Die Momentaufnahme des Einzelwesens. Traumwesen. Phantasiewesen. An die Vergangenheit erinnern wir uns, aber nicht mehr an die Zukunft. Die Zukunft bleibt uns verborgen, obwohl sie in der GLEICHZEITIGKEIT enthalten ist. Ganzheiten leben die Gleichzeitigkeit. Für sie ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht existent. Zeit gibt es nicht. Zeit ist ein Phänomen der menschlichen Bewusstseinsblase. Alles sind Phänomene in der menschlichen Bewusstseinsblase – selbst wir, die wir uns nur als Menschen WAHRNEHMEN, aber nicht SIND. Wir sind Energieaspekte einer Ganzheit, die sich selbst gespalten hat, weil sich DIE Ganzheit in unzählige Ganzheiten gespalten hat. Erinnert auch irgendwie an den Kurs, wie er die Spaltungen des Christus beschreibt, wo sich dann das böse, böse Ego heraus kristallisiert, das uns die Angst vor Gott einreden will.

Mag der Tod gnädig sein, wenn sich die Blase für einen Moment öffnet und wir einen Blick auf das unermessliche Chaos werfen, dessen Unendlichkeit unser Gehirn nicht erfassen kann. Die kleinen Aspekte, in die sich die Ganzheit selbst geteilt hat, scheinen geboren worden zu sein, um zu sterben. Gleich nach der Geburt bekommen wir lebenslänglich, samt Todesstrafe, sagt Herr Karl so treffend. Und das passiert uns immer wieder, bis... Ja, bis? Wer kann es wissen? Aber nehmen wir mal an, bis wir die menschliche Bewusstseinsblase vollkommen durchlebt haben. Wiedergeburten ohne Ende, denn das Phänomen Zukunft liegt noch vor uns.

Erinnern wir uns an das Leben in den Höhlen? An die verschiedenen Familien, die damals noch zusammen gehalten haben und füreinander da waren? Die noch keine Technik, keine Straßen, keine Häuser brauchten und wie manch heute noch lebende Naturvölker mit der Natur lebten.
Erinnern wir uns an den Urknall, als sich die menschliche Bewusstseinsblase über uns schloss? So zimmern wir uns, wie uns die Ganzheit gezimmert hat, unser Leben zusammen. Immer wieder und nichts geht dabei verloren. Amen.

Durchhalten, ist die Devise. Und brav weiteratmen, auch wenn es schwer fällt. In der Sinnlosigkeit einen Sinn suchen. Immer wieder suchen. Nach Glück. Nach Reichtum. Nach bester Gesundheit. Nach Spaß vor allem, um all das zu ertragen.
Das ewige Leben. Es wäre ein noch größerer Horror. Na ja, vielleicht bringt das nächste Leben etwas mehr Glück, indem wir zufriedener sind.

Wer oder was bin ich in diesem Leben? Wie nehme ich mich wahr? Ich mich? Ich denke, also bin ich. Wahr? Wirklich? Wer oder was bin ich im Traum? Und wer oder was träumt? Geh tiefer! Ganz unten findest du den, der hinter dem Träumer steckt. Gewahrsein.

Gewahrsein ist schon zu viel – das erste Gewahrsein ist der Beginn der Illusion, des Traums, der Täuschung.

„Die Täuschung, die Illusion ist eigentlich nur, dass du dich kennen kannst, in irgendeiner Erfahrung. Das ist die Täuschung, und nicht, dass die Erfahrung eine Täuschung ist“, sagt Herr Karl und ich kann dies nachvollziehen. Na ja, irgendwie nachvollziehen, da diese Worte absolute Abstraktion darstellen.

Abstrakt, wie auch die neuen Zauberer Don Juans die Welt 'sehen'. Unpersönlich. Formlos. Zeitlos. Form und Zeit sind Phänomene. Ja, auch Form, da sich alles immer unter imaginären Blasen abspielt, die im Grunde genommen gar nicht vorhanden sind.

Sprechen wir die Quelle (Brahman, Das Eine, Tao oder wie auch immer man das Absolute nennen mag) schuldig, weil sie sich selbst erkennen möchte?
Es mag ein naives Bild sein – das Bild der Gleichzeitigkeit, indem die Quelle bereits ALLES in sich hat und die Ganzheiten, die sich in Aspekte teilen, denen sie Blasen (oder Perlen) drüber stülpen, nur mehr sich selbst wahrnehmen, während es den einzelnen Aspekten mit der Wahrnehmung noch mieser ergeht, da sie nur sich selbst wahrnehmen und das als Form, wie es die Blasen vorschreiben. Ein naives Bild, wie so viele naive Bilder, die Menschen sich zurecht machen, wenn sie Gott verstehen möchten, obwohl sie wissen, dass dies niemals möglich sein wird.
Weil? Weil sie Gott selbst sind? Weil sie tatsächlich dieser so genannte Ausgangspunkt sind, an den sie wieder zurück kommen und ihn wie zum ersten Mal erkennen? Und dann ist Schluss mit Erkennen. Dann ist nur mehr SEIN. Bis wir die Quelle abermals schuldig sprechen, da sie viel zu neugierig auf sich selbst ist.

Ganz unten findest du den, der hinter dem Träumer steckt. Oder ganz oben, am Ausgangspunkt. Beide Wege stellen die Schlange dar, die sich selbst in den Schwanz beißt. Es besteht kein Unterschied, welchen Weg wir gehen – den nach unten oder den nach oben. Der Weg geht sich selbst und nimmt keine Rücksicht auf uns. Der Weg ist erbarmungslos und unpersönlich. Er rennt uns nieder, betoniert uns ein und wir lachen dazu. Lachen, bis uns die Tränen kommen und wir nicht mehr wissen, ob wir lachen oder weinen oder beides gleichzeitig tun.

