Karl Renz wurde 1953 als Bauernsohn im Weserbergland geboren. Ausbildung zum Bauer, dann Künstler. Seit 1980 lebt er als Musiker und Maler in Berlin und den kanarischen Inseln. Ende der siebziger Jahre hatte er eine erste Todeserfahrung, die Realisation der Unsterblichkeit. Im Gewahrsein dessen folgten Jahre der Migräne und schmerzvoller körperlicher Veränderungen. Bis auch in der letzten Zelle des Bewusstseinskörpers das ewige Jetzt, die Zeitlosigkeit zur Realität wurde: 'Reines Licht strömte explosionsartig durch den Hinterkopf und füllte meine gesamte Wahrnehmung. In der absoluten Akzeptanz dessen, was ist, hörte die Zeit auf. Es blieb das Wissen, dass das, was ich bin, vor der Zeit ist.' Karl Renz hält seine Talks in mehreren europäischen Ländern, überdies in Nord- und Südamerika, Australien, Indien, Israel.



Bücher

Das Ich und seine Taktiken
Selbstgespräche
Paperback
456 Seiten
ISBN-13: 9783752857795
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 10.10.2018
Sprache: Deutsch

Tao Te Karl
In diesem Buch begegnen sich Laotse, ein chinesischer Weiser, der vor 2.500 Jahren lebte, und Karl Renz, ein deutscher Künstler und Mystiker unserer Zeit. Sie treffen sich dort, wo Zeit und Raum keine Bedeutung haben, und wo das Denken an seine Grenzen kommt. Die kurzen, prägnanten Kapitel enthalten Mitschnitte aus Satsangs - oder "Selbstgesprächen", wie Karl Renz seine Talks auch nennt - in denen er mit atemberaubendem Wortwitz über das spricht, was nicht gesprochen werden kann. Dabei ist zu spüren, dass alles, was gesagt wir, direkt aus dem Nichts fließt und den Teil in uns anspricht, der ebenfalls im Nicht zu Hause ist. "Der Kopf muss nicht verstehen," sagt Karl, "denn irgendetwas versteht immer!"
So findet das Tao Te King eine völlig neue, atemberaubend zeitgemäße Form.

Mythen in Tüten: ES macht nix
Advaita und Karl - Klar
Seine Talks sind unvergleichbar
Sprachlich spielerisch - geistreich - intensiv, dabei lebendig - absolut
Nach Lao Tse (“Tao Te Karl”) spricht Karl diesmal über Raum und Zeit - Alles und Nichts
“Zum Reden braucht man Zeit und Raum. Sprecher und Hörer müssen sich in der Vorstellung voneinander trennen. Damit das Sprechen da anfängt und das Hören da aufhört – und wechselt. Das ist die Unterhaltung des Sein. Kein Entkommen – Du kannst dich nicht vermeiden!”
“Ich liebe alles, weil es nichts bringt. Also totale Sinnlosigkeit. Alles gibt nichts und alles bringt nichts. Das ist super.”

Das Buch Karl
Nirgends wird so viel gelacht wie in seinen Talks. Karl Renz hat dieselbe Leidenschaft für Wahrheitssuche im Gespräch wie einst Sokrates. Und denselben Spaß an Witz und Wortspiel wie Heinz Ehrhardt. Weil er selbst ohne Lehrer erwachte, ist er unbeschwert von heiligen Traditionen. Eine muntere Gesprächsatmosphäre voll Widerspruchsgeist und Zwischenrufen ist ihm lieber als jede weihevolle Aura. Dafür erteilt er auch keinen therapeutischen Rat. Statt dessen führt er alle Ideen von persönlicher Entwicklung ad absurdum. „Erst die Erkenntnis, vor dem Ich-Gedanken zu sein, entfernt die Wurzel aller Probleme.“ Bei seinen Zuhörern stellt sich diese Erkenntnis mit plötzlicher Verblüffung ein. Allerdings immer erst, nachdem der Verstand wie im Hamsterrad im Kreis gelaufen ist. Dieses Rad treibt Karl pointenreich und unnachgiebig zu atemraubender Geschwindigkeit - bis dem Zuhörer nur der Absprung bleibt. Das ist der Absprung in die Freiheit. In die Erkenntnis, vor dem Verstand zu sein.
Dietmar Bittrich, Autor des „Gummibärchen Orakels“, hat Dialoge und Gesprächspassagen aus den Talks von Karl Renz ausgewählt. Nach Themen zusammengestellt - Partnerschaft, Gesundheit, Meditation, Karma, Rolle des Lehrers - führen sie den Leser in dieselbe Atmosphäre von Fröhlichkeit und leichtem Sein wie den Live-Zuhörer.
152 Seiten, Broschur
ISBN: 3-933496-76-4
Erscheinungstermin: 15. September 2003

