Wenn Sperma und Wiesenschaumkraut sich vereinigen, entsteht im Untergrund eine ganz besondere Blume. Sie entzieht sich aller Urteile, Vorurteile und Beurteilungen. Sie als schön zu bezeichnen, wäre also vermessen, da für diese Pracht ohnehin die Worte fehlen.
Warum Wiesenschaumkraut? Es sind die zarten Farben der Blüten. Weiß, ein Hauch von Rosa oder ein fragiles Hellblau. Es sind diese subtilen Anzeichen einer Farbe, weshalb es als Mutter der besonderen Blume auserwählt wurde.
Und woher kommt das Sperma? Im Grunde genommen ist es eher weiblich. Weiblicher als das Wiesenschaumkraut, da mehr als 90% im Universum weiblich ist. So sagt man zumindest. Aber woher kommt es? Das Sperma. Es kommt aus dem Geist und ist sogar Geist. Der Geist berührt ein Pflänzchen und im Untergrund beginnt es zu rumoren. Die besondere Blume entwickelt sich.
Sie weiß nicht, dass sie etwas Besonderes ist. Das weiß keine Blume, obwohl man annehmen könnte, dass ausgerechnet diese Blume das wissen könnte.

Blumen, sowie fast alle Pflanzen, ausgenommen einige Bäume, scheren sich nicht darum, ob sie etwas Besonderes sind oder nicht. Sie scheren sich auch nicht darum, wozu sie gut sind. Blumen, sowie fast alle Pflanzen, ausgenommen einige Bäume, sind einfach. Sie sind da und aus. Mehr gibt es nicht zu tun.
Es ist wichtig, da zu sein. Die wenigsten Lebewesen sind wirklich da. Sie schweben in irgendwelchen anderen Welten oder haben irgendwelche andere Gedanken, wobei sie das Dasein außer acht lassen oder gar vollkommen vergessen haben. Blumen tun das nicht. Besonders Rosen sind vollkommen da. Deshalb fallen sie den Menschen auch ganz besonders auf. Oder Orchideen. Sie sind die Meister im Dasein.
Die besondere Blume fällt den Menschen nicht auf. Auch nicht den Tieren, obwohl Tiere viel aufmerksamer als Menschen sind. Und das, obwohl die besondere Blume ganz besonders da ist. Wahrscheinlich ist sie zu sehr da. Sie übertrumpft das gewöhnliche Dasein bei weitem.
Aber was bedeutet das? Menschen können mit dieser Aussage nichts anfangen. Und warum nicht? Weil sie das Dasein lernen müssen. Sie haben es vergessen. Oder sie kannten es nie. Was auch immer stimmen mag, denn wer mag so vermessen sein, und die Menschheit an die höchste Stufe der Evolution zu stellen? Mag ja sein, dass ihre Körper am weitesten entwickelt sind und ihr Geist sich von der Amöbe bis zum Menschen durch gelebt hat.
Das würde bedeuten, dass Menschen vergessen haben, was Dasein bedeutet, denn niemand kann das besser als Blumen, Pflanzen und Bäume. Aber nicht alle Bäume. Einige von ihnen, besonders Eichen sind bereits ein wenig vom Dasein entfernt. Man könnte sogar sagen, Eichen können denken. Zumindest so etwas ähnliches, was Menschen tun, um ihr Dasein zu vergessen.

