesmal nicht. Er lächelt nur wieder still in sich hinein und fühlt sich als Ganzheit nicht mal schuldig. Es ist nun mal so. Es passiert einfach und ist eigentlich nicht der Rede wert, denn wir kommen ja alle wieder zurück. Diese kleine Umwandlung tut mitunter zwar weh und macht Kummer, aber schließlich und endlich sind wir bald wieder in „Mutters Schoß“ und in Zufriedenheit und Gelassenheit.

Medium – das Wort hatte vor vielen Jahren eine ganz andere Bedeutung als heute. Medien – das sind TV, Zeitschriften, Tageszeitungen und ganz hoch im Kurs, das Internet. Man wird überflutet, obwohl man das gar nicht will und auch gar nicht mehr kann, ohne krank im Kopf zu werden.

Die andere Seite ist das andere Medium. Die alte Zigeunerin, die auf den Jahrmärkten den Leuten die Zukunft aus den Händen oder aus der Kristallkugel las. Humbug? Vielleicht waren die meisten Schwindler, aber es gab auch die so genannten Hellsichtigen.

Medium – das Wort hat mehrere Bedeutung. Kommunikationsmittel sticht mir am meisten ins Auge. Wieder mal so eine unglückliche Redewendung, mit der ich eigentlich kaum was anfangen kann, sie aber dennoch verwende. Das Wort „Medium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich „Mitte“. Da kommt man dann schnell auf „Mittler“ oder „Vermittler“.

Worauf will ich hinaus? Auf die Spur, die dieses Wort liefert. Auf die Bedeutung, die es mit der Zeit bekommen hat. Esoterisch oder wissenschaftlich, bzw. technisch? In beiden Fällen hat das Wort „Medium“ eine große Bedeutung. Es ist nach neuerem Verständnis, laut Internet (!), in der Kommunikation ein Vermittelndes im ganz allgemeinen Sinn. Das Medium lässt also etwas durch sich hindurchgehen. Wie durch ein Rohr wandern Informationen, Botschaften von A nach B. Und mit Sicherheit wandert auch viel, viel Schwachsinn durch, was Menschen nun mal so an sich haben.

Schon gut, Arima! Er meckert wieder. Wie ein alter Ziegenbock und meint, ich soll endlich auf den Punkt kommen. Na ja, was ich sagen will, ist, dass sich die Menschen damals, als es noch keine technischen Medien gab, auf ganz besondere Menschen verlassen haben. So genannte „Schamanen“. Es gab sie überall – in jeder Kultur, wenn auch manchmal mit anderem Namen.

Sie vermittelten etwas aus der „Geisterwelt“. Und manchmal trafen gewisse Vorhersagen auch zu. Zufall? Das könnte man heute bei den Wettervorhersagen auch sagen. Zufall, dass es letztens stimmte und wir doch keinen Regenschirm zum Spazierengehen brauchten? Nun, ich will darauf hinaus, dass ich, wie auch schon mal erwähnt, zwischen Bewusstsein und Geist trennte.

Bewusstsein, so schrieb ich mehrmals, entsteht im menschlichen Gehirn. Der Geist ist das Allumfassende, die Quelle das um und auf, und das, was uns und alles andere eigentlich ausmacht. Besteht denn ein Unterschied? Wenn ich davon ausgehe, dass Bewusstsein im menschlichen Gehirn und nur dort (!) geschaffen wird, schon. Aber nicht mal Neurologen sind sich einig.

Man weiß es nicht wirklich, könnte man also sagen. Nicht mal die klügsten Wissenschaftler können genau sagen, wo und wie Bewusstsein entsteht und was es überhaupt ist. Irgendwie ist es ein blödes Wort. Bewusst sein. Sich über irgendwas bewusst sein. Klingt wie: etwas wissen. Haben Tiere ein Bewusstsein? Manche sind dem Menschen ähnlich und erkennen sich selbst im Spiegel, was angeblich bedeutet, dass sie Bewusstsein haben.

Haben! Ich HABE einen Körper. Ich HABE Bewusstsein. Ich HABE Gedanken. Ich HABE Gefühle. Na, bitte! Aber BIN ich das alles auch? Ja, das bin ich auch. Warum denn nicht? All das macht mich aus, so wie ich BIN. Eben ein Individuum. Aber das könnte auch nur eine Seite sein. Was ist mit der anderen, mit der unbekannten Seite, von der wir nichts wissen und vielleicht auch nie etwas wissen können, solange wir einen Körper und all das andere Zeugs HABEN.

So gesehen ist die Trennung zwischen Bewusstsein und Geist gar nicht so daneben, obwohl mir die Bedeutung des Wortes „Medium“ gut gefällt. Wir empfangen. Können Babys schon empfangen? So genannte geistige Infos? Oder müssen sie erst lernen, was man ihnen allgemein so eintrichtert. Wie sind die Hirnaktivitäten eines Babys? Auch da sind sich Wissenschaftler uneinig. Fakt ist, das Gehirn eines Neugeborenen muss sich erst entwickeln.

Freund Carlos lässt Don Juan etwas ganz anderes sagen. Sofort nach der Geburt sind wir noch „Nagual“, erst wenn uns die Welt erklärt wurde, sind wir ganz „Tonal“ und haben unseren natürlichen Zwilling, das „Nagual“ vergessen. Nur Schamanen sind dazu fähig, das „Nagual“ zu erkennen und es auch zu benutzen. Die zwei Seiten! Aber auch nur entweder oder und nie beides gleichzeitig. Bin ich im „Nagual“, vergesse ich das „Tonal“ - bin ich im „Tonal“, vergessen ich das „Nagual“. Don Juan meint, das müsse so sein, sonst würden wir nicht funktionieren.
Es ist ja angeblich so, dass Schamanen willentlich sozusagen „irre“ werden, sich wie „irre“ benehmen. Tatsächliche „Irre“ können ihr „Irresein“ nicht steuern.

„Na, und?“ fragt Arima. „Wozu der ganze Aufwand?“ Was bringt es? Das sind doch Fragen, die du verurteilst. Arima lacht. Er verurteilt doch nichts. Er meint halt nur, dass es nichts bringt, sich zu fragen, was es bringt. Mich interessiert das Thema halt. Medium, Bewusstsein, Geist und all das, was dazwischen liegt. „Genau! Kümmere dich um die Zwischenräume, denn die sind meistens leer.“ Das, was nicht benannt werden kann und durch das Wort „Leere“ noch am besten beschrieben wird.

Und schon wieder kommen wir zu Freund Carlos, der Don Juan keine Falle stellen konnte, als er ihn über das „Nagual“, das nicht nur eine Führerperson bedeutet, sondern auch das Unnennbare, Unbekannte. Apropos, die Führerperson erschließt sich durch seine energetische Form und auch durch ein Omen der Kraft. Die Kraft ist die wahre Führende. Der Mensch beugt sich ihr. Ob er will oder nicht.
In diesem Fall hat das Geschreibe über Medien, über Bewusstsein, über Geist oder über was auch immer, absolut keinen Sinn. Außer das Schreiben geschieht um des Schreibens Willen. Fundstelle? Besser nicht!