und einige mehr

Zitate

Erleuchtung ist mehr eine Erkenntnis als eine Realisation. Es ist die Erkenntnis, dass das was du bist, schon immer realisiert ist und nicht mehr realisiert werden kann als es bereits ist. Das ist alles.

So wie ich das sehe und ich sage nicht dass das die Wahrheit ist, ist dieses Selbst ohne Ursache und kann niemals die Ursache von etwas sein. Wäre es das, dann könnte es nicht die Freiheit sein, die Freiheit an sich ist. Das Selbst braucht keine Freiheit vom Verstand oder irgendwelchen Umständen.

Derjenige der geht, hält total an und sieht dass da kein Weg zu gehen ist und kein Selbst zu erreichen. Nur durch das Selbst kann dieses totale Anhalten, diese totale Resignation geschehen. Dann siehst du dass das was du bist vollständig ist so wie es ist, dass es immer vollständig war und immer vollständig sein wird.

Es kommt wie ein Unglück, denn es war nicht geplant. Es hat keine Ursache. Tatsächlich besteht keine Notwendigkeit dafür weil das Selbst bereits das Selbst ist. Darum besteht für das Selbst keine Notwendigkeit, dass etwas getan oder etwas gefunden wird. Das Selbst ist das Selbst, mit oder ohne Wissen. Es besteht keine Notwendigkeit für Wissen, Realisation oder sonst irgendetwas.

Sehnsucht taucht auf, wenn du denkst, du hättest etwas verloren. Zum Beispiel die Lebendigkeit deiner Kindheit. Oder wenn du woanders hin möchtest. Zum Beispiel in eine andere Umgebung. Sehnsucht taucht auf, wenn du dir Bedingungen vorstellst, unter denen es dir besser gehen müsste. Etwa eine harmonische Partnerschaft oder einen guten Job, finanzielle Sicherheit, Familie, Gesundheit. Also wenn du gerne einen Zustand hättest, den du nicht hast – oder nicht zu haben glaubst. Dann hast du Sehnsucht. Dann suchst du etwas, was scheinbar fehlt oder verloren ist.

Es besteht keine Hoffnung, dass du dich selbst jemals kennen lernst.

Es gibt nur richtige Schritte. Nur richtige Bemühungen. Das Selbst weiss hundertprozentig, was das Selbst braucht, um zu sich selbst zu finden. In jedem Moment weiss es das hundertprozentig und macht immer den richtigen Schritt zu sich selbst.

Wenn du dich im anderen vollkommen erkennst und wenn es keine Trennung gibt zwischen dir und dem anderen, dann ist Liebe gleich Selbsterkenntnis. Du erkennst: Das, was du bist, ist das, was der andere ist. Wo es dich und den anderen nicht mehr gibt, da ist nur noch Liebe.

Ich rede nicht davon, was ich bin. Ich werde mich nie definieren können. Ich werde mich nie erkennen können. Ich werde nie wissen, was ich bin. Doch ich weiss hundertprozentig, dass ich bin. Und dass alles, was kommt und geht, was als Zustand, als Erscheinung, als Information stattfindet, da ist, weil ich bin. Ich bin nicht da, weil etwas erscheint. Ich bin die Urbedingung. Der Urgrund, damit überhaupt etwas passieren kann.

Videos

https://youtu.be/5Zgm5n_sj1Y
Karl Renz - Du bist sowieso das, was du bist, FERTIG...

https://youtu.be/JrfHwylOow4
Karl Renz: Sterben zu Lebzeiten

https://youtu.be/qv-tivEN3wk
Karl Renz - Das Bewusstsein wird ständig nach dem suchen, was es ist...

und viele mehr

Boh ...

https://youtu.be/zsJGIeetKuE

Karl Renz spricht über Corona...

