Du kannst nicht töten, was nicht da ist.
In der Gita fordert Krishna Arjuna auf zu kämpfen, auch wenn es um die eigene Familie geht, denn nichts und niemand wird sterben.
Das, was nicht IST, stirbt nicht, weil es nie geboren wurde und das, was IST, stirbt ebenso nie, weil es ebenso nie geboren wurde.

Tod, wo ist dein Stachel? Es gibt keinen Stachel und es gibt keinen Tod.

Der Tod ist nichts anderes als ein Schritt in eine andere Dimension. Maria schien das zu wissen, als sie durch Selbstmord endlich wieder bei Kim in der sechsten Erddimension war. Vielleicht wusste sie nicht, was passieren wird, als sie sich die Pulsadern aufschnitt, aber ein Leben ohne Kim war für sie nicht mehr drin. Sie wollte zu ihrem Gott der Liebe. Koste es, was es wolle und wenn es das Leben ist. Und er nahm sie auf. In sich selbst. Beide wurden Eins – aus ihnen wurde Arima.

Dies ist unter anderem ein Nachtrag oder eher ein Nachschrieb. Vielleicht auch weitere Erklärungen, um den Mist, der auf mir selbst gewachsen ist, besser zu verstehen. Wir wollen immer nur uns selbst besser verstehen. Was anderes gibt es nicht. Wir nehmen aus uns selbst heraus wahr. Das, was wir wahrnehmen, geht von unseren Sinnesorganen aus, aus unserem menschlichen Bewusstsein, das sich vielleicht sogar in unserem menschlichen Gehirn entwickelt hat.
Was andere Menschen oder andere Lebewesen wahrnehmen, können wir nur erahnen, annehmen. Wenn wir also etwas verstehen wollen, worauf wir reagieren (es gibt nur Reaktionen, denn die Aktion fand statt, als Gott sich das erste Mal selbst ins dritte Auge blickte), und das ist nun mal auch die Außenwelt, gehen wir immer nur von uns selbst aus. Warum reagiere ich so und so auf dies oder auf das? Warum ärgere ich mich? Warum freue ich mich? Ich mich! Da ist sonst nichts zu verstehen. Nur ich und nichts und niemand anders. Hat nichts mit Egoismus oder Ego-Trip zu tun. Ich denke, das ist nun mal die menschliche Natur. Das Phantom Mensch.

Und genau dieses Ich ist immer da. Dieses Ich kann nicht sterben. Atman, Ganzheit des Selbst oder wie auch immer – aus dem nehmen wir wahr und gleichzeitig sind wir das, was wahrnimmt und die Sinnesorgane benutzt.
Oder DAS, wie es Herr Karl nennt, von dem ich, wie vielleicht bereits erwähnt, höchst begeistert bin, nennt er doch alles beim ehrlichen Namen. Aber auch das ehrlich beim Namen nehmen ist nur eine Wahrnehmung meinerseits. Andere nehmen es anders wahr, was mich aber nicht kümmern sollte und auch nicht kann. „Wen kümmert's?“ Herrn Karls Mantra oder Ramanas Mantra, das er seinen Zuhörern nahe legt: „Bin ich – ich bin.“

Was hat das alles nun mit dem Tod zu tun und dass nichts sterben kann?
Der Punkt, wo es um das Sich-selbst-verstehen geht, ist, dass man unweigerlich zum wahren Ich kommt – zu dem, was nie sterben kann. Alles andere kommt und geht, kommt und geht, als wäre es nie da gewesen. Sinnloses Tun. Sinnloses Sprechen. Sinnloses Denken.
Laut Kurs ist nie etwas gewesen und viele Weise sagen auch: „Es ist nie etwas geschehen.“
Es kommt und geht. Es verändert sich.
Wissenschaftler sagen, dass Energie nicht vergehen kann, sondern sich bloß verändert. Es vergeht anscheinend also nicht einmal die Materie, die wir fälschlicherweise so verehren. Was geht, sind vielleicht unsere Dummheiten, unser Sich-wichtig-nehmen und anderer Mist. Aber je mehr ich mich in diese Materie hinein denke, um so paradoxer wird es.

Und der Tod? Ich glaube, er hat wirklich keinen Stachel.
Andererseits, sicher bin ich mir nicht. Auf keinen Fall so sicher wie Maria es war, um zu ihrem Gott der Liebe zurück zu kehren.

„Jetzt hast du dich selbst gefunden. Du behauptest, dass du ein Mensch bist. Du kennst dich selbst, und das ist schon die Hölle. Deshalb sei lieber die Abwesenheit jeder Idee davon, was-du-bist oder nicht-bist“, sprach Herr Karl, der Weise. Jedes Konzept ist falsch, falsch, falsch. Sobald Wahrnehmung ist, ist es falsch, falsch, falsch, da ein Wahrnehmender etwas Wahrnehmbares wahrnimmt. Das ist Teilung und Teilung ist falsch, falsch, falsch.

Ich kann mich kennen, als Mensch oder als Tier. Vielleicht auch als Pflanze oder gar als Planeten, als Berg, Fluss, Vulkan, Wolke oder was auch immer. Worüber ich letztens schrieb, ist es wirklich DAS, worauf ich unweigerlich komme? Ja, wenn ich alles ausklammere – alle Konzepte. Wenn nichts übrig bleibt, als nur das Gefühl zu sein. Wortlos. Taub. Blind. Keine Gerüche. Keine Gefühle und keine Gedanken. Wie heißt es im Kurs? „Gott ist!“ Weiter gibt es nichts mehr zu sagen.

Aber nur dann, wenn es keine Blasen auf den Ganzheiten gibt und die Ganzheiten erkennen, dass sie untrennbar sind.
Selbst im Paradies, in „Sampanna“, wo sich, unter anderem, Arima und Sila herum treiben, gibt es Zoff. Sila ist nämlich verschwunden.
Und Arima erinnert sich seit Silas Verschwinden, dass er einst (in den Originalschriften der Kim-Saga) sagte, so lange er lebe, müsse er leiden. So lange er in der Welt, im Universum lebt, muss er leiden. Sehnt er sich jetzt nach Sila oder 'weiß' er, dass alles immer zurück kommt?