Wir haben nicht auf die Graue und die Schöne vergessen und auch nicht auf Sila und Arima und das Paradies, in dem sie leben. Auch lebenslang und mit Todesstrafe, aber wissend, dass die Todesstrafe Totalität bedeutet, wie Herr Karl das ausdrückt. Totalität ist die Vereinigung mit der Quelle. Das Eine ohne ein Zweites.

Philosophen beschäftigen sich schon lange mit dem Einen ohne ein Zweites. Psychologen auch, die immer wieder auf den Fall „Kasper Hauser“ zurück kommen. Der Junge, der ganz alleine aufgewachsen ist, dem man die Nahrung angeblich heimlich zugeschoben hat. Die Geschichte fasziniert mich auch. Aufwachsen, ohne je ein anderes Lebewesen gesehen zu haben. Aber er hat etwas gesehen, der Kasper. Er hat die Umgebung gesehen.

Anders ist es, wenn einem alle Sinne fehlen. Blind, taub, stumm, kein Geruch und ohne Arme und Beine. One. Der Soldat, dem Arme und Beine und das Gesicht fehlen. Genial in einem Song von der genialen Metal-band „Metallica“ umgesetzt. Man ist im Nichts. Totalität der anderen Art, die mit Glückseligkeit wohl nichts tun hat.

Sila und Arima leben die Glückseligkeit so gut es geht. Wahre Glückseligkeit IST man. Nein, nicht „man“. Wahre Glückseligkeit IST. Noch wandeln sie im Paradies, das nie anfangs steht, sondern immer am Schluss. Aber es gibt keinen Anfang, kein Ende – es geht immer weiter und weiter und weiter und das gleichzeitig, denn wir dürfen nicht vergessen, Sila und Arima sind (fast) Ganzheiten.

Die Graue und die Schöne ziehen noch immer an mir. Die eine vorne, die andere hinten und abwechselnd die andere vorne, die eine hinten. Wie immer ihre Launen es erlauben. Beide sind launisch. Ich sollte beide los werden. Sie bringen nichts, auch wenn es nichts zählt, ob sie was bringen oder nicht.

Wie ist das, wenn man sich teilt? Verliert man sich dann? Oder gewinnt man etwas? Wahrnehmung ist nicht die einzige Lebensweise. Objektiv oder subjektiv. Aber die einzigen wahren Paare sind stets das Tonal und das Nagual. Nicht mal der Vater und der Sohn sind ein wahres Paar, außer man liest den Kurs (in Wundern).
Der Vater hat den Sohn verlassen. Herr Karl meint, der Sohn soll froh darüber sein. Das meine ich auch, denn endlich kann er auf eigenen Beinen stehen. Der Vater ist nicht im Himmel. Er ist in uns. Er ist wir – ich.

Die Quelle quetscht etwas aus sich heraus, das man Emanationen nennen kann. Sobald diese Emanationen heraußen sind, hat sie nichts mehr damit zu tun. „Geht spielen und lasst mich ja in Ruhe!“ schreit sie ihnen hinterher. Und sie gehen spielen und bereuen es schon nach kurzer Zeit, als sie die Zeit wahrnehmen, die Veränderung schafft. Ganz etwas Neues. Interessant. Vielleicht teilen wir uns auf und schauen mal nach, was es da draußen so gibt. Aber da draußen gibt es nichts. Erst nach der Teilung und nach der nächsten Teilung und wieder eine Teilung – unendliche Teilung, die nie aufhört. Oder doch? Geist steht sich gegenüber und erkennt sich. Getrennt. Hand in Hand geht ja noch, aber mehr ist nicht drin. Vereinigung bringt Segen. Kindersegen. Noch ist es nicht so weit. Man braucht ja eine Umgebung. Die schaffen wir uns selbst. Macht Blasen um eure Nichtleiber. Nichtleiber deshalb, weil es noch keine Formen gibt. Und auch keine Wahrnehmungen – nur subtil – das Erkennen des eigenen Geistes und eine vage Idee von Zeit, die sich erst in den Blasen richtig bemerkbar macht. Ich schau in den Spiegel, Kleines. Später sind dann die Augen dran.
Und die Dramen beginnen. Niemand hat sie zum Spielen gezwungen. Sie hätten „Nein!“ sagen und zurück schlüpfen können. Aber die Föten schlüpften und schlüpfen immer wieder. Statt Totalität totale Scheiße.

Es sind Ebenen, in denen wir (ich?) denken. Stufenweise. Entweder nach oben oder nach unten, aber nie nach allen Seiten gleichzeitig. Von Gott zum Staubkorn oder vom Staubkorn zu Gott, um wieder in die alte Heimat zurück zu kehren. Aber nie alles in Einem.

In die Quelle zurück, die uns ausgeschissen hat und nach langen Irrfahrten wieder frisst. Deswegen müssen auch wir fressen und scheißen. Das erinnert uns an die alte, an die wahre Heimat. An das Eins-sein. Die Allheit des Vielen in Einem. Totalität und nun totale Scheiße, die dazu auch noch stinkt. Bis zum Himmel stinkt und Gott riecht nichts, weil er IST und ihm Wahrnehmung fremd ist.

Wir (ich?) beten um Erleuchtung. Beten darum, dass sich endlich diese stinkende Scheiße auflöst. Und dann? Was passiert dann? Friede, Freude, Eierkuchen? Mitnichten! Dann geht es wieder von vorne los, weil uns die Quelle (noch) nicht haben will. Oder vielmehr, weil da ganz hinten drin im dunkelsten Eck des Gehirns noch ein Wunsch haust. Man will ja was erleben. Er-leben! Und vorher be-leben. Und dann das Nachbeben. Und der Schock des Erwachens in der Scheiße.