Karl: Gerade, wie es passt. Gerade, wie es kommt. Wenn Menschsein passt, dann kommt der Mensch. Aber wenn es nicht passt, dann kommt: „Ist doch alles nicht real.“ Nein, wirklich, wenn mich einer fragt, wie siehst du die Welt, sage ich: „Wenn ich als Mensch die Welt betrachte, wird mir übel.“ Also aus dem menschlichen Standpunkt heraus, von irgendeiner Wertung, aus einer Menschlichkeit heraus gesehen, irgendeiner Humanität heraus gesehen, kann einem nur noch übel werden. Und es war einem immer übel. Solange die Menschheit besteht, konnte einem nur übel werden – der Menschheit wegen.

Frager: Aber nun bist du auch ein Mensch. Du hast ja vorhin selbst gesagt: „Selbst Jesus ist ein Mensch gewesen.“

Karl: Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt: „Das absolute Sein hat sich als Mensch gezeigt.“ Das heißt nicht, dass das Sein ein Mensch ist. Es ist ein Aspekt von Sein, aber nicht das, was Sein ist. Von daher zeigt sich auch das, was Jesus war – als das absolute Sein, das Herz, die Essenz, die Natur, was auch immer das ist -, als Mensch. Das heißt aber nicht, dass deine Natur „Menschsein“ ist, sondern es ist ein Aspekt von dem was du bist, aber nicht deine Natur.

aus: Das Ich und seine Taktiken (Selbstgespräche)

Ich kann nur darauf hinweisen, dass du deine Natur in keinem relativen Umstand finden kannst, weil du sie in keinem relativen Zustand verloren hast. Unendlich weise ich darauf hin, dass du hier nichts verloren hast. Das sind eigentlich meine ständigen Hinweise. Du hast hier nichts verloren und alles, was du finden kannst, ist nicht das, was du bist.

Nein, du „bist“ mit und ohne Körper – das ist der Hinweis. Deine Natur ist nicht bedingt an eine An- oder Abwesenheit eines Körpers, um zu sein. Du – deine Natur – ist nicht bedingt an die An- oder Abwesenheit eines Geistes, um zu sein. Was du bist, ist noch nicht einmal bedingt an eine An- oder Abwesenheit von Gewahrsein.
Wenn ich hier überhaupt etwas machen kann, ist es, Hinweise darauf zu geben, auf diese Unmöglichkeit, dass du dich in diesem sogenannten Realisationsfilm realisieren könntest dass die Realisation dessen, was du bist – die Realität an sich – nicht findbar ist in irgendeiner sogenannten Findungs- und Verlusterfahrung. Das ist dann schon mal nicht so schlecht. Es ist auch nicht gut. Es ist einfach nur das, dass es so ist. Und eigentlich ist es das Natürlichste an sich – deine Natur.

aus: Das Ich und seine Taktiken (Selbstgespräche)

Du bist ja nicht zum Einsteigen hier. Du willst doch aus dem Zug raus. Alle kommen zum Aussteigen. Das ist eben die vierte, absolute Erfahrung deines Seins, also die Nichterfahrung, dass du auch bist, in der Nichterfahrung. In jeder Art von Sein oder Nichtsein, existierst du als „Das“. Das ist nach der Kreuzigung, was aus Jesus zum Christus wird. Die Christuserfahrung: das Christus nicht zu den Toten, sondern zur Totalität wurde, als das, was was Sein ist, also zum Leben an sich und aus dem, was Leben ist, wiedergeboren ist, in das ewige Leben des Seins.

...Jede kleinste, relative Erfahrung von Mensch-Sein, von Körper-Sein – ohne diese kleinste Erfahrung gäbe es das absolute Sein nicht, das, was Leben an sich ist. Nur eben nicht zu wissen, dass man das ist, was in keiner dieser Erfahrungen etwas zu gewinnen oder zu verlieren hat, das ist natürlich dann leidvoll, weil dich das an diese Puppenhaftigkeit glauben lässt.
...Und die Taoisten würden sagen: Jedes Sandkorn am Meer muss genauso dalegen und sein, wie es ist, damit das Tao sein kann wie das Tao ist, nämlich absolut in seiner Natur. Jede kleinste Erfahrung von Leid ist Seinserfahrung und keine Erfahrung ist vermeidbar. Auch die Erfahrung eines Vermeiders ist unvermeidlich. Aber auch der Vermeider – in seinem Vermeiden von etwas Vermeidlichen – ist in der Erfahrung dieses Vermeider-Seins, der etwas vermeiden will, unvermeidlich. Du kannst dich selbst nicht vermeiden. Unmöglich!