Und wie steht er 'jetzt' zur Liebe? Kim wusste, dass es Liebe nicht wirklich gibt, dass sie nicht nur überbewertet, sondern auch falsch bewertet wird und wurde. Liebe ist keine Investition, das wissen wir von Freund Carlos, als er die menschliche Form anbetete. Liebe ist urteilsfrei und bedingungslos. Liebe ist etwas, was Menschen nur schwer erfassen können. Meine ich, auch wenn ich keine Meinung mehr haben will. Ich habe nichts. Bin ein Habenichts – hab nicht mal mich.

Herr Karl verdammt die Liebe und steht mehr zu Hass, denn für Hass muss man nichts tun. Liebe kostet Energie, sagt er, der Herr Karl und vielleicht hat er ja recht. Herr Karl hasst alles. Er hasst es, in der Welt zu sein. Und es falsch, falsch, falsch, in der Welt zu sein.

Und Kim leidet, wenn er in der Welt ist. Ich glaube ihm. Wie steht es mit Arima? Leidet er, weil Sila verschwunden ist. Man munkelt, sie habe sich mit Luzy aus dem Staub gemacht. Staubige Sache das. Aber Sila, eigentlich Manola, hatte schon immer eine Vorliebe zu dem rebellischen Luzifer. Ist Vorliebe anders als Liebe?

„Es gibt so viele Ereignisse, unzählige, sehr intensiv und sehr berührend, aber es ist nichts passiert.“
Herr Karl wieder und viele andere, die dem Advaita huldigen. Intensiv und sehr berührend, wo man denkt: Haltet die Welt an! Momente, die nie vergehen dürften. Und wenn sie dann doch bleiben? Was dann? Gähnende Langeweile. Hölle. Also lassen wir sie vergehen und denken, dass eh nix passiert ist.

Und Arima? Der König der Liebe sonnt sich in seinem Paradies mit den weiten Wiesen und Wäldern, Bergen und Tälern und hübsch angelegten Gärten und Palästen, Burgen, Kuppeln und anderen prunkvollen Gebäuden. In Wirklichkeit ist gar nichts auf/in Sampanna vorhanden. Gähnende Langeweile, denn dort kennt man nichts anderes und gähnende Leere, die dort ebenso bekannt sein dürfte. Man weiß, dass da nichts ist und dennoch. Ja, dennoch. Mehr gibt es nicht zu sagen.

Man erinnert sich an Thygyrills imaginäre Stadt. Es gab sie nie wirklich und doch war sie da. Viele konnten sie sehen und betreten und viele wohnten auch darin. Obwohl da nix war. Thygyrills Stadt ist ein Teil Sampannas. Sozusagen ein Stadtteil. Ein Viertel. Keines, wo nur Reiche wohnen, denn Reiche und Arme gibt es dort nicht. Es gibt nichts dort. Keine Lebewesen, keine Wiesen, Wälder, Berge, Täler, usw. Und doch ist das alles da.

Genau das hat Kim einst damit gemeint, dass immer alles DA ist. Auch wenn es weg ist und in Wirklichkeit nie passiert ist. Ein Paradoxon, das im menschlichen Bewusstsein nicht verstanden werden kann. Gefangen in diesen Käfig können wir, die wir uns als Menschen wahrnehmen, uns aus uns selbst nicht hinaus denken. Und doch nehmen wir dieses Hinausdenken mit, wenn sich alle Bewusstseinsblasen lösen. Bis nach Sampanna oder ein anderes Paradies, in dem wir uns auf die Einheit vorbereiten.

Vorbereitungszeit. Um dann alles, was nie geschehen ist, los zu lassen. Zu Vergessen. Einfach vergessen. Demenz erinnert uns daran, zu vergessen, was nie geschehen ist. Die Leiter, die wir zum hoch oder hinab klettern brauchten, werfen wir weg. Es gibt viele Leitern, vielleicht so viele, wie es Lebewesen gibt. Denkende, nachdenkende Lebewesen, die sich gerne etwas zusammen spinnen, um das so genannte Leben erträglicher zu machen. Sich Paradiese ausmalen. Malen. Dichten. Philosophieren und phantasieren. Egal, Hauptsache, es macht das Leben erträglicher.

Es wird nichts Letztes geben. Keine letzte Vereinigung zwischen Arima und Sila, um wie ein leuchtendes Hochzeitspaar in der Quelle der Kraft zu verschwinden. Wäre ja noch schöner, wenn bestimmte Wesen diese Prioritäten hätten.
Sind wir denn zu minder, um die letzten zu sein? Nein, es ist, weil wir Gefangene sind. Gefangene des Bewusstseins, das immer einengt. Und wir brauchen Namen, Benennungen, um ausdrücken zu können, was sich nicht ausdrücken lässt. In dieser Beziehung sind wir am Arsch. Braun bis dunkelbraun in der Scheiße.