Blumen, wie die besondere Blume, wachsen in jedem Lebewesen. Manchmal sind es Büsche von ihnen, dass man sie einzeln gar nicht zählen könnte. Blumen wachsen in Blumen. Wobei die besondere Blume gar keine Blume in dem Sinn ist. Sie ist eher so etwas wie eine Verbindung. Sie verbindet, meist unbemerkt, alles mit allem.
So gesehen sind auch die Begriffe „Sperma“ und „Wiesenschaumkraut“ rein metaphorisch. Sperma sorgt für Nachwuchs. Und Geist? Sorgt er auch für Nachwuchs? Befruchtet muss werden. Sonst kann nichts wachsen. Aus Geist entsteht Materie. Spirituell gesehen.
Unsere materielle Zivilisation sieht das zwar auch so, aber... Ja, das große „Aber!“. Es ist immer eine Tragödie, wenn jemand Geliebter stirbt. Er kommt nie wieder. Er wird nie wieder sprechen, hören, berühren oder die Berührung spüren. Er ist weg. Für immer. Und das tut weh, egal welchen Glauben wir haben. Meist ist der Glaube bei uns Zivilisierten ohnehin zu schwach.
Was ist nun mit diesem „Aber!“? Die besondere Blume hilft uns dabei auch nicht. Sie ist ja nicht aufdringlich. Sie wuchs ganz leise in uns und mit uns. Wir hören sie nur, wenn wir innerlich ganz still sind. Dann sagt sie uns vielleicht, dass alles immer da ist. Im „Dasein“ und das ohne wenn und aber.
Nur ist es nicht einfach, innerlich still zu sein. Ganz besonders dann nicht, wenn uns Sorgen plagen. Wenn wir uns selbst als Sorgen sehen würden, wäre das schon ein kleiner Anfang. Wir selbst sind diese Sorgen. Wir sind die Probleme. Ach, ja? Natürlich nicht, aber wir machen sie. Machen sie uns selbst. Und wenn schon? So sind wir. Und wir ändern uns nur schwer. Wenn überhaupt.
Wenn wir um einen Geliebten weinen, weinen wir um uns selbst. Es ist das Selbstmitleid. Es ist immer das Selbstmitleid, das uns umbringt. Wir sorgen uns nicht um den Geliebten, der uns verlassen hat (ob für immer oder anderswohin ist einerlei). Wir sorgen uns um uns selbst.
„Freedom is another word for nothing left to loose“, wie es schon in dem alten Song „Me and Bobby McGee“ heißt. Oder als Freund Carlos schrieb: „Freiheit bedeutet die Abwesenheit der Sorge um sich selbst.“ Oder war das Florinda Grau, die diese Zeilen schrieb? Egal, es kommt auf das Verinnerlichen dieser Worte an.
Wir besitzen nichts. Also verlieren wir auch nichts. Nie. Niemals. Und Liebe? Da sind wir Menschen erst am Anfang. Deshalb sind diese besonderen Blumen auch hier. Sie erinnern uns nicht nur ans Dasein, sondern auch an das, was wirklich Liebe ist.

Wie wächst die besondere Blume? Wie kann sie wachsen ohne Zuneigung? Ohne Beachtung? Ohne, dass jemand weiß, dass es sie gibt? Wie nur?
Alle wilden Blumen wachsen. Auch die Sonne scheint ohne Zuneigung. Ohne Beachtung. Aber man weiß, dass es sie gibt. Das war nicht immer so. Damals wurde die Sonne für einen Gott oder eine Göttin gehalten. Heute hält man sie für einen durchschnittlich großen Stern. Dennoch – sie scheint einfach, ohne sich um anderes zu kümmern.
Das tun wilde Blumen auch. Sie wachsen, ohne sich um anderes zu kümmern. Und wilde Büsche, wie auch wilde Bäume tun das. Nur jene in Töpfe oder gezüchtetes Pflanzentum brauchen Zuneigung und Beachtung. Ohne Dünger, gießen und Pflege geht nichts.
Die Frage ist nun, wer stellt all diese Fragen? Das kann nur jemand sein, der Zuneigung und Beachtung braucht. Und der kaum überleben könnte, wenn niemand weiß, dass es ihn gibt. Man könnte diese „Gewohnheiten“ ändern, indem man für sein Dasein keinen Beifall, Respekt oder Lob oder andere Formen der Belohnung erwartet. Indem man einfach abschließt. Mit der Welt. Weltliche Belange sind vergänglich. Man hängt sich nicht an sie. Man gibt nichts auf „Das hast du aber gut gemacht!“, weil es in den nächsten Stunden „Das hast du gar nicht gut gemacht!“ heißen kann.
Meinungen sind wankelmütig. Zuneigung und Beachtung auch. Wilde Blumen scheinen das zu wissen. Deshalb wachsen sie einfach. Genauso wie die besondere Blume, die nicht weiß, wie besonders sie wirklich ist. Wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir auch nicht, wie besonders und ob wir überhaupt besonders sind – geschweige denn wer oder was wir wirklich sind. Da sollten wir tiefer gehen. In-sich-gehen – wie es so schön heißt. Und dann findet man sie vielleicht. Die besondere Blume. Vielleicht kann man ihr dann sogar beim Wachsen zusehen. Vielleicht.