Die Föten sind geschlüpft, aber sie wurden gewarnt. Immer wieder gewarnt. „Okay, geht spielen, aber bevor es finster wird, seid ihr zu Hause“, so oder so mag die Quelle in Wahrheit gesprochen haben. Es wurde finster und die kindlichen Föten wurden zum Universum, zur Welt, zu Lebewesen, zu Götter und Dämonen und anderen Märchen- oder Phantasiewesen. Da war niemand, der „Es werde Licht!“ befahl. Eher: „Es ist finster. Verdammte Scheiße, wir sehen nichts!“ Und schon war der Sehsinn geboren. Und als der Geruchssinn da war, haben wir alle die Scheiße nicht nur gesehen, sondern auch gerochen.

Wahrnehmung statt Sein. Das haben wir nun davon, weil wir uns für den freien Willen entschieden haben. Oder doch nicht? Es muss alles so sein, weil es so ist. Die Hoffnung stirbt zuerst. Wir brauchen sie nicht. Wir sind geborgen und wissen es nur nicht. Da entdeckt plötzlich einer eine Blume mitten in der Scheiße, wäscht sie ab und riecht an ihr und in seiner Unwissenheit meint er: „Scheiße kann auch gut riechen!“


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Ich habe sie nicht vergessen, - das Meer, das Segelschiff, den alten Mann und den kleinen Michel. Jene, die das neue Universum zum schwingen bringen. Zuerst schwingt es nur. Dann bringt es die Föten hervor, die sich entscheiden können. Damals 'sah' ich sie als Delphine, von denen man sagt, sie seien wieder ins Meer zurück gegangen, weil das Landleben nichts bringt. Es waren keine Delphine. Es waren die Föten des neuen Universums. Und die gingen an Land. Waren nicht so klug, wie die Delphine, die wieder zurück ins Meer gingen. Und sie sahen den seltsamen Wesen auf einem Gemälde ähnlich.

„Zurück gibt’s nicht“, sagt der alte Mann und schon bauschen sich die Segel wie von selbst auf und das Schiff fährt auf dem glatten Meer davon. Wasser. Überall nur Wasser. Die Anlegestellen sind nicht zu erkennen – nur zu erahnen.

Waterworld. Vielleicht wird es einmal so sein. Alles Land unter Wasser. Die Erde nicht die Erde, sondern Wasser. Der Planet Wasser. Bis er Feuer fängt. Dann nennt man ihn Feuer oder die Leuchtende Welt.

Die Föten entpuppten sich im neuen Universum (wie seltsam die Worte mit der Zeit spielen) als alte Bekannte, bis schließlich ein kleiner, dicker Mann keuchend durch eine Wüste kriecht und einen Soldaten in seine Heimat zurück bringt, in der ein ganz besonderes Mädchen geboren wird, das vielleicht einst DER Buddha war.

Immer wieder ein und dieselbe Energie. Eine andere gibt es nicht. Es gibt ohnehin nur Energie. Unterschiedslos. Die Unterschiede zeigen sich erst in der Form, in der sie sich zeigt. Ansonsten zeigt sie sich nicht. Unsichtbar. Unwahrnehmbar.

Selbst Joshua und Luzifer, die beiden ungleichen Brüder, kommen wieder zum Vorschein und machen im neuen Universum nicht wieder denselben Unsinn wie im letzten. Sie haben dazu gelernt und bedauern zutiefst, dass die dummen Föten wieder geschlüpft sind und sie mitgerissen haben.

Nehmen wir an, Joshua habe tatsächlich etwas durchgegeben. Nehmen wir an, eine Frau in New York hat das aufgenommen. Das geschah natürlich im letzten Universum. Dann nehme ich an, dass er ziemlich angefressen sein muss, dass er wieder in einer bestimmten Form existiert und sich nicht mehr glückselig mit seinem 'Vater' unterhalten kann. Keine friedliche Kommunikation mehr. Kein wahres Erschaffen, zusammen mit dem 'Vater', wo das Erschaffen keine Trennung bedeutet.

„Da bin ich wieder und schau blöd in die Luft“, sagt er sich eines Morgens, als er aufwacht und seine Mutter und seinen Zwillingsbruder am Frühstückstisch sieht und sich urplötzlich an das letzte Universum erinnert. „Ich war schon mal da“, sagt er sich abermals und lenkt durch sein Murmeln die Aufmerksam seiner Mutter und seines Zwillingsbruders auf sich. „Irgendwann war ich schon mal da, weil ich versprochen habe, wieder zu kommen. Aber das war ein Missverständnis. Vielleicht meinte ich, dass alles wieder kommt? Dass, das gesamte Universum wieder kommt?“
„Führst du schon wieder Selbstgespräche?“ fragt die Mutter und grinst zusammen mit ihrem zweiten Sohn, den sie für cleverer hält als den ersten. Luzifer (oder war es doch Krishna?) schlüpfte nämlich als Zweiter auf die Welt. Und er erinnert sich auch. Fast im selben Moment wie Joshua.

Es war nicht der Blaue Gott Krishna, denn der wurde wo anders wieder geboren. Oder vielleicht wurde er gar nicht wieder geboren oder eben als etwas anderes und ganz weit weg. Immerhin war und ist Krishna ein Avatar. Die Quelle der Kraft wollte also doch mal nachschauen, was mit ihren Kindern ist und warum sie nicht nach Hause gekommen sind, wo es doch schon so finster ist. Auch diesmal? Habe ich mich geirrt? Falsch 'gesehen'? War es doch der Blaue? Mein süßer Gott Krishna?

Man könnte tausende Geschichten darüber schreiben und sie immer wieder neu erfinden, weil ja stets eine kleine Veränderung geschieht. Nein, diesmal will ich über den und den schreiben und den mal beiseite lassen.
Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, wem ich welche Rolle zuschiebe. Ob nun Luzy oder Krishna Joshuas Zwillingsbruder ist, ist wirklich einerlei. Alles ein und dieselbe Energie, denn eine andere gibt es nicht.