Wie sagte Herr Karl in einem seiner Vorträge? Wenn man nicht mehr an der Welt und an ihren Ritualen, wie Hochzeit oder Job interessiert ist... Ja, was dann? Dann geht es einem wie Kim (Der Ver-rückte), den ich damals sagen ließ: „ Mir liegt nichts daran, wie das Wetter draußen ist, was der letzte modische Schrei ist und wie verrückt sich die Politiker aufführen, - oder was im Sport los ist usw. All das hat keine Bedeutung. Darüber zu reden ist nichts anderes als Energieverschwendung und ebenso Zeitvergeudung. Und glaube mir, ich kann auch gar nicht mehr darüber reden. Meine Welt ist viel zu groß. Sie ist total ausgefüllt und hat keinen Platz für lockere oder seichte Konversation.
Wir haben keine Zeit mehr dafür, Maria. Selbst wenn wir beide die Gleichzeitigkeit kennen, haben wir für solche Spielchen keine Zeit. Der Tod sitzt auf unseren Schultern und wartet schon auf den letzten großen Kampf. Wir müssen handeln, - makellos handeln, um das menschliche Bewusstsein zu durchbrechen.
Schau dich um! Alle Menschen tun so, als ob sie unsterblich wären, als ob sie Unmengen von Zeit hätten. Und was tun sie? Sie reden über das Wetter, regen sich über die Nachbarn auf, weil die den größeren Fernseher haben, - sie schimpfen auf die Politiker und - und - und. Aber was tun sie wirklich? Sag es mir! Vom reden lässt sich nichts verändern, - und man kann auch niemand und nichts verändern, man kann nur bei sich selbst anfangen. Aber tun sie das?
Diese paar Menschen, die eben bei mir waren, haben verstanden. Sie haben ihre Herzen zum Teil erkannt. Und wenn du dabei gewesen wärst, hättest du verstanden, warum ich mit ihnen Gespräche führe. Sie wissen, dass eine Veränderung nur dann stattfinden kann, wenn sie sich selbst erkennen, - wenn sie erkennen, dass es eigentlich kein Innen und kein Außen gibt.“

Sila ist mit Luzifer durchgebrannt. Hat Arima einfach in Stich gelassen, der einsam in die Berge gezogen ist und dort draußen heult wie ein Wolf. Ein roter Wolf. Wie damals, als er als Kim die letzten Menschen mit seinem eigenen Fleisch Kraft zum Überleben gegeben hat. Kraft, um den Sprung auf die Leuchtende Welt zu schaffen. Oder den Übergang auf die Leuchtende Welt.

Ist ja schon alles da. Gleichzeitigkeit, obwohl das Wort nicht das ausdrücken kann, was ist. Gott hat einen Blick auf sich selbst geworfen und das war's. Damit sind alle möglichen und unmöglichen Universen besiegelt. Alle unsere Leben und Nichtleben. Das ist mit Gleichzeitigkeit gemeint, dass schon alles geschehen ist, obwohl eigentlich nichts geschehen ist. Gott spielt mit sich selbst und keiner hat Schuld oder Unschuld.

Arima war doch für Individualität. Jeder Aspekt für sich selbst. Und nun, wenn es darum geht, die Individualität zu beenden und in die Einheit einzugehen, macht Sila einen Rückzieher und haut mit Luzy ab. Er mag es nicht besonders, wenn man ihn Luzy nennt, - ihn, den großen Lichtbringer, Luzifer. In Wirklichkeit hat er die Dunkelheit gebracht, denn Licht gibt es nur in der Einheit. Licht, das sich selbst nicht kennt.

Das Rad dreht sich weiter. Ein unendliches Drehen, das nie begonnen hat und nie aufhören wird. Egal, was wir tun, ob wir in Saus und Braus leben, Morde und Diebstähle oder viel Schlimmeres begehen, ins Kloster gehen, Gurus sind oder was auch immer, - nichts kann dieses Rad aufhalten. Wir können uns anstrengen, so viel wir wollen – das Rad lässt sich durch nichts aufhalten. Wir streifen die Blasen ab und ersetzen sie durch neue, denn es muss ja einmal besser werden. Aber es wird nicht besser. Es bleibt alles beim Alten. Gott, die Quelle der Kraft oder wie auch immer DAS (so nennt es unter anderem Herr Karl) genannt wird, hat einen Blick auf sich selbst geworfen und das war's.

Wenn jetzt jemand meint, den Ungustl von Nachbarn los werden zu können, indem er ihn abmurkst, - wenn es so passieren sollte, ist das bereits beschlossene Sache. Nicht er beschließt, den Nachbarn übern Haufen zu schießen. Es ist bereits beschlossen. All das ist in einem einzigen Blick von Gott enthalten. Warum ich es immer wieder „Gott“ nenne, weiß ich auch nicht, obwohl mir „Quelle“ lieber ist. Vielleicht aus Gewohnheit? Aber egal, wie ES genannt wird, ES kann ohnehin nie bekannt oder erklärt werden.

Die einzige Medizin, meint Herr Karl, gegen diesen Irrsinn vorzugehen, ist, das zu sein, was-du-bist. Oder auf eine bestimmte Art Zeuge deines Ichs zu sein. Du beobachtest dich selbst in allen möglichen Situationen und lachst dann über dich selbst. Andererseits kannst du gar nichts tun, wenn schon alles beschlossene Sache ist. Du befindest dich mitten im bereits gedrehten Film und welche Rolle dir diesmal zugeschrieben wurde, ist ebenso egal. Da müssen wir alle durch.

Sila auch, die es schon bereut, mit Luzy durchgebrannt zu sein. Ihr fehlt die Sanftheit und das Gefühl der absoluten Freiheit, das sie bei Arima empfunden hat.
Aber genauso muss es sein. Sila muss durchbrennen und sich vermehren, denn nur das Weibliche gebiert. Das Männliche ist Zeuge. Oder Zeuger, Erzeuger, aber doch vielmehr Zeuge. Es bezeugt, dass Gottes Blick auf sich selbst ein Witz war und es lacht und lässt es sich gut gehen. Geht ja nicht anders, denn sobald geteilt wird, entsteht Neid und Gier und alles Hässliche. Das Gute ist nur scheinbar gut. Wie die Scheinheiligen, die so genannten Gutmenschen. Eigentlich ist alles scheinbar, weil es Wahrnehmung ist. Und so lange Wahrnehmung ist, gibt es keine Einheit.

Der Tiefschlaf, das Einzige, das uns an die Einheit erinnert – an DAS, was-du-bist, was-ich-bin. Bin ich – ich bin. Der Tiefschlaf, an den wir keine Erinnerung haben – traumlos, egolos. Bis wir wieder die Augen aufschlagen und da sind sie wieder, der Hans im Unglück und die Rosi aus dem Furztal, das eben von Lawinen zugeschüttet wurde. Das Drama beginnt von Neuem und irgendwo in einem uralten Paradies, genannt Sampanna, hockt ein Wolf auf einem Berg und heult sich die Seele aus dem Leib.