Da ist der absolute Hinweis, der ständig z.B. von Ramana und anderen gegeben wird: Immer davon zu sprechen, dass du die Wirklichkeit bist, und die Wirklichkeit kann nicht aufhören, sich zu verwirklichen. Das ist alles. Es heißt nicht, dass es da vorne einen Unverwirklichten gibt, der sich verwirklichen muss. Sie sprechen nie zu diesem da vorne. Sie sprechen immer zu dem, was hinter dem steckt, zu dem, was deine Natur ist, die immer Wirklichkeit ist – das absolute Ich, das sich nicht nicht verwirklichen kann. Es muss sich verwirklichen. Es kann gar nicht vermeiden, sich nicht zu verwirklichen.
...Du wirst nie joch genug steigen und nie tief genug dringen, um zu dem zu kommen, was du bist. Es gibt kein Werden darin. Kein sich Näherkommen. Weil es kein Näherkommen gibt, gibt es auch kein Entfernen.

Was immer kommt, wird immer gehen. Wie oft habe ich die Upanishaden oder die Yoga Vasistha hier vorgeführt? Immer dieser König Rama, immer der Prototyp eines Suchenden, der realisiert, was er alles nicht ist, und der realisiert, dass seine Natur ist, was immer jenseits und vor jeder Vorstellung ist. Er realisiert sich als das, was er denkt, was Realität ist. Was sagt der Heilige dann zu ihm: „See you next time.“ „Sehe dich nächstes Mal.“ Weil jede Realisation, die kommt, geht auch wieder.

Karl: Ich kann einfach nicht ernst sein. Die, die mich länger kennen, kommen eigentlich nur um der Sorglosigkeit wegen, um des Wen-kümmert's. Darum kommt eigentlich jeder. Nicht um irgendeine Synapse noch einmal durchzupusten oder irgendein kleines Verstehen in der hintersten Untertasse zu spüren. Irgendwann habe ich von der Neuronen Spiegelung gelesen. Wenn man in dieser Spiegelung, in diesem Umfeld... Vielleicht nannte das Ramana die „good company“, wo du das spiegelst, und das, was du bist, sich nicht mehr in irgendeiner Hierarchie befindet und nicht mehr in irgendeinem ernsthaften Suchenden, sondern auf einmal diese Schwerelosigkeit und absolute Leichtigkeit von dem, was du bist, das ist – das, was immer da war. Mehr nicht. Das ist aber nicht hervorgerufen durch ein so genanntes Verstehen oder dadurch, dass du irgendein Gefühl loslässt.
Frager: Ich will nicht unhöflich sein, aber schließlich sind deine Bücher auch Märchenstunden.
Karl: Sag ich doch.
Frager: Dann bin ich beruhigt.
Karl: Alles, was man sagen kann ist Märchenstunde. Da nehme ich nichts aus.
Für mich muss keiner ein Buch wegschmeißen oder eines nicht kaufen. Ich sage auch keinem, du darfst nicht mehr ins Kino gehen; das wäre das Gleiche, oder schau nicht mehr Fern. Das ist doch alles Unterhaltung. Wenn man nun mal das Interesse an der Frage seiner selbst hat und wie das funktioniert, dann liest man eben solche Bücher. Aber nicht, weil man etwas daraus lernen will oder das einen Mehrwert hat, sondern: Es ist reine Meditation. Meditation ist ohne Absicht, dass man dadurch mehr wird. Es ist reine Unterhaltung. Das meine ich auch, wenn ich über die ganzen Byron Katies und so weiter spreche. Dann sage ich, lese es einfach. Wenn es Spaß macht, lese es einfach, aber erwarte nicht, dass du dir dadurch näher kommst.