Reduzieren bis zum Nichts. Weniger als nichts. Hatten wir ja auch schon.

Die Erleuchtung kann warten, weil sie eh für nix ist. Mal ehrlich, - wofür soll sie gut sein, wenn alles reduziert wird? Auch die Erleuchtung wird reduziert und die ganz besonders, weil sie besonders macht. Dann sind gleich zwei Probleme mehr aufgetaucht. Die Erleuchtung und das Besondere.

Es ist ja auch paradox. Man will erleuchtet sein und gleichzeitig soll man nichts wollen, weil es ja das Ego ist, was immer was will. Erleuchtet ist man nur ohne Ego. Und das geht nicht. Das funktioniert so nicht. Weil es ja das Ego ist, das was will. Also lassen wir das. Keine Erleuchtung und auf keinen Fall was Besonderes sein.

Hier liegt der Hund begraben. Ein großer Hund nämlich. Ein ganz besonders großer und vor allem besonderer Hund. Ich bin der Mittelpunkt von allem und deshalb auch besonders. Durch die Teilung ist jeder Teil etwas Besonderes und jeder Teil nimmt sich als Mittelpunkt von allem wahr. Die menschliche Bewusstseinsblase ist immer für neue Überraschungen gut. Sie setzt ihre Opfer in den Mittelpunkt und damit regelrecht mitten in die dampfende Scheiße.

Deshalb ist reduzieren angesagt, obwohl das auch nichts hilft. Nichts hilft. Und das sollte uns mal bewusst werden. Legt die Hände in den Schoß und gebt auf, Brüder und Schwestern. Das soll der neue Schlachtruf sein. Tut nichts. Lasst die anderen tun. Die werden schon sehen, wie weit sie kommen. Nämlich nirgendwohin. Graben sich dadurch immer tiefer in die Scheiße rein.

Das habe ich nie mit Tiefe gemeint, wo die dunkle Nacht der Seele lauert. Aber es dürfte sich ebenso um eine sehr dunkle Nacht handeln, wenn einem dampfende Scheiße umhüllt und man gräbt und gräbt und die Scheiße wird immer dampfender und mehr und mehr.

In den letzten Tagen habe ich es mit der Scheiße. Heilige Scheiße! Ich bete dich an. Ohne Dünger wächst nichts. Seht euch doch die Blumenpracht einer gedüngerten Wiese an!

Elbin Lotte weiß es und die Quantenphysiker scheinen es auch zu wissen. Mal Teilchen, mal Welle oder beides zugleich? Wir sind gleichzeitig tot und lebendig. Wir sind Teilchen und Eins gleichzeitig. Aber was nehmen wir wahr? Die menschliche Bewusstseinsblase, die uns unbarmherzig umhüllt und die, so kann man es durchaus sagen, wir uns selbst aufgehalst haben. Durch sie ist Wahrnehmung erst möglich.

Und wozu das Ganze? Um Spaß zu haben! Aber bei Mord und Totschlag, Krieg und Krankheit hört der Spaß auf. Wer kann da noch Spaß haben, wenn es einen betrifft? Und all die Armut! Kinder, die sich nicht alles leisten können und neidisch auf die Reichen blicken, denen alle Wünsche erfüllt werden.

Bhutan ist ein Land mit lauter glücklichen Menschen, und vielleicht nicht nur, weil das Glück in der Verfassung festgelegt wurde. Es sind glückliche und keine reichen Menschen, denn Reichtum hat noch keinen wirklich glücklich gemacht. Glück ist, wenig zu brauchen und mit allem zufrieden zu sein. Glück ist, sich zu fragen: „Gott, was hast du heute mit mir vor?“ auch wenn man sich selbst diese Frage stellt. Sich vor sich selbst ergeben. Das höhere Selbst tun lassen. Es weiß es besser und das scheinen auch die Menschen in Bhutan zu wissen.

Sila und Arima und die anderen „Ganzheiten“ wissen es auch. Sie brauchen nichts. Gar nichts. Auch wenn es manchmal so scheint, als würden sie alle zusammen an einer reich gedeckten Tafel sitzen und sich all die Köstlichkeiten schmecken lassen. Auch wenn es manchmal so scheint, als würde die Umgebung das reinste Paradies mit angenehmen Temperaturen sein. Aber da ist nichts mehr, nur noch das subtile Gefühl der Trennung. Nur ein kleines bisschen Trennung, denn man 'weiß' ja, dass sich Energie nicht trennen lässt und es kaum mehr Wahrnehmungen mehr gibt. Die Blase ist zu durchlässig.

Und das neue Universum? Es scheint sich zurückgezogen zu haben. Man geht davon aus, dass es von mal zu mal perfekter wird. Aber das ist eine Täuschung. Perfekt ist nur die Einheit, die wir gleichzeitig mit allen anderen sind. So nebenbei und unbemerkt, wenn wir manchmal nur so da sitzen und ins (wie man so sagt) Narrenkastl schauen. Oder wenn wir selbstvergessen mit etwas beschäftigt sind und nicht daran denken, ob das nun innen oder außen passiert, denn es passiert ja nichts.

Es ist noch nie etwas passiert, außer Mord und Totschlag, Krieg und Krankheit. Aber das 'kriegen' wir auch noch hin. Irgendwann werden wir auch daran Spaß haben. Oder?


https://www.kleinezeitung.at/lebensart/5...-Trendziel-2020

Wir wollen Unhöflichkeiten austauschen. Mal ehrlich sein. Und keinen Rückzieher machen. Von wegen, wir wollen ja niemanden verletzen. Weder psychisch noch physisch. Wir wollen! Und wie wir wollen! Weil wir genug haben von Smalltalk und den verlogenen Formeln der Gesellschaft.