Die Quelle der Kraft öffnet sich und schließt sich. Öffnet sich und schließt sich. Öffnen sich und schließt sich. Die liegende Acht. Unendlich. Periodisch. Ohne Anfang. Ohne Ende. Und all das geschieht (aus unserer Sicht, obwohl unverständlich?) in einem einzigen Augenblick.
Über das Öffnen und Schließen der Quelle steht schon irgendwo in den ersten Schreibereien über Kim, als er die Wahrheit über sich SELBST entdeckte. Kim, als Ganzheit des Selbst geboren. Als ob er ein Privileg darauf hätte. Ha! Hat er nämlich nicht, denn alles IST die Ganzheit des Selbst. Und keineswegs geboren.

Weder noch. Nicht dies und nicht das. Die Quelle öffnet sich nicht und sie schließt sich nicht. Könnte man auch sagen. Aus unserer Sicht, obwohl unverständlich? Was bedeutet das? Vermutungen. Ganz klar. Man könnte auch sagen, dass es die Natur der Quelle ist, sich zu öffnen und zu schließen und dabei beide Ursachen (?) gleichzeitig sein. Offen, wie geschlossen. Oder eben weder noch. Nicht dies und nicht das.

Was bedeutet das alles für Sila (was ich immer wieder erwähnen muss: Scheila – wie 'Ei' ausgesprochen) und Luzy, die beiden Ausreißer? Wohin sind sie geflohen? Und wovor? Wahrscheinlich will Luzy wieder sein eigenes Reich erschaffen. Kann er ja. Aber dazu braucht der Sila nicht, denn sie will wieder zurück nach Sampanna. Sie bereut und sie weiß, dass sie dafür massenhaft bestraft werden wird. Dann kommen all die Teilungen wieder wie damals, als alles zerbrach wie eine Glaskugel. In tausend Scherben. Ein Spiegel war auch dabei. Und wenn der bricht, bedeutet das nichts als Unglück. Sieben Jahre? Mitnichten! Sieben Milliarden oder noch mehr Jahre! Das Goldene Zeitalter ist vorbei.

Ich sehe sie vor mir, die kleine Sila. Zart und klein wie eine Fee. Sie hört das weit entfernte Heulen eines Wolfes. Noch weiß sie, wer es ist, der da heult und versucht, sie zurück zu rufen. Keine Chance. Das Rad dreht sich weiter. Die Teilungen sind wieder voll im Gange. Und die Vereinigung? Die ist immer, weil wir es SIND. Das ist nun mal die Natur der Quelle, die natürlich auch unsere Natur ist.

Sila, weder weiblich noch männlich, aber von weiblicher Natur, ist auf der Suche nach sich selbst. Von weiblicher Natur. Da besteht ein Unterschied. Schon während der ersten Teilung besteht ein Unterschied. Eins und Eins. Nicht mehr Eins ohne Eins. Ohne ein Zweites. Das Eine ist von weiblicher und das Andere Eine von männlicher Natur. Das Eine gebiert. Das Andere Eine Zeugt. Ist Zeuge der ersten Teilung. So kann es sich das kleine Menschlein vorstellen.

Vorstellung. Sich alles nur vorstellen. Sein ist etwas anderes. Das SEIN. Und hier beginnt die Vorstellung. Erster Vorhang. Erste Szene. Sila flieht nicht nur vor Arima, den sie dennoch schmerzlich vermisst, sie flieht auch vor Luzy. Lässt ihn alleine sein eigenes Reich erschaffen. Damit will sie nichts zu tun haben. Immerhin wartet Lilith schon oder Betunia, wie man sie unter anderem auch nennen kann. Sie ist auch von weiblicher Natur, aber weder weiblich noch männlich. Irgendwo kam man auch auf den Namen Kali, aber das wäre schon etwas zu weit weg. Über den großen Bergen, wo sie zusammen mit Gott Shiva tanzt und die Totenschädel auf ihrer Halskette zählt. Astarte oder Ishtar wären auch zu erwähnen. Viele Namen für ein einziges Wesen, das in der ersten Szene auftritt. Vor allem Ishtar ist erwähnenswert – als Morgengöttin, die Luzifer, den Lichtbringer (männliche Natur und ebenso weder weiblich noch männlich) gebiert. Ist sie aber Mutter und Geliebte in einem. Da waren die Götter und Göttinnen (subtile Lebewesen kurz nach der ersten Teilung) nicht wählerisch. Geschichten gibt es dazu zu Genüge. Mehr brauchen wir nicht.

Und doch gibt es eine noch nie erzählte Geschichte. Oftmals versucht zu erzählen, aber nie gelungen. Der Moment, als Sila Luzy verließ und sich auf einen ganz neuen Weg machte. Auf den Weg auf der Suche nach sich selbst. Von vorne heraus ist klar, dass sie das nie schaffen würde. Unmöglich. Wirklich unmöglich. Wer kann sich schon selbst gegenüberstehen? Nicht mal vor dem Spiegel! Denk mal, da stehst du vor dir selbst. Wer von beiden bist du selbst? Man kann also das Selbst nie finden, weil man es immer selbst ist. Nur die Wahrnehmung ist falsch, wenn man auf der Suche ist.

Und nicht zu vergessen die unzähligen Bewusstseinszustände. Man kann ja sagen, dass auch Tiefschlaf ein Bewusstseinszustand ist. Nur eben sehr, sehr verschieden vom Wachzustand und Traumzustand. Bin ich im Tiefschlaf? Offensichtlich, denn sonst würde ich am Morgen nicht aufwachen. Oder wache ich gar nicht auf? Alles nur ein Traum. Manchmal ist der Traum etwas bewusster, dann wieder verschwommen, dann ist er wieder weg, bis er wieder kommt. Aber ich bin immer da. Hörst du, Sila? Ich bin immer da. Worte des Einen, der noch immer heult, weil er weiß, was Teilung bedeutet. Worte, die nichts erklären und noch mehr zur Teilung beitragen. Man hätte Sprachen nie erfinden dürfen.