Die Leute bei mir sagen immer schon: „Wenn ich dich richtig verstanden habe...“ Natürlich wissen sie schon, sie haben es bestimmt nicht richtig verstanden. Genauso mit Buddha: Nach 30 Jahren niedergeschrieben, was er gerade noch behalten hat – da kommt Buddhismus bei raus.
...Was ist denn die Grundlehre von unserem großen Buddha?! Deine Natur wird weder durchs Kultivieren noch durch Religion erreichbar sein. So oder so nicht. Keine Kultur und keine Religion kann das erreichbar machen, was du bist.
...Wenn es wirklich eine Lehre gegeben hat, dann ist sie immer schlecht, weil jede Lehre schlecht ist. Darum mag ich ja Ramana oder Nisargadatta lieber. Das sind Kontradiktionen, die ständig stattfinden. Da gibt es keine Lehre. Die sagen in einen Satz das und im Nebensatz nehmen sie es wieder weg. Die sagen: Ja, du kannst etwas tun, aber es bringt nichts. Du kannst im Ich-bin verweilen, was weiß ich für wie lange, aber dadurch wirst du nicht erreichen, was du bist. Immer wieder der Hinweis: Du kannst es tun und wenn du dadurch eine sogenannte relative Harmonie erreichst – wunderbar! Aber du wirst nicht zu dem werden, was bist, durch das, was du da vorne tust, denn du bist es bereits.

aus: Das Ich und seine Taktiken (Selbstgespräche)

Die Täuschung, die Illusion ist eigentlich nur, dass du dich kennen kannst, in irgendeiner Erfahrung. Das ist die Täuschung, und nicht, dass die Erfahrung eine Täuschung ist.

Damit überhaupt eine Erfahrung von Ich, von Gewahrsein, sein kann, musst du sein. Das, was das Sein ist, ist mit und ohne Gewahrsein – das ist alles. Aber dieses Sein zu erfahren, mehr oder weniger zu erfahren, das ist die Täuschung. Das, dass du das Sein im Gewahrsein mehr erfährst als im Nicht-Gewahrsein, das nennt man Täuschung. Da hat man sich auf etwas gerichtet, was nicht das ist, was deine Natur ist, nicht verschieden davon ist, aber nicht „Das“ ist. Das heißt nicht, dass das irgendetwas Falsches ist, oder nicht real ist, oder doch real. Es bedeutet einfach nur Täuschung, dass du ein Zuhause hast, indem du dann Gewahrsein als besser ansiehst als Unbewusstsein. Da, wo es einen gibt, der sich definiert . Das ist dann immer Täuschung, und dann natürlich in dieser Täuschung darunter scheinbar auch leidet, weil immer einer zu viel da ist. Sonst würde man sich ja gar keine Gedanken machen. Da, wo Gott sich kennt, ist er schon von sich selbst getäuscht, hat er eine falsche Kenntnis von sich. Bei allem, wo Kenntnis ist, wo du dich kennst, liegst du falsch.

Aber das ist schon Gottes Problem. Sobald er sich kennt, möchte er sich richtig kennen, sich als das kennen, was er ist. Das ist die Täuschung. Damit schafft er sich die Illusion, von sich getrennt zu sein und denkt, dass er sich kennen müsste. Dann fängt die Melancholie des einsamen Gottes an, der dann ein Schöpfergott wird – dieses ganze Drama, wo Rama (Gott in Hinduismus) ist.
Allein die Idee, dass du dich kennen könntest, ist schon leidvoll. „Ich Armer,mich gibt’s und ich will auch wissen, als was es mich gibt. Gibt's mich überhaupt?“ Das ganze Fummeln. Das ganze Versuchen. Jede Intention ist der Versuch, Frieden erfahrbar zu machen.