Das sechste Beget richtet sich direkt an die besondere Blume. Wir wissen nicht, wie sie aussieht, da sie überhaupt nicht aussieht. Dennoch ist sie eine Blume, die ständig wächst. Wir wissen auch nicht, wie man wirklich und wahrhaftig getet. Deshalb auch diese Schreibweise.
Begete und geten ist etwas, das jenseits aller Vorstellungen liegt, wenn man es wirklich und wahrhaftig tut. Man tut es nicht selbst. Es wird getan. So wie alles durch die Lebenskraft getan wird. Wir bitten ja um nichts, obwohl wir ständig um unseren Seelenfrieden bangen. Wir kommunizieren als Nichts mit dem Nichts, das alles ist. Oder so. Zumindest so ähnlich.
Es braucht Zeit, um wirklich und wahrhaftig zu geten. Zeit, um schließlich zeitlos zu sein. Zeit und raumlos und innig verbunden mit der besonderen Blume, die niemals beschrieben werden kann. Wie oben, im ersten Beget geschrieben steht: Sie entzieht sich aller Urteile, Vorurteile und Beurteilungen.
Die besondere Blume hat ihr eigenes Wachstum. Vielleicht war sie schon „erwachsen“, als sie in uns (in jedem einzelnen von uns!) Wurzeln schlug. Oder vielleicht war sie noch ein zartes Pflänzchen oder begann tatsächlich erst zu treiben. Die Wurzeln sind immer da. Sie sind das besondere Wissen, das allen besonderen Blumen inne wohnt.


https://www.awaken.com/2013/06/duality-v...elf-expression/

Wunschlos wünschen. Herr, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Sich der ewigen Quelle ergeben. Amen. So sei es. So ist es.
Ist es das? Und all die Greueltaten? Lila. Man nennt es wie die Farbe Lila. Der Tanz der Materie, die ihren eigenen Willen hat. Shiva tanzt. Würden wir mit ihm tanzen, würden wir den Tanz erkennen. Sogar Krishna tanzt den Tanz der Materie. Alle Heiligen haben ihn getanzt und tanzen ihn noch. Halleluja.
Und heute, was vor mehr als Zweitausend Jahren geschah, gedenken wir den Einzug Joshuas in die einst so heilige Stadt. Heute wird sie verwüstet. Vom Sand, der durch den Tanz aufgewirbelt wird. Halleluja.

Warum Wiesenschaumkraut und Sperma? Warum überhaupt etwas, was die besondere Blume zum wachsen bringt? Die besondere Blume muss doch nicht wachsen. Sie ist immer. Und vor allem: Sie IST.
Es geht ums Entdecken. Menschen sind Entdecker. Das haben sie mehrfach bewiesen. Wenn man ihnen sagt, dass da oder dort etwas Besonderes im Entstehen ist, gehen sie los und suchen das Besondere. Selbst wenn sie im Außen suchen, könnten sie ein Blütenblatt der besonderen Blume finden.
Ob außen oder innen ist doch einerlei. Wenn alles IST, dann ist alles. Vor allem die gut gehüteten Momente sind leise Anzeichen der besonderen Blume. Blütenblätter oder sogar Blütenstaub, durch den man fliegen könnte und dann das, was man nie vergessen möchte, doch vergisst, weil einem nichts wirklich gehört.
Es geht nie etwas verloren. Man mag es vergessen, aber verloren geht nichts. Auch nicht die besondere Blume. Ganz besonders sie nicht, denn durch sie gehen wir los und entdecken. Innen wie außen.

Wenn man die besondere Blume endlich entdeckt hat, weiß man gar nicht, dass man sie entdeckt hat. Es ist nur das Gefühl da, dass man alles ist, was man wahrnimmt. Vom kleinsten Teilchen angefangen, bis zum größten Planeten. Könnte man so sagen, falls man das kleinste Teilchen und den größten Planeten mit den gewöhnlichen fünf menschlichen Sinnen wahrnehmen könnte.
Man blickt nach außen und sieht sich immer selbst. Man blickt nach innen und sieht sich immer selbst. Man sieht, hört, riecht und spürt immer sich selbst. Und man führt ständig Selbstgespräche.
Fazit: Wenn man die besondere Blume endlich entdeckt hat, weiß man gar nicht, dass man sie entdeckt hat.
Tatsächlich?