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„This is the end, my beautiful friend“, sang Jim Morrison 1967. Das ist das Ende, aber (vielleicht?) ist jedes Ende zugleich auch ein Anfang. Ende ist Anfang. Anfang ist Ende. Somit lösen sich beide auf und ein anderes Wort muss her. Ein anderes Wort, welches das Phänomen „kein-Ende-kein-Anfang“ erklärt. Übergang? Wandel? Lüge?

Lüge wäre die beste Erklärung. Alles Lüge. Alles nicht wahr, bis auf eines – die Wahrheit, die sich selbst nicht kennt. Die eine und einzige Wahrheit: Die Quelle der Kraft. Die Quelle, die gar keine Quelle sein dürfte und doch sprudelt es immer wieder aus ihr heraus. Und sie selbst? Bleibt nie davon betroffen. Deshalb ist sie Wahrheit.

Schon die erste Gegenüberstellung ist Lüge. Du bist nicht ich. Du bist bloß ein Phantom. Ein Bild, das sich in den Spiegel verirrt hat. Der Spiegel ist immer rein und glatt. Wie das Meer. Keine einzige Welle. Nicht die kleinste. Glatt und rein. Und auch kein Segelschiff. Erst, wenn das Schiff mit den Föten erscheint, erscheinen auch die Wellen. Und der alte Mann möchte das Meer glatt streifen. Er, der alte Seebär, erträgt keinen Wellengang mehr. Er erträgt es nicht mehr, wenn die Föten an Land gehen und alles wieder von vorne beginnt.

Die erste Lüge wird zu so vielen Lügen, wie es Teilungen gibt. Man soll ihnen nicht glauben. Man soll sich selbst nicht glauben. Und doch heißt es: „Glaubt an euch! Ihr schafft das!“ Niemand schafft das, weil alles Lüge ist. Erst wenn die Lügen erkannt werden, wenn alle alles niederlegen, wenn sie für immer aufgeben, werden sie erkennen, dass auch die Lüge eine Wahrheit sein kann. Eine ganz kleine und vor allem eine sehr paradoxe Lüge. Und der alte Seebär schippert mit seinem alten Geisterschiff weiter im stillen Ozean des ewigen Lebens.

Das Wolfsgeheul ist leiser geworden. Was aber nicht heißt, dass es bald verstummen wird. Im Gegenteil, es wird wieder lauter werden. Wie eine Sirene. Laut, leise, laut, leise. Mal an und mal ab und mal an und mal ab.

Der tägliche Trott. Tagaus. Tagein. Selbst für einen Wolf ist es so. Für alle Lebewesen. Sie befinden sich in einem Trott, der sich nicht ändern lässt. Keine Veränderungen, auch wenn es ein Kommen und Gehen zu sein scheint. „Aber nichts kommt und nichts geht“, sagt Herr Karl immer wieder.

Alles nur Traum oder Film und alles mit Phantomen. Nichts Echtes. Lauter Masken. Kostüme, als ob ständig Fasching wäre. Narrenzeit. Die begann, als der Mensch auftauchte. Die Goldene Zeit hat der Mensch nie gekannt. Er hätte sie sofort zur Narrenzeit gemacht. Aber es ändert auch nichts.

Man kann sich zwar vorstellen, wie es wäre, wenn alle Menschen alles niederlegen würden, aus ihren Häusern und Villen und Baracken rauskommen, ihnen alles scheißegal ist und sie alle zusammen Richtung Sonnenaufgang (wo immer das auch sein mag) wandern, als gäbe es kein Morgen. „Wir arbeiten und leben nicht mehr für das System!“

Man kann sich vieles vorstellen. Nur, es ändert nichts. Es wird wieder nur ein Trott sein. Ein alltäglicher Trott, an dem sich nichts ändern lässt. Aber egal. Lasst es uns trotzdem versuchen. Legen wir die Arbeit nieder, verlassen wir Hab und Gut und marschieren einfach los. Pilgern! Lasst uns zu den Heiligen Plätzen und Kraftorten gehen. Wir erwarten uns nichts, auch wenn sich nichts ändert. Genauso!

Das Narrenschiff fährt in die Narrenzeit. Vielleicht bringen nicht nur die Menschen die Narrenzeit. Vielleicht gibt es noch viel hässlichere Blasen, in denen hässlichere Phantome wahrgenommen werden. Vielleicht. Vielleicht. Vielleicht.

Alter Mann, warum fährst du immer wieder los? Warum verweigerst du nicht ein einziges Mal? Das würde doch genügen. Du hebst die alten, knochigen Schultern und senkst sie wieder. Alles inbegriffen im Drehbuch und natürlich bereits im Kasten. Determinismus. Alles schon passiert und genau deshalb ist nie etwas passiert. Wer soll das verstehen?

Es muss nicht immer darauf hinweisen werden, dass es sich bei Arima, Sila, Luzy und all den anderen nicht mehr um wahrgenommene Menschenwesen, sondern um subtile, kaum noch wahrnehmbare Aspekte der Einen (Quelle) handelt. Alles, was wahrgenommen wird, ist ohnehin nicht echt. Es gibt in Wirklichkeit weder Menschen, noch Wölfe, noch Krähen, noch all das andere kreuchende und fleuchende Zeug. Das alles wird durch diese dämlichen Blasen illusioniert, die sich über die Energiestränge (das wahre Ich, Selbst) stülpen. Wie Perlenketten würden sie aussehen, wenn sie aussehen würden.

Zauberblasen. Magie. Das Universum ist magisch. Keine Frage. Ein Wunderwerk der Magie mit all seinen Blasen, die das Wahre stets verbergen und Formen und Farben (bekannterweise in der menschlichen Bewusstseinsblase) hervorbringen, wie es kein Künstler schaffen kann.
Was wäre ohne Blasen? Nichts. Nada. Nothing. No thing. Kein Ding. Nicht mal Leere, da kein Gegenteil, kein Vergleich, da ist.