Wir wollen die Momente leben. Genau das, was wir im Moment fühlen. Sagen, was wir fühlen und tun, was wir sagen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Auch auf die Gefahr, dass uns andere ein „Arschloch“ nennen. Uns ist es egal, wie uns die Anderen sehen.

Der Aggressionsspiegel steigt. Wo Liebe ist, ist auch Hass. Eine Medaille. Untrennbar verbunden. Das dürfen wir niemals vergessen. Und dann die Fragen: Was ist Liebe? Was ist Hass?
Angst! Es ist die Angst! Wir müssen uns vor uns selbst beschützen. Aus Angst. Angriff ist die beste Verteidigung. Aus Angst.
Und die Versicherungen freuen sich.

„Ich muss nicht glücklich sein. Ich bin absolut glücklich, dass ich nicht glücklich sein muss, um zu sein, was Ich bin, sag ich dir. Und ich bin absolut erfreut, dass ich mich nicht erfreuen muss, um ich selbst zu sein. Mehr als erfreut – dass ich nicht erfreut sein muss. Und ich muss keinerlei Wohlgefühl haben, um zu sein, was Ich bin. Ich Bin im Unbehagen und Ich Bin im Wohlgefühl – DAS, was niemals irgendein Behagen oder Unbehagen braucht. Das ist mehr als angenehm“, sprach Karl Renz irgendwann in Indien zu einigen interessierten Leuten.

Und er sprach „nur-für-den-Fall“. Nur-für-den-Fall, dass es einen Gott gibt, beten wir. Nur-für-den-Fall, dass wir im Alter nicht alleine sind, heiraten wir und machen Kinder. Nur-für-den-Fall, dass wir nicht verhungern und verdursten, arbeiten wir und verdienen Geld, um uns damit alles Mögliche und Unmögliche kaufen zu können. Das mit dem Nur-für-den-Fall kann man ewig so weiterspinnen. Endlos. Unendlich, wie die Dummheit des menschlichen Bewusstseins. Ja, das nennt der Herr Karl auch dumm. „Das Bewusstsein ist dumm“, sagt er. Es dreht sich im Kreis und beißt sich schließlich selbst in den eigenen Schwanz. Immer wieder ein und dasselbe.

Nur-für-den-Fall wollen wir uns absichern, wo es nichts zu sichern gibt. Das Einzige, das sicher ist, ist der Tod und nicht mal das, weil es angeblich eh wieder von vorne beginnt. Aber es könnte ja sein, dass ich im letzten Leben glücklicher sein werde, wenn ich in diesem Leben ganz brav und gut zu allen bin. Liebe als Investition. Ich bezahle mit Liebe und bekomme Glückseligkeit. Schlimmer kann es gar nicht kommen.

Warum streben wir so zum Glück, zum Wohlgefühl? Müssen wir? Herr Karl muss nicht und er ist glücklich darüber. Paradox. Er muss nicht und ist (tut) es trotzdem. Paradox und dumm ist das menschliche Bewusstsein. Aber das wäre nicht so schlimm. Viel schlimmer ist das ewige Kategorisieren, dieses verfluchte Schubladenspiel und die nervigen Benennungen.

Es ist doch schon zu viel, wenn jemand sagt: „Das ist ein Baum.“ Aber das genügt noch nicht, denn es muss eine Linde sein und zwar eine ganz bestimmte, etwa die Sommerlinde oder die Winterlinde oder gar die Holländische Linde. Dann muss auch noch bestimmt werden, wie alt sie ist und wie tief ihre Wurzeln sind. Es gibt ja Tief- oder Breitwurzler. Oder so.
Wie viele Baumarten gibt es? Wie viele verschiedene Sträucher und Blumen und Kräuter? Und so einen Schmarren müssen Kinder in den Schulen lernen. Um vielleicht Gärtner zu werden, zu heiraten, Kinder zu bekommen, die wieder so einen Schmarren lernen müssen und das ganze Elend wieder von vorne beginnen kann.

Wer fühlt? Wer legt seine Hände an die Baumrinde und spürt das Blut eines Lebewesens, das sich von nichts und niemandem unterscheidet? Wer spürt die Verbundenheit? Die Einheit? Es macht keinen Unterschied, wen oder was ich berühre. Es ist immer das Leben. Immer DAS. Es ist die Verwirklichung des Einen.
Aber halt, denn schon unterscheide ich wieder, denn Verwirklichung ist nicht Wirklichkeit. Wirklichkeit ist nur das Eine. Alles andere ist Verwirklichung, was Unbehagen auslöst. Wirklichkeit hingegen ist Behagen. Und DAS ist beides, weil DAS immer ist. Immer Eins. Unsagbar Eins.

Aber zum dummen Bewusstsein ist noch lange nicht alles gesagt!

Ich gibt’s nicht. Und doch wird man diesen Teufel nicht los. Kann ihn nicht los werden. Unmöglich. Aber man kann so-tun-als-ob. Gute Idee, die ich gelesen habe. Notiert auch. Man kann so-tun-als-ob und das So-tun-als-ob so zur Gewohnheit werden lassen, denn wenn man immer oder immer öfter so-tut-also-ob, wird es zur Gewohnheit. Sozusagen das Ich verarschen. Sich selbst verarschen, bevor es die anderen tun.

Gesetzt den Fall, man kann das Ich los werden, obwohl, wenn man es los werden will, glaubt man, dass es ein Ich gibt. Es gibt aber gar keines, sagen die Weisen. Die Erleuchteten nicht, denn es gibt keine Erleuchteten. Das sind bloß Angeber. Wichtigtuer. Aber ganz sicher bin ich mir nicht. Vielleicht gibt es doch welche, aber, wie Kim immer sagt, Wunder bleiben im Verborgenen und zeigen sich nur dem, der bereit dazu ist. Und ein Erleuchteter ist ein Wunder.
Also, gesetzt den Fall, man kann das Ich los werden, wohin geht es dann? Nirgendwohin, eben weil es wirklich keines gibt. Das Ich ist bloß ein Konstrukt im menschlichen Bewusstsein, das es ja auch nicht gibt, da es einmal wie eine Seifenblase zerplatzt und wir endlich frei sind, bis wir uns abermals in so eine Blase stürzen, weil wir ja so neugierig sind und unbedingt noch etwas erleben wollen.