Suchen nach dem, was immer da ist. Wie die Brille auf dem Haaransatz. Man steckt sie hoch, weil man denkt, man braucht sie im Moment nicht und vergisst schließlich, dass man sie hoch gesteckt hat. Man sucht und sucht, dabei ist sie immer da. Auf dem Kopf. Nur nicht im Kopf. Die Blume als Zierde auf dem Kopf. Zum Glück sieht man sie nicht. Sonst würden alle wieder wie die Pfaue rumlaufen.
Im Kopf sind viel mehr die Gedanken, die alles zunichte machen. Und wieder der Spruch: „Willst du Gott zum lachen bringen, mach Pläne.“ Aber das allein ist es nicht. Pläne machen alle. Man muss nur nicht daran glauben, dass sie funktionieren. Es sollte alles eine Überraschung sein. Dann macht das Leben Spaß und man ist immer neugierig, wer oder was an der nächsten Ecke hervorspringt.
Es sind viel mehr die beleidigten Gedanken, die selbstmitleidigen Gedanken, die zukünftigen Gedanken, die besagen: „Was erlaubt er sich, mich derart bloß zu stellen!“ oder „Das habe ich jetzt aber nicht verdient!“ oder „Wenn das nichts wird, bin ich aber angefressen!“ Wozu beleidigt sein? Mach es wie Sokrates, der sagte: „Er meint doch nicht mich!“ Wozu sich selbst bemitleiden? Man weiß nie, wozu was gut ist. Es gibt so viele Geschichten, die aussagen, dass manches Unglück auch Glück gebracht hat.
Es sind die Gedanken, die uns das Leben schwer machen. Also nicht atemlos, sondern gedankenlos durch die Nacht und vor allem auch durch den Tag. Narrenfreiheit ist angesagt, denn schlimmer kann es eh nicht mehr werden.

danke

Bitten, beten, geten. Alles der Reihe nach. Was sollen wir erbitten? Wir haben doch schon alles, was wir zum Leben brauchen. Das Leben als Vorbereitung auf den Tod. Auf das Fremde. Auf das, was wir anscheinend nicht kennen. Und doch scheinen wir es zu kennen, da es so eine Sehnsucht gibt. Eine Sehnsucht nach ewiger Ruhe, nach Stille, nach Geborgenheit, Gelassenheit und Glückseligkeit. Wir waren schon mal dort. Wir kommen von dort.
Wäre die Menschenwelt besser, wenn alle Menschen das Leben als Vorbereitung auf den Tod erkennen würden? Es kommt darauf an, wie Menschen die Vorbereitung nützen. Ob sie sich tatsächlich auf das Unausweichliche vorbereiten oder das Leben missbrauchen.
Das Leben missbrauchen. Ist das so? Wer kann das sagen? Und – was ist Missbrauch? Was verstehe ich selbst darunter, sich auf den Tod vorzubereiten? Einheit geht hier nicht. Wir sind in einer individuellen Welt und hier wird alles getan. Von vorne bis hinten wird alles getan. Unterschiedlich. Wir wollen doch keine Armee von Strichmännchen! Die Spannungsbreite des Lebens würde verschwinden, wie Dirk Hessel in seinem Buch „Erkenntnis“ schreibt. Wir können nicht alle gleich handeln und denken. Wir sind vom „Sein“ weit entfernt und doch so nah.
Beten ist etwas anderes. Ganz anderes. „Ich rede mit mir selbst, ich bin mein Radio, mein eigenes, universelles Radio“, wie Nina Hagen treffend singt. Auch eine Heilige, eine Shiva-Heilige. Ob sie Shiva noch immer anbetet?
Beten ist reden mit mir selbst. Mit meinem höheren Selbst. Oder mit Gott selbst. Wo ist der Unterschied? Es gibt keinen. Vor allem, wenn man nicht weiß, wer man ist, was das höhere Selbst und wer oder was Gott ist. Und wenn man es weiß, gibt es erst recht keinen Unterschied.
Bitten ist also individuell und beten unterschiedslos, einheitlich. Gibt ja auch einheitliche Gebete.
Was aber ist geten? Wir wissen es noch nicht und lassen alles mal so stehen. So soll es sein. Aber da war noch der Mann, der wirklich lieben konnte, der in seinem ganz eigenen Frieden und in seiner Gelassenheit lebte. Er schien vollkommen im „Gewahrsein“ zu sein. Und dann störte ihn plötzlich ein kleiner Zweig in seinem sauberen Zen-Garten. Das sollte uns doch zu denken geben...