Man könnte es sich so vorstellen, wobei ja auch Vorstellungen Illusionen sind. Sozusagen Lügen. Schwachsinn. Unsinn. Unsinn ist der Sinn des Lebens, deshalb unsinne ich. Worte spielen mit Worten. Wortspiele. Lebensspiel. Könnten wir es nur immer so deuten, wäre das Leben dann leichter? Nein, es wäre wohl die unerträgliche Leichtigkeit des Lebens. Deshalb machen wir uns das Leben schwer.

Auf Was-wäre-wenn gibt es Millionen von Antworten. Man sollte Was-wäre-wenn verbieten und nur diese Frage zulassen: „Warum?“ Die einzig logische Antwort darauf ist: „Warum nicht?“ Obwohl es eine Gegenfrage ist, ist es die einzig logische Antwort. Warum nicht?

Nun, alter Mann, warum fährst du immer wieder los? „Warum nicht?“


https://picclick.de/%C2%BB-Alter-Seeb%C3...3884587881.html

Ich mag die Imagination vom Meer, dem Segelschiff und dem alten Mann, samt dem kleinen Michel und all den unsichtbaren Föten, die noch immer zögern, an Land zu gehen, wo kein Land ist. Imagination. Die Vorstellung von einem Meer, das so glatt ist wie ein Spiegel. Wenn die Föten an Land gehen, wirft es kleine Wellen, die immer größer werden, je mehr sich die Föten teilen.
Oh nein, die Föten sind keine Ganzheiten. Die stecken ganz wo anders. Die stecken nämlich hinter dieser Imagination, dieser Idee und dieser bildlichen Vorstellung, die sie genauso fasziniert wie mich. Die Quelle der Kraft hat in diesem unendlichen Moment schon längst ein 'Auge' auf sich selbst geworfen. Oder sie hat eine Tochter geboren. Ein bisschen Feminismus muss sein.

Im Kurs sind es der Vater und der Sohn, obwohl der Kurs keineswegs diskriminierend sein will. Weder noch. Weder gegen Frauen. Noch gegen andere Religionen. Der Kurs hat mit Religion gar nichts zu tun, obwohl es Jesus ist, der ihn 'durchgab'. Und Jesus stellt sich auf ein und dieselbe Stufe mit allen Menschen. Der Sohn ist in diesem Fall (im Kurs) der Christus, der mit Jesus eigentlich gar nichts zu tun hat. Gott und Christus sind die beiden Schöpfer, aber irgendeine kleine Idee hat sich losgelöst und gemeint, es besser machen zu können.

Ich muss mir das immer in Erinnerung rufen. Diesen Unterschied, denn die Quelle steht alleine da. Sie hat kein Gegenüber, wenn es über die absolute Wirklichkeit geht. Das erste Gegenüber (die erste Lüge) ist die Ganzheit des Selbst von allen und allem. Bilder. Nichts als Bilder. Und nicht mal Bilder können dieses Phänomen erklären. In dieser Beziehung steht die Quelle dem Kurs um nichts nach.

Wer soll verstehen, dass da in Wirklichkeit nichts ist, obwohl wir alle DA sind? Im nächtlichen Traum sind wir auch alle da und erleben ähnliches wie im Wachzustand. Wenn auch etwas konfuser, da sich die Szenen etwas zu schnell abwechseln. Immerhin scheint es, als hätten wir im nächtlichen Traum keinen festen Körper. Da können wir schweben und sogar fliegen. Mir sind die nächtlichen Träume bei weitem lieber, als der Wachzustand. Selbst die sogenannten Alpträume sind mir im nächtlichen Traum lieber, da es scheint, als könnte im Traum nichts sterben.

Man kann auch im Wachzustand träumen. Vom spiegelglatten Meer, auf dem ein riesiges Segelschiff dahin gleitet. Halte die Föten gut in den Kabinen versteckt, alter Mann. Lass sie nicht raus, denn ich glaube, in der Quelle gibt es die schönsten Träume, auch wenn die Quelle selbst nie träumt. Das überlässt sie ihren Emanationen, denen sie hin und wieder (ohne darüber nachzudenken, was sie damit auslöst!) Ausgang in die unzähligen Spielwelten erlaubt.

Knoten und Knöpfe. Er hat einen Knopf im Schnürsenkel. Sagt man doch auch. Jim Knopf und sein Vater – geistert es durch meinen Kopf. Jim Knopfs Vater. Und sein Name? Irgendwie dringt Bert oder Bernd zu mir durch. Wesen die wie Knoten oder Knöpfe (nicht das, was Stoffe zusammenhalten soll!) aussehen. Verdreht und verschnörkelt. Hässlich sind sie. Sogar hässlicher als Menschen mit ihrer nackten Haut.

Hätten Menschen Haare, würden sie vielleicht wie Chewbacca (aus Krieg der Sterne) aussehen, ein Wookiee, was eine große, zweibeinige, intelligente Spezies ist, die vom (fiktiven) Planeten Kashyyyk stammt. Behaarte Lebewesen sind nun mal schöner. Finde ich. Na ja, vielleicht nicht schöner, aber lieblicher. Was für ein Wort!

Die Blasen halten Überraschungen bereit! Vielleicht sind all diese Fiktionen, wie der fiktive Planet Kashyyyk gar nicht fiktiv. Vielleicht benennt sich eine der unzähligen Blasen, der die Emanationen der Quelle der Kraft umschlingt, genauso.

Emanationen oder Ganzheiten, Energiestränge oder wie auch immer, es ist das, was sich von der Quelle abgesondert hat oder das, was die Quelle raus zum Spielen geschickt hat. Wie auch immer. Man kann sich ja selbst einen Reim darauf machen, wie man das Unsichtbare, Form- und Farblose benennen mag.

Und dann ist da auch noch Jim Knopf und sein Vater. Nennen wir ihn einfach Bernd. Klingt weicher als Bert mit dem harten T. Die Knopf oder Knotenwesen. Seemannsknoten erinnern auch an sie. Sie sind unterschiedlich. Kein Knoten gleicht dem anderen. Wie von Hand geformt, wo keine Maschinen Zutritt haben.