Da wo Gott sich kennt, wird er zum Hund, ein Dog und dann sucht er sich eine Ma. Aus Dogma kommen dann die kleinen Püppchen Kain und Abel. Das ist im Englischen eigentlich ganz schön: God und Dog – das gleiche Wort. Aber in seiner Nichtkenntnis ist God – da, wo er sich kennt, wird er zum Dog. Wo Gott sich kennt, hat er Dogmas. Sofort ist er der Dominierende.
Weil er sich selbst für wahr hält. Dann denkt er, ich bin die Wahrheit und aus kommt nur die Wahrheit. Aber dann sieht er, es kann doch alles nicht wahr sein. Dann hat er sein Problem da vorne, weil, dann ist er mit seiner eigenen Schöpfung nicht zufrieden.
Er denkt, seine Vollkommenheit im Gewahrsein schafft nur Vollkommenheit, aber dann sieht er vorne dieses ganze polaritäre Gut-und-Böse-Spiel.

aus: Das Ich und seine Taktiken (Selbstgespräche)

Es ist bereits beschlossen, warum sollte ich mir darüber Gedanken machen? Es ist nicht meine Entscheidung, es ist bereits entschieden. Warum sollte ich mir Sorgen um etwas machen, was ich sowieso nicht entscheiden kann? Ich habe in der Vergangenheit nie etwas entschieden, ich entscheide jetzt nichts und ich werde künftig nichts entscheiden. Also, was bleibt mir zu entscheiden? Warum sollte ich mir über etwas Gedanken machen, was nicht meins ist?
Mir gehört keine Entscheidung. Mir gehört gar nichts. Warum sollte ich mir um etwas Sorgen machen, was bereits in der Zukunft stattgefunden hat? Ich mache mir nicht einmal jetzt Sorgen.

Ständig davon abhängig zu sein, wie sich der Körper fühlt, wie es dem Körper geht. Wie geht es mir heute? Alles, was damit zusammen auftritt. Die ganze Misere besteht darin, einen kleinen abhängigen Körper zu haben. Dann bist du ständig Arzt einer Krankheit. Dann rät er dir, die Identifikation mit dem Körper aufzugeben, indem du „Ich-Bewusstsein“ bist – im „Ich Bin“ zu verbleiben, statt in „ich bin der Körper“.

In Wirklichkeit gibt es keinen Meister und keinen Schüler, und kein Meister kann dir jemals geben, was-du-bist. Kein Wort, kein Meister oder etwas, was gesagt werden kann, kann dir liefern, wonach du suchst. Alle diese Meister können nicht einmal sich selbst helfen.
Selbst Krishna sagte: „Ich als der Ursprung der gesamten Manifestation, habe alles erschaffen, aber selbst ich kann darin keine Kleinigkeit verändern.“ Der gesamte Traum ist geträumt, alles in seiner Gesamtheit ist erledigt.

aus: Punkt. Sei(n), was-du-nicht-nicht-sein-kannst.

Das alles ist gewinnen und verlieren ohne Ende. Aber im Verlust ist nichts verloren und im Gewinn nichts gewonnen. Trotzdem musst du alle Arten des Gewinnens und Verlierens erleben. Und trotzdem wird beim Verlieren nichts verloren und beim Gewinnen nichts gewonnen. Deshalb ist nie etwas passiert. Das ist die Bedeutung von „nichts ist je passiert“.

In dem Augenblick, in dem du Hoffnung gibst und sagst, dass du etwas machen kannst, erschöpft das alles energetisch. Mist, ich kann etwas tun. Aber wenn ich das Gegenteil sage, dass ihr keine Chance habt, egal ob ihr etwas tut oder nicht tut, dass ihr euch dadurch nie erreichen könnt oder kennen werdet, dass keiner von euch je Glück erlangen kann und dass ihr alle die größten Fehlschläge aller Zeiten seid – wenn ich sage, dass ihr die Reste seid, die andere Gurus für mich übrig gelassen haben – zum Spaß, dann ist Party. Dann haben selbst die Phantome eine Party. Es sieht so aus, als wären wir hier auf der Party des Seins.

aus: Punkt. Sei(n), was-du-nicht-nicht-sein-kannst.

let`s party !

aus: Erstes und letztes / Avadhuta Gita revisted – erste Grabreden

Jetzt hast du dich selbst gefunden. Du behauptest, dass du ein Mensch bist. Du kennst dich selbst, und das ist schon die Hölle. Deshalb sei lieber die Abwesenheit jeder Idee davon, was-du-bist oder nicht-bist.

*

Frage: Glaubst du an Gedanken?