Das Leben besteht aus Momente. Lauter kleine, einzelne Momente, die so aneinander gereiht sind, dass wir Menschen uns einen Reim darauf machen können. Manche Momente bedeuten uns viel. Andere wieder weniger und einige wollen wir am liebsten ganz streichen.
Wir bestehen aus Momente, denn wir sind das Leben. Oder leben wir das Leben? Egal, auf jeden Fall er-leben wir auf eine ganz bestimmte Art und Weise irgend etwas, von dem wir nicht wissen, was es ist. Und doch tun wir so, als würden wir alles wissen. Als könnten wir entscheiden, was gut und was schlecht für uns ist.
Und schon wieder erscheint der fast glückselige Mann, dem ein einzelner Zweig seinen absoluten Seelenfrieden störte.
Es gibt etwas. Es muss etwas geben, was jenseits all dieses Schwachsinns steckt, das wir Menschenwelt und Menschenleben nennen. Ist es die Verzweiflung um das Wissen des Todes, das uns dies sagen lässt? Oder bloß die Hoffnung, doch noch all die Wünsche, die wir noch haben, erfüllt zu bekommen?
Wir entscheiden nichts. Gar nichts. Wir sind Gefangene eines großen Ganzen, dem wir uns besser ergeben sollten. Sonst... Was sonst? Sonst dauert der Aufenthalt in dieser grausamen Welt noch länger. Grausam? Ja, grausam! Weil ich es sehr oft so empfinde und dazu stehe ich. Basta!
Er wusste auch von dieser Grausamkeit. Sonst wäre er nicht auferstanden. Mirjam war es, die sagte: „Das Grab ist leer.“ Und Joshua meinte: „Da drin ist nie einer gelegen.“ Na, wer sagt's denn!? Alles nur Lug und Trug. Da ist nichts. Da war nie etwas und da ist auch nie etwas geschehen.
„Puff“ macht es und weg sind die Momente, als hätte es sie nie gegeben. Es gab sie ja auch nie...

Worte verwirren. Worte werden missverstanden. Worte erklären gar nichts. Weniger als nichts. Vor allem, wenn es darum geht, woher wir kommen, wohin wir gehen und wer oder was wir sind. Wer kann es wirklich wissen? Wer kann als Kleiner das Große überblicken?
Durch Erklärungen ist noch keiner klüger geworden. Durch Erfahrungen eher. Erfahre ich mich als kleine Welle in einem unendlichen Ozean? Und wie kann ich als kleine Welle den unendlichen Ozean überblicken? Oder erfahre ich mich eins mit dem Ozean? Bin ich selbst der Ozean?
Wie gesagt, Worte erklären gar nichts. Wir sind zu klein, Herz. Wir wünschen uns zu viel, Herz. Anstatt im Hier und Jetzt zu sein, denken wir an gestern und morgen. Denken. Gedanken. Und wieder all die Worte, die nichts erklären.
Glauben Menschen tatsächlich, sie könnten von diesem gewaltigen Etwas, von dem sie sagen, es gibt etwas zwischen Himmel und Erde, das niemand erklären kann, nur ein Prozent erfassen? Wenn es da ein gewaltiges Etwas gibt! Und das ist die große Frage. Es ist zu subtil. Und es ist eventuell bloß Wunschdenken. Schon wieder denken!
„All we have is now“ – eine Textzeile aus einem meiner Lieblingssongs (run to the water) von einer meiner Lieblingsbands (Live). Und doch denken wir an alles Mögliche, nur nicht an hier und jetzt. Im Hier und Jetzt verbleiben heißt nichts denken. Hier und jetzt gibt es nichts zu denken. Hier und jetzt BIN ich. Sonst nichts. Das ist vielleicht der winzig kleine Einblick in dieses gewaltige Etwas, das uns so was von fest (und sicher!) in sich trägt. Wenn es denn diese gewaltige Etwas gibt. Aber nur dann.
Und wenn nicht? Dann war es zumindest ein gutes Gefühl. Aber nie daran denken, dass es ein gutes Gefühl war! Rein wieder in das Hier und Jetzt. Und nichts denken. Nie wieder denken. Und wenn, dann nur an das gewaltige Etwas, das mich in sich trägt. Und wenn es denn dieses gewaltige Etwas nicht gibt? Dann war es zumindest ein gutes Gefühl...