Neugeborene haben kein Ich. Man muss es ihnen erst einbläuen. Manchmal im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man so die Nachrichten über Misshandlungen liest und hört. Was ich mir unbedingt abgewöhnen möchte – Nachrichten lesen und hören. Bringt nichts als Kummer und Sorgen. Und das wollen die Medien, die mit anderen Teufeln im Bunde sind. Krank machen das Volk, damit es hörig wird. Klappt eh schon gut durch das Virus, das die ganze Welt sprichwörtlich in Atem hält.

Immer schweife ich ab. Diese Gedanken aber auch. Kommen sie vom Ich? Nein, eher nicht. Gedanken sind auch Sache des dummen, menschlichen Bewusstseins. Alles ist Sache des dummen, menschlichen Bewusstseins. Wahrscheinlich muss man Kleinkindern gar nichts einbläuen, da sie ebenso gefangen sind im dummen, menschlichen Bewusstsein. Irgendwann erkennen sie die Trennung und blicken nach Außen, weil es Innen nichts zu sehen gibt. Man müsste ihnen das Innen erklären, aber dafür gibt es zu wenig „Lehrer“.

Der Kampf mit dem Ich. Gegen das Ich. Und wofür? So sind wir und so bleiben wir. Wir, die wir uns im (in der) menschlichen Bewusstsein(sblase) als Menschenwesen wahrnehmen. Lässt sich eh nicht ändern. Oder nützt es, wenn wir in der dritten Person von uns selbst reden? Platzt die Blase dann? Ist vielleicht auch nur Selbstverarschung, aber besser selbst, bevor es die anderen tun.

Nachtrag nachtrachend nachtragen. Verträglich. Oder unverträglich. Unverhofft kommt oft.
„Durch alle Worte ist nie etwas gesagt worden. Durch alles zuhören ist nie etwas verstanden worden“, meint Herr Karl.
Also ist es egal, was man sagt, schreibt, denkt. Alles irgendwann mal ohnehin futsch. Weg. Ohne Nachtrag. Ohne nachtragend zu sein. Hoffnungslos.

„Es geht nie etwas verloren“, meint Kim. Mag ja sein, aber wollen wir das? Wollen wir ständig an unsere Dummheiten, die wir angestellt haben, erinnert werden? Oder 'sehen' wir dann alles mit 'anderen' Augen.

Ja, klar ist es sinnlos, sich darüber Gedanken zu machen. Aber was ist in diesem Menschenleben nicht sinnlos? Schert sich heute noch jemand um den Ururgroßvater meines Nachbarn? Oder um den Vater des ersten Präsidenten von Amerika? Beethoven, ja. Um den kümmert man sich, weil er Noten geschrieben hat, so genannte unsterbliche Musik gemacht hat. Und nicht nur Beethoven, da gibt es noch viele andere, die vor Jahrhunderten gelebt haben und die nicht vergessen wurden. Aber macht das einen Unterschied? Denkt doch eh jeder Mensch anders über andere Menschen.

Der wahre Beethoven hat sich längst verkrümelt. Genauso wie der Ururgroßvater meines Nachbarn oder der Vater des ersten Präsidenten von Amerika. Egal, ob sie in Erinnerungen geblieben sind oder nicht. Egal, ob man noch an sie denkt oder über sie spricht. Schon wieder ist der Mensch so überheblich, zu glauben, seine Gedanken könnten Seelen aufhalten.

Ich denke eben an den Kurs (in Wundern), der ebenso alles verneint, wie Herr Karl oder Advaita-Vedanta. Alles für nix. Nie gewesen. Nie passiert. Nichts ist jemals geschehen. Es war nicht mal ein Gedanke, aber vielleicht hat Gott nur mal einen winzig kleinen 'Blick' auf sich selbst geworfen und schon war der Spuk wieder vorbei. Vielleicht.

Trotz allem, wir sind Phantome in einer Phantomwelt. Phantome, Zombies, Alpträume. Geistergeschichten sind nicht wahr. Weil wir selbst Geister sind. Halloween ist bald. Da öffnen sich für uns die Tore zur Unterwelt, zum Jenseits, oder wie immer man es nennen mag. Himmel gibt’s keinen. Hölle schon. Und die ist hier, auch wenn alles verneint wird.

Was passiert, wenn die Seele den Körper verlässt? Da ist nichts, was den Körper verlässt, sagt Herr Karl. Es ist nichts drinnen und nichts draußen, bzw. es ist nicht drinnen und nicht draußen. Es ist eine Verschiebung vom Gröberen zum Feineren – in den Raum. Aber es ist nicht wie drinnen und draußen. Es ist wie Wasser, sagt Herr Karl, das Eis ist, erst zu Wasser und dann zu Dampf wird.
Aber was geschieht mit dem Körper? Da war nie ein Körper. Aber wir sehen die toten Menschen in den Särgen. Ein Phantom sieht ein Phantom.

Interessante Sichtweise. Erinnert auch ein wenig an Freund Carlos, als er Don Juan fragt, was passiert, wenn er mitten in Los Angeles seinen Montagepunkt verschiebt. „Los Angeles wird verschwinden, aber du wirst bleiben“, antwortete Don Juan. Alles nicht wahr. Alles nicht da. Das Wahre (das Eine) kann nie verschwinden, alles andere geht.