Karl: Nein, ich glaube weder an einen Denker noch an Gedanken. Für mich sind alles Aspekte der Verwirklichung. Und ich muss nicht wissen, woher was kommt, weil für mich niemals was kommt und niemals was passiert.
Warum sollte ich wissen, woher es kommt? Wozu sollte das gut sein? Was würde mir das bringen, wenn ich wüsste, woher es kommt? Und wer wäre derjenige, der etwas davon hat? Wer braucht diesen Vorteil? Fragen über Fragen.
Die Antwort ist immer - „Ich“. Und das ist bereits eine Idee.

Frage: Wenn wir wissen, woher es kommt, können wir ein bisschen wachsamer sein...

Karl: Wo das „Ich“ herkommt? Und wer will das wissen? Ich allein!

Frage: Das Selbst...

Karl: Das Selbst muss nichts wissen, nur das „Ich“. Deshalb kreiert das „Ich“ Probleme, die es ohne das „Ich“ nicht geben würde. Jetzt erschaffst du das Problem, weil du ohne das Problem nicht existieren würdest.
Eine Idee ruft die Idee hervor, dass die Idee die Idee kennen und wissen muss, woher sie kommt. Aber ohne die Ich-Idee wäre da nicht einmal eine Idee. Nur ein Konzept muss wissen, woher es kommt.

In dem Augenblick, in dem du geboren bist, hast du lebenslänglich bekommen und die Todesstrafe noch dazu. Dann hast du Angst davor, dass dir etwas zustoßen könnte. Diese relative Existenz ist eine permanente Krise und es ist mehr als natürlich, ihr entkommen zu wollen. Leider, oder Gott sei Dank, ist jeder Versuch zum Scheitern verurteilt. Die einzige Medizin gegen die Krankheit besteht darin, zu sein, was weder geboren noch nicht geboren ist. Die Natur Selbst. Das Leben, das beim Kommen nicht kommt und beim Gehen nicht geht.

Daher ist das, was du bist, niemals von den immensen Tragödien deiner persönlichen Geschichte berührt worden – und geboren zu werden ist ziemlich tragisch. Aber du warst bereits DAS, bevor du geboren wurdest und durch deine Geburt und alles danach ist DEM, was du bist, nichts geschehen. Es gibt so viele Ereignisse, unzählige, sehr intensiv und sehr berührend, aber es ist nichts passiert.


https://www.heisan-zen.de/2017/04/28/auf-dem-rummelmarkt/

Du musst dich einfach auf allen relativen und absoluten Wegen erfahren. Der relative Weg ist der Traum vom Kommen und Gehen – dass dieser Augenblick kommt und geht, aber im Kommen kommt er nicht, weil er schon da ist und Gehen geht er nicht. Er ist wie eine unendliche Bildsequenz. Das einzelne Bild geht nicht, wenn es geht und kommt nicht, wenn es kommt. Du erlebst einfach nur einen Aspekt von dir selbst – Augenblick für Augenblick, aber die Aspekte sind niemals geboren worden und sie sterben nicht. Sie sind nicht erschaffen, deshalb können sie nicht zerstört werden. DAS alles ist, was-du-bist. Jeder einzelne Aspekt, jeder einzelne Augenblick ist seiner Beschaffenheit nach unendlich – unendliches Leben – ewiges Leben.
Die Erfahrung des ewigen Lebens, Augenblick für Augenblick – da jeder Augenblick seiner Natur nach ewiges Leben ist, niemals erschaffen, unzerstörbar. Der Traum ist, dass im Kommen etwas kommt und im Gehen etwas geht. Bei der Geburt wird nichts geboren und beim Tod stirbt nichts. Das ist alles!
Da dieser Augenblick also nie geboren wurde, kann er auch nicht sterben. Es ist wie – du musst dich Bild für Bild erfahren – Traumfragment für Traumfragment. Aber das heißt nicht, dass die Fragmente kommen und gehen.

Du bist der nicht zu bewegende Zuschauer – das Absolute Ich – der Absolute Seher, der sich selbst Bild für Bild wahrnimmt. Die Bilder kommen aus der illusionären Zukunft und gehen in die illusionäre Vergangenheit. Aber du bewegst dich nicht. Die Bilder ziehen an deinen Augen vorbei. Dann machst du daraus einen Film mit einer eingebildeten Bewegung. Du bewegst dich nicht darin. Niemals! Es ist die eingebildete Bewegung von Bildern – Augenblicke kommen und gehen. Aber statt das alles zu wissen, kenne dich besser selbst – deine wahre Natur, was-du-bist – DAS muss diesen Mechanismus nicht kennen. Irgendwie ist es magisch. Genieße einfach deine Show – indem du DAS bist, das alles oder nichts versuchst – nur um dich selbst zu verwirklichen.