Blasenerforschung nennt man das, Bewusstseins- oder Wahrnehmungsblasenerforschung. Das ist aber erst der Anfang. Die ersten Knoten schauen schon ums Eck.

Die Knoten- oder Knopfblasen verbergen viel. Kaum durchlässig. Fast zu dicht und mehr als egolastig. Eine Art Unterwelt. Könnte man meinen. Aber die Knoten und Knöpfe sind fröhlich, friedlich und außerdem sehr genügsam. Was fressen Knoten so? Kann ihnen kalt werden?
Da gehen wir zu sehr von uns selbst aus. Klar! Ganz logisch, denn ein Blick aus der menschlichen Blase in die Knotenblase verschleiert immens viel. Ist sie doch auch ziemlich dicht. Und von dicht bis zu dicht ist es fast undurchsichtig.

Aber halt! Ein Blick aus der Blase bedeutet ein Blick ins Nichts. Das ist nichts außerhalb. Es spielt sich alles innen ab. In der Blase. Und lauscht mal richtig. Es ist nichts außerhalb. Hört ihr? Nichts im Außen. Nur im Innen spielt es sich ab. Im Innen der Blase und IN UNS SELBST. Diese Gemeinsamkeiten! Wer sagte mal, wie innen so außen? Was für ein Quatsch. Außen ist nichts. Absolute Leere. Unendliches Nichts. Aber innen, da spielt es sich so richtig ab.

Und genau deshalb erforschen wir die Blasen, die anscheinend so wundervolle Schönheiten zu bieten haben. An der Natur ist nichts auszusetzen. Außer der Kodex „fressen und gefressen werden“. Einfach herrlich das Spiel um Leben und Tod.
Aber Moment mal! Sind das nicht wiederum Blasen? Tierische und pflanzliche Blasen oder was sonst noch auf Mutter Erde (Mutter Erdblase?) herum geistert? Oder ist das alles ein Taschenspielertrick der menschlichen Bewusstseinsblase? Spielt sie uns die lieben Tierchen, Pflänzchen, Traumlandschaften und all das Schöne, wie auch Hässliche bloß vor?

Außerhalb der Blase können wir nichts wahrnehmen, weil da nix is. Wieso nehmen wir dann innen andere Lebewesen wahr? Was nehmen die Knoten in ihrer Knotenblase wahr? Die Umgebung, die ihnen vielleicht auch etwas Liebliches vorgaukelt?
Ach, die lieben Tierchen müssen doch echt sein! Und die schönen Pflanzen! All die Wunderwerke der Natur! Und es ist doch vermessen zu glauben, dass nur wir Menschen echt sind, dass nur wir die Wahrnehmenden sind.
He, Holzkopf, wir sind auch nicht echt. Wir nehmen uns nur als Menschen wahr. Da ist nichts. Auch nicht innen. Und deshalb trifft es durchaus zu und ist kein Quatsch, wenn es heißt: Wie innen so außen.

Kim erzählte mir einst von Lebewesen, die wie Stecknadeln aussehen. Lang und dünn und oben einen kleinen Stecknadelkopf. Vielleicht sind die so genannten leblosen Dinge unserer Menschenwelt irgendwie ein Hinweis auf so genanntes außerirdisches Leben. Wesen, die wie Knoten oder Knöpfe oder Stecknadeln oder vielleicht sogar wie Computer aussehen, existieren in eigenen Blasen. Falsch. Ja, aber ich will nicht immer betonen, dass es in den Blasen nur Wahrnehmung und keine Existenz gibt. Moment! So habe ich das noch nie formuliert. Nur Wahrnehmung, aber keine Existenz. Existieren tun nur die Ganzheiten und die Quelle, bzw. wenn man es ganz genau nehmen will, nur die Ganzheit und die Quelle, da Energie, Geist, Bewusstsein oder wie immer man es nennen will, sich nicht wirklich trennen lässt, auch wenn es so scheint, als gäbe es unzählige Energiestränge, die von unzählige Blasen umschlossen werden.

Elbin Lotte hat schon viele Male geschrieben, dass alles lebt. Auch die so genannten leblosen Dinge. Ich streichle auch über die Waschmaschine, wenn sie mal wieder gute Dienste getan hat. Selbst über den eigenwilligen Computerkasten streichle ich, wenn er genauso funktioniert, wie ich das gerne hätte. Und so viel ich von Autofahrern mitbekommen habe, loben sie ihr Gefährt ebenso und geben ihm sogar einen Namen.

Es könnte also ein Hinweis darauf sein, dass es derartige Wesensblasen gibt und in allen Blasen alles andere 'enthalten' ist, nur eben auf so genannte leblose Art. Aber vielleicht nicht immer, denn ich habe bereits angeschnitten, dass es sich bei Tiere und Pflanzen und selbst bei den Landschaften, der Erde selbst, um eine Inszenierung der menschlichen Bewusstseinsblase handeln könnte, auch wenn das sehr vermessen klingt, dass nur der Mensch selbst das wahrnehmende Element ist. Immerhin nennt es sich ja auch menschliche Bewusstseinsblase, obwohl ich jetzt dazu neige, es nicht mehr Bewusstsein zu nennen, denn das, was in den Blasen 'passiert', ist reines Theater, ein Phänomen mit Phantomen. Ein Nichts. Leere. Wie innen so auch außen.

Die Tendenz geht wieder zum Kurs. Es ist nichts. Alles nicht wahr. Da gibt es nur die Ganzheit und die Quelle. Der Kurs nennt es Christus und Gott. Geschlechtslos allemal. Form- und Farblos. Über Zeit reden wir nicht und schon gar nicht über Ewigkeit. Und Raum existiert auch nicht, also auch keine Unendlichkeit. Es war nur ein Gedanke, nicht einmal ein Gedanke und schon war, ist der Spuk vorbei. Aber so scheint es nicht zu sein. Die Wahrnehmung scheint zu heftig zu sein. Oder ist es wirklich eine Art Angst vor der Quelle, vor Gott? Ich kann mir gut vorstellen, dass das erste Gefühl überhaupt Angst war, als Trennung wahrgenommen wurde.