Ich wollte von der Quelle wie von einer besonderen Blume schreiben.
Ich wollte von der Quelle schreiben, dass sie mit uns lacht, mit uns weint, sich mit uns freut, mit uns leidet, mit uns sieht, hört, riecht, spricht und fühlt. Dass sie in allem und jedem ist. Dass sie alles durchdringt. Aber ich wollte nicht schreiben, dass sie durch nichts berührt wird, dass sie trotz allem rein und unverwundbar bleibt. Viel mehr wollte ich schreiben, dass sie wirklich unsere Gefühle, Gedanken und Taten teilt und dennoch hoch über uns und über allem steht. Sie weiß, wie es in uns aussieht und sie lässt uns nie allein. Ich wollte...
Vermenschlichen wir denn wirklich alles? Um klar zu stellen, dass wir – in diesem schier unendlichen Universum – die Krönung der Schöpfung sind und es für uns sogar einen (höchst) persönlichen Gott gibt? Und dass wir – die an Grausamkeiten und Leiden auslösen nicht zu überbieten sind – Gott erkennen können?
Dann hört man wieder: Die Menschen sind doch gar nicht so schlecht. Sie machen schöne Musik, malen schöne Bilder, usw.
Die alte Leier. Auch von mir. Aber es gibt bereits ein „Aber“! Wenn wir schon nicht, wie ich glaube, ganz sicher nicht, die Krönung der Schöpfung sind, können wir auch nicht darüber urteilen, was gut und was schlecht ist. Wir können nur sagen, was gut oder schlecht für uns selbst ist. Also schön mal das Urteilen sein lassen, denn wie weiter oben schon schrieb, wissen wir nicht, wozu das Schlechte oder das Böse gut sein kann.
Ich schreibe von der Quelle wie von einer besonderen Blume. Ich schreibe von der Quelle, dass sie mit uns lacht, mit uns weint, sich mit uns freut, usw. Warum? Weil ich glaube, dass sie alles IST und wenn wir alle diesen Blickwinkel erkennen und schließlich auch erfahren, ist ein weiterer Schritt zum Paradies nicht mehr weit.
Wie Seth einst sagte, ist sie sich jedes Sperlings bewusst, der vom Dach fällt. Sie ist sich sogar jedes kleinsten Teilchens bewusst.
Aber wir sollten unter dem Wort „bewusst“ nicht das verstehen, was wir Bewusstsein nennen. Sonst würden wir ja wieder alles vermenschlichen, auch wenn sie, die Quelle alles Seins, auch uns kleine Geschenke schickt und wie ich glaube, keinen Unterschied zwischen allen Lebewesen macht.
Ich wollte über und von der Quelle schreiben und bin gescheitert. Denn man kann nicht über sie schreiben. Und doch macht der Versuch immer wieder Freude. So soll es auch sein.

Ganz dunkel kann ich mich an ein altes, weit zurück liegendes Leben erinnern, als Du mir auf eine sehr seltsame Art erklärt hast, dass ich sterben werde, aber mein Nicht-Ich wird ewig leben, da esnie geboren wurde und was wir Menschen tun können, um uns bereits im Leben mit dem Nicht-Ich vertraut zu machen.
Du erklärtest, warum wir Träume ernster nehmen, warum wir ein bisschen mehr ver-rückt sein und nicht alles so bitterernst nehmen sollen.
Du hast einen Song erwähnt, in dessen Video die Menschen bei einem Stau auf einer Autobahn ihre Autos einfach verlassen und in den Sonnenaufgang (?) gehen. Du sagtest, so ähnlich wird der Moment sein, wo alle bereit sind, alles zu verlieren, sogar sich selbst. In diesem Moment stehen sie vor der Brücke zum Nicht-Ich, die sie nur überqueren müssen. Bis jetzt sind alle zu feige, weil sie etwas zu verlieren haben, das sie gar nicht besitzen.
Es gibt diese Brücke, sagtest Du; sie ist erkennbar in Gebete, Meditationen, Träume und sogar Phantasien, in allem, was uns hinüber führen kann
Wenn wir innig beten oder meditieren, sagtest Du, sind wir konzentriert auf etwas gerichtet, das wir nicht sicher kennen, woran wir höchstens glauben. Lassen wir uns in diese Richtung fallen, erkennen wir urplötzlich die Brücke und müssen nur den Mut haben, hinüber zu gehen. Wir vergessen unser kleines Ich und wandern fast automatisch zum Nicht-Ich. Vor allem Träume, sagtest Du, sind sogar diese Brücke, die das Ich mit dem Nicht-Ich verbinden.