Und trotzdem sitzt da ein Phantom vor einem Computer und tippt Buchstaben auf einer Tastatur. Nein, auf keine Buchstaben, sondern auf so seltsame Knöpfe, die, wenn man drauf tippt, Buchstaben auf einem Bildschirm erscheinen lassen. Erscheinen. Alles Erscheinungen. Die Erscheinung tippt Erscheinungen.

Alles Unsinn. Alles, was man nur mit Humor ertragen kann. Spaß haben. Habt Spaß, auch wenn es noch so beschissen ist. Es geht alles vorbei. So wie es gekommen ist, geht es vorbei. Und es kommt wieder. Immer wieder. Das Phantom will sich nicht verabschieden. Es hat noch etwas zu erledigen.

Man muss auch immer bedenken, dass es in Wirklichkeit nie begonnen hat. Der Urknall war, als man uns die menschliche Bewusstseinsblase überstülpt hat, oder besser gesagt, als wir uns selbst in einer 'höheren' Ebene die menschliche Bewusstseinsblase übergestülpt haben und von nun an haben wir uns als Menschen wahrgenommen, obwohl wir in Wirklichkeit nichts als reiner Geist sind. Reiner, freier Geist und Eins mit allem. Ohne ein Zweites. Aber das ist auch wieder so eine Verschiebung wie das Eis zu Dampf wird. Scheinbar, denn es gibt ja nur eine Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die sich verwirklicht und Verwirklichungen erschafft.

Und was passiert, wenn ein Mensch stirbt? Wenn er sich sozusagen nicht mehr als Mensch WAHRNIMMT, sondern wieder reiner Geist IST? Dann hat er seine ganz persönliche Bewusstseinsblase durchbrochen. Und was sehen die anderen? Das dürfte so wie beim Astronauten sein, der in ein schwarzes Loch fliegt. Von außen sieht man den Astronauten noch lange Zeit, obwohl er bereits Jahrzehnte im Loch verschwunden ist. Das hat was mit dem Ereignishorizont oder so was zu tun. Na ja, ist ja nur ein Vergleich, wie man im menschlichen Bewusstsein immer alles oder das meiste vergleicht, um etwas verstehen zu können. Also, auf ins schwarze Loch, das wieder mal von Wissenschaftler bestätigt wurde.


https://www.express.co.uk/news/science/1...ilky-Way-galaxy

Carlos war nie wirklich dort. Carlos war nie wirklich. Niemand ist wirklich dort oder da. Aber die Schriften. Und selbst wenn sie nicht von Carlos selbst sind, sie sind meine Freunde. Meine Freunde Carlos. Auf ihnen steht der Name. Mehr Name geht nicht. Ist aber auch nicht wirklich. Nur eine der unzähligen Verwirklichungen.

Wahre Abenteuer sind im Kopf und sind sie nicht im Kopf, sind sie nirgendwo, – sang oder sagte schon Andre Heller. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Vergangenheit, die andere bezeugen können und einer Vergangenheit, die nur in mir passiert ist? Nichts ist jemals geschehen. Nichts ist passiert. Weder hier noch dort. Weder dort noch hier. Und irgendwann ist die so genannte Vergangenheit auch keine Vergangenheit mehr, sondern viel mehr Phantasie.

Phantome schreiben phänomenale Bücher. Phänomenologie. Phantasie. Lass alles weg und überdenke neu oder überdenke nichts mehr. Und keine Meinung mehr. Wozu auch? Wiss'ma doch eh nix. Woher auch? Und Glaube? Man muss glauben. Mitnichten. Alles für die Katz. Aber unterhaltsam.
Das unterhaltsame Leben, das nie eines war, ist oder sein wird, denn Leben wurde nie geboren und wird auch nie sterben. Spaß haben. Mehr ist momentan nicht drin. Oder keinen Spaß haben. Die Kehrseite der Medaille ist immer drin.

Freund Carlos (die Bücher!) lässt es schon erklingen. Lass die Persönlichkeit weg. Nimm nichts persönlich. Nimm dich nicht wichtig. Nimm nichts wichtig. Und alles auf Augenhöhe, denn keiner ist besser oder schlechter als der andere oder das andere. Bäume umarmen? Ja, aber nur auf Augenhöhe! Geht das?

Carlos hielt Don Juan für einen dummen Indianer, bis er durch ein Gespräch erkannte, dass er, der zivilisierte Student aus der großen Stadt der verlorenen Engeln, der dumme ist. Von da an lebte Carlos in einer ganz anderen Welt.

Tun wir doch alle. Wir alle leben, jeder für sich, in seiner ganz eigenen Welt. Aber Carlos' Welt war eine ganz andere. Deshalb sah er auch Krähen in der Wüste, wo es keine Krähen geben darf. Deshalb durchbrach er die Blase und ging durch einen grün phosphoreszierenden Nebel in eine andere Welt. Vielleicht in eine Welt wie Avalon. Shamballa, Shangri-La, Atlantis und viele, viele andere mehr. Sie sind nicht wirklicher oder unwirklicher als andere Welten. Und wer von uns Phantome will schon bestimmen, was wirklich und was nicht wirklich ist?

Carlos war nie wirklich da. Carlos war nie da...

Geht in den Wald, in die Berge, ans Meer und übers Land. Geht in die Kirchen, Tempel und Moscheen. Meditiert und läuft Marathons. Macht Yoga und geht shoppen. Macht Party und zieht euch zurück. Lebt in Jubel und Trubel und als Eremit. Lest Bücher über Liebe, Frieden, Erleuchtung. Mordet und gebärt. Tut das alles und noch viel mehr, aber erwartet euch nichts davon. Es springt dabei nichts für euch heraus. Gar nichts. Es ändert sich nichts, obwohl sich alles ständig ändern.