Die Blasen sind wie Seitenblasen auch wenn manche dicht und undurchlässig erscheinen. Alles nur ein Trick. Von wem? Na, von uns Idioten, die sich immer auf das Schiff begeben und an Land gehen wollen, wo wir doch so genau wissen, dass dort wieder diese ekligen Blasen lauern und uns umschlingen, damit wir Dinge wahrnehmen, die es gar nicht gibt. Aber das fängt schon mit dem Meer, dem Schiff, dem alten Mann und dem kleinen Michel an. Schon da beginnt die Angst und vor allem die Verwirrung. Der Wahnsinn. Wir begeben uns frei weg ins Narrenland. Auf hoher See. Mit Wellengang. Und der alte Seebär weint kleine runde Tränen (die wie Blasen aussehen!!!), weil sein schönes, glattes, ruhiges, stilles Meer plötzlich aufbegehrt und sich gegen ihn wendet.

Der alte Mann. Na ja, irgendwas bleibt immer hängen und vielleicht gibt es ihn ja, den alten, gutmütigen Gottvater, den im Grunde genommen noch niemand entdeckt hat, weil keiner vermutet, dass er ein alter Seebär ist. Götter und Göttinnen gibt es zu Genüge, aber genauso wirklich oder unwirklich wie die Blasen, in denen sie sich wahrnehmen. Aber das Meer ist etwas anderes. Es ist nah an der Quelle, fast schon die Quelle selbst. Nur – wir dürfen nicht vergessen, da ist kein Nah oder Fern. Das beginnt erst an Land, wo es gar kein Land gibt. Kein Wunder, wenn man da irre wird.

Aber es könnte auch sein, dass der alte Mann die Blasen an Land schickt. Vielleicht als Schutz? Aber wovor? Das muss erst überdenkt werden.

Das Meer. Das erste Gewahrsein. Und die ständigen Wiederholungen, die sich mehr und mehr häufen. Herr Karl und selbst Ramana wiederholen sich ständig in ihren Büchern. Ständig ist da die Rede vom ersten Gewahrsein und von Teilungen und dass man nichts dagegen oder dafür tun kann. Es ist wie es ist. Ich bin wie ich bin. Auch dagegen oder dafür kann ich nichts tun. Ich bin das Selbst, das sich in allen möglichen Formen und Farben reflektiert. Und irgendwann (?) habe ich mich mit einer meiner Reflexionen identifiziert.

Schau in den Spiegel und identifiziere dich mit deinem Spiegelbild. Vielleicht ist Alice genauso hinter das Land der Spiegel gekommen. Das Land hinter dem Spiegel. Nichts als Lug und Trug und wir selbst lügen und betrügen ständig und sind dennoch auf der Suche nach der Wahrheit, die wir direkt selbst sind. Einfacher geht’s nicht und doch anscheinend so unerreichbar.

Es gibt nichts zu erreichen, sagen Herr Karl und Ramana im Gleichklang, denn würde es etwas zu erreichen geben, wären wir gänzlich am Arsch. Wir sind bereits das, was wir erreichen wollen. Wir sind diese Glückseligkeit, dieser Frieden. Wir sind all das selbst, weshalb wir Glückseligkeit und Frieden nie selbst erfahren können. Es gibt keinen Erfahrenden, denn wenn es einen geben würde, wären da zwei. Da ist aber nur Eins. Die Quelle der Kraft. Mein Gott, der ich selbst bin. Mein Gott, der alles ist. Lug und Trug, denn darüber kann niemals gesprochen werden. So was kann nie gedeutet werden.

Im Kurs (in Wundern) hat Gott wenigstens einen Christus, mit dem er sich unterhalten und mit dem er zusammen die wahre Schöpfung kreiert. Im Advaita dümpelt er einsam vor sich hin und existiert nicht mal. Aber wie geschrieben – darüber zu schreiben ist sinnlos, wie nun mal alles sinnlos ist. Sei einfach. Sei. Sein.

Sie sagen auch, beobachte das Schauspiel um dich herum, aber urteile nicht darüber. Gut und schlecht, schwarz und weiß – das sind nur Aspekte des Schauspiels. Beobachte und schau, wie die Wogen des Meeres die (Wahrnehmungs-) - Blasen an Land spülen. Auch der alte Seebär sieht zu. Seine Tränen verdunsten, bevor sie auf den Schiffsboden fallen. Seine Tränen sind unschuldig. Er und der kleine Michel, samt Segelboot, sind die ersten, die über das Gewahrsein hinaus gehen.

Aber wir sind die Schlimmsten. Wir Menschen. Wir wollen überleben, koste es, was es wolle. Auch wenn wir uns selbst belügen und immer wieder hoffen, dass da noch etwas ist. Da muss doch noch etwas sein. So etwas Wertvolles wie die menschliche Seele kann nicht einfach verrotten. Wieso nehmen wir uns nicht einfach ein Beispiel an der Natur? Hören wir da ein Jammern und Klagen? Gibt es da dieses verzweifelte Suchen nach einer angeblichen Wahrheit?

Wir sind am Ende, sagt das Herbstblatt. Aber es gab nie einen Anfang. Lass dich treiben vom Wind, der durch die Äste streicht und hoch oben Wolkenschlösser baut. Er ist es, der uns hoch hebt und wieder fallen lässt. Immer wieder. Ohne Anfang. Ohne Ende. Und das Herbstblatt weint vor Glück, bevor es am Boden verrottet.

NACHTRAG (Gedanken über alles und nichts) (2)

Zitat

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Ich freue mich, wenn ich schreibe und das möchte ich gerne teilen. Die Freude, nicht den Schwachsinn der getippten Worte, die eh nichts erklären können. Es ist die Freude, die ich teilen möchte, wer immer sie auch fühlen kann, und vielleicht auch die Trauer, denn ohne Trauer gibt es keine Freude.

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Lieschen,
das ist Dir gelungen!
Die Freude ist angekommen.