Das alles taucht einfach so auf (streckt den Daumen, dann den Zeige- und dann den Mittelfinger und zieht sie wieder zur Faust zusammen. Er macht das immer wieder, um das Kommen und Gehen der verschiedenen Bewusstseinszustände aufzuzeigen). Aus dem Gewahrsein als Ich (Daumen) kommt es zum „Ich bin“ (Daumen und Zeigefinger) und dann zur Form (Daumen, Zeige- und Mittelfinger). Nachts fallen diese beiden zusammen (Zeige- und Mittelfinger), was bleibt, ist Tiefschlaf (Daumen). Aber selbst davor ist das (zeigt die Faust, um das 'Herz' zu symbolisieren). Da das also vor dem Gewahrsein ist, ist es vor dem „Ich bin“ und vor „ich bin so und so“. Aber das (Faust) ist immer das, was sich selbst als „Ich“ (Daumen) „bin“ (Daumen und Zeigefinger) „die Welt“ (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) verwirklicht. Das (Faust) verlierst du niemals, das hast du niemals verlassen. Ob du also von diesem Zustand (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) zu diesem (Daumen und Zeigefinger) oder zu diesem Zustand (Daumen) übergehst, keiner davon kann dich dazu (Faust) machen, da du das (Faust) in jedem Zustand bist. Einfach nur das, das Herz selbst, nicht wissend, was Herz und was nicht Herz ist.

Zum Glück kann das, was-du-bist, nicht erreicht werden, nicht einmal von dir selbst. Da es nicht erreicht werden kann, kann es nicht berührt werden. Von Nichts. Deshalb gibt es für das, was-du-bist, keine Ursache und keine Auswirkung. Und das ist Advaita. Advaita bedeutet „ohne Zweites“. Und wenn es kein Zweites gibt, gibt es für niemanden eine Auswirkung. Was kann sich auf wen auswirken? Es braucht zwei, um berührt zu werden. Und Wirkungen finden nur im Traum statt. Deshalb werden nur Traumobjekte von Traumobjekten berührt. Das setzt sich fort wie eine Kettenreaktion. Wirkung, Wirkung, Wirkung.
Allerdings kannst du keine Ursache finden. Die Aktion ist nicht auffindbar. Es kann keine Energie gefunden werden. Du kannst nur die Auswirkungen der Energie erleben. Und durch keine dieser Auswirkungen kann die Energie kontrolliert werden. Nur Auswirkungen können Auswirkungen kontrollieren. Manchmal sehr wirksam, aber wen kümmert's?

Karl: Bist du ein Schmetterling, der träumt, ein König zu sein, oder ein König, der träumt, ein Schmetterling zu sein? Was ist wirklich? Ist der Schmetterling wirklich oder der König? Oder sind beide unwirklich?
Du wirst niemals wissen, ob der Schmetterling dich träumt oder du den Schmetterling. Wer träumt was?
Bewusstsein erinnert alles. Und Bewusstsein träumt einen Schmetterling, wie es auch dich träumt. Es spielt alle Rollen. In diesem Fall erinnerst du dich an die Rolle des Bewusstseins als Schmetterling. Aber nicht du bist es, der sich an den Traum erinnert. Du bist bereits eine Erinnerung des Bewusstseins. Du bist bereits eine Erfahrung des Bewusstseins – eine Information.

Frager: Wie lange dauert der Tiefschlaf?
Karl: Unendlich lang! Es gibt keine Zeit, wie will man da sagen, wie lange tief-tief-Schlaf ist. Es gibt nicht einmal Zeit, die du zählen kannst.
Frager: Es gab einen Film mit ähnlichem Konzept, „Inception“. Auf der ersten Schicht dauerte der Traum 15 Minuten lang, in der vierten Schicht wurden daraus 50 Jahre...
Karl: Und stell dir vor: Für das Absolute ist ein flüchtiger Blick Ewigkeit.

Karl Renz aus „Sei(n), was-du-nicht-nicht-sein-kannst.“