Man sucht sich selbst in diesem Wald voller Bäume und sieht DEN Baum nicht, aus dem der Wald entspringt. Aber man wird sich dennoch nie finden. Gott sucht sich selbst. Plötzlich steht er sich gegenüber. Das Abbild seines Selbst? Nach seinem Ebenbild? Das war vermutlich der Urknall, denn von da an ging es rapide weiter mit den Teilungen. Und der Mensch macht weiter bis zum Atomkern, wo es abermals knallt.

Und Gott? Er hat sich nie selbst gefunden und wird es auch nie. Denn sobald er sich finden sollte, ist er nicht mehr Gott (die Quelle, Brahman, Tao, oder wie immer man 'DAS' benennen mag), sondern zwei.

Man kann sich auch ein anderes Bild machen, wie etwa die kleine Geschichte von der kleinen Seele, die aber auch ganz anders erzählt werden kann. Räuberische Seele, die sich Seelen von Lebewesen schnappt, um sich zu vergrößern. Wartet so lange, bis sich die Körperseele entwickelt und dann schwächt sie den Körper so lange, bis sie die Körperseele mitnehmen kann. Sagte doch schon Don Juan: „Dies ist ein räuberisches Universum.“

Man kann sich alles Mögliche und Unmögliche zusammen spinnen (es gibt so viele Weisheiten und Bücher darüber und ich liebe es, sie zu lesen) und alles Mögliche und Unmögliche tun, aber es kommt nichts dabei heraus. Der Trott geht weiter wie bisher. Gott hat einen Blick auf sich selbst geworfen und das war's. Mehr ist nicht drin. Wir können's nicht ändern. Determinismus oder Indeterminismus? Unlösbares Paradoxon.

Außerdem, sollen Worte tatsächlich Gott und die Welt erklären können? Aber es ist unterhaltsam, darüber nachzudenken, sich einiges zusammen zu spinnen. Da fällt mir wieder ein Spruch von Don Juan ein, der in etwa so geht: „Wir versuchen das Geheimnis des Universums zu ergründen, doch mit dem Wissen, dass wir es niemals schaffen werden.“ In dem Fall sind wir Idioten, die immer nur Sinnloses tun. Was soll's! Wenn's Spaß macht!

Wir können Spaß haben, wenn wir uns das selbst vergönnen. Spaß mit dem, was wir tun, ohne auf Vergütung zu hoffen. Falls man überhaupt noch weiß, was Spaß oder Freude ist. Und vielleicht verschwindet dann diese elendigen Profitgier. Ach ja, keine Erwartungen!

Auf jeden Fall habe ich Spaß am Schreiben. Ich freue mich, wenn ich schreibe und das möchte ich gerne teilen. Die Freude, nicht den Schwachsinn der getippten Worte, die eh nichts erklären können. Es ist die Freude, die ich teilen möchte, wer immer sie auch fühlen kann, und vielleicht auch die Trauer, denn ohne Trauer gibt es keine Freude.

Mit dem Hut in der Hand kommt man durch das ganze Land. Sagte mein Vater oft. Er meinte damit nicht die Bettler – Gott, bewahre! - er meinte damit die Höflichkeitsflostkler, die jedes Mal wenn sie grüßen, den Hut vom Kopf heben. Veraltete Höflichkeit. Dankbarkeit sowieso nicht. Außerdem, wem sollte man dankbar sein? Gott, weil er sich vervielfältigt hat? Und höflich sein schon gar nicht, obwohl es immer heißt: die gute, alte Zeit.

Gott bewahre! Die Bettler! Machen gar kein schönes Bild. Schon gar nicht vor den Supermärkten, sofern man sie überhaupt dort hocken lässt. Da kommen die Menschen vollgepackt mit Nahrungsmitteln heraus, von denen Tage später einiges im Müll landet und müssen sich vielleicht auch noch anquatschen lassen von so einem. So einem. Dahergelaufenen. Da vergeht einem doch glatt der Appetit. Andererseits ist ja auch die Rede von Bettlerbanden, die gar nicht so arm sind wie sie tun. Aber wie immer: Wissen tun wir nix. Gar nix.

Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben, denn noch immer geistern Herrn Karls Worte in mir (meinem Kopf?) herum. Er sagt: „Wenn du drei Jahre bist, ist da plötzlich jemand, der anwesend ist. Dann hast du Probleme. Wo waren die Probleme davor?“ Es gab keine, weil kein 'Ich' da war. Keine Person. Da war noch nicht der kleine Karli, dem von seinen 'Lehrern' die Welt und seine Persönlichkeit erklärt wurde. Sagt ja auch Don Juan. Die Welt muss einem erst erklärt werden. Erst wenn du die Welt und dich bestätigst, bist du ein volles Mitglied der Gesellschaft. Voll. Vollgepackt und vollgefressen.

Man muss den Menschen erklären: „Da sitzt ein Bettler. Gebt ihm kein Geld. Gebt ihm Nahrungsmittel.“ Hab ich mal getan und einen höchst seltsamen Blick von der am Boden hockenden Frau geerntet. Dankbar war der Blick nicht und höflich auch nicht. Aber ich dachte, Geld kann man ja nicht essen!

Ich enthalte mich der Meinung, weil hier weder etwas gut noch schlecht ist. Weder die mit Nahrung vollgepackten, noch die am Boden hockenden. Es ist nun mal so. Menschen sind so. Man kann ihnen nicht trauen. Keinem. Nicht mal sich selbst, denn man ist ja selbst auch ein Mensch. Nimmt sich als Mensch wahr. Mit einem 'Ich', das sich selbst bestätigt hat, nachdem es ihm erklärt wurde. Und ob man mit einem Hut durchs ganze Land kommt oder nicht, ist mir auch egal. Ich habe keinen Hut. Und ob sich der Hut als Hut wahrnimmt, kann auch keiner wissen.
Verrückt, was? Aber so ist die Menschenwelt. Verrückt und sinnlos bis geht nicht mehr. Ist so. Tatsächlich und wahrhaftig.