Der sogenannte Schöpfer möchte eine bessere Schöpfung hervorbringen. Es steckt immer eine gute Absicht dahinter. Es gibt sieben (heute 7,837) Milliarden Götter und alle zensieren, alle wollen besser wissen, wie sich Existenz zu verwirklichen hat. Das sind jetzt nur die Menschen, die Elefanten und Tiere nicht mitgezählt. Sie alle wissen es besser - sie wissen besser, wie es sein sollte. Jeder weiß es besser als die Existenz. Und alle vergleichen und denken, dass es das nicht sein kann. Da muss es doch noch was geben. Das kann nicht alles sein. Doch! das ist alles, was ist.
(aus "worry and be happy")

Zitat von Lieschen im Beitrag #1

---

Karl Renz wurde 1953 als Bauernsohn im Weserbergland geboren. Ausbildung zum Bauer, dann Künstler. Seit 1980 lebt er als Musiker und Maler in Berlin und den kanarischen Inseln. Ende der siebziger Jahre hatte er eine erste Todeserfahrung, die Realisation der Unsterblichkeit. Im Gewahrsein dessen folgten Jahre der Migräne und schmerzvoller körperlicher Veränderungen. Bis auch in der letzten Zelle des Bewusstseinskörpers das ewige Jetzt, die Zeitlosigkeit zur Realität wurde: 'Reines Licht strömte explosionsartig durch den Hinterkopf und füllte meine gesamte Wahrnehmung. In der absoluten Akzeptanz dessen, was ist, hörte die Zeit auf. Es blieb das Wissen, dass das, was ich bin, vor der Zeit ist.' Karl Renz hält seine Talks in mehreren europäischen Ländern, überdies in Nord- und Südamerika, Australien, Indien, Israel.

---

Das Umgraben im Kopf kenn ich auch - am besten ist: Gar nicht zur Kenntnis nehmen!

erleichtert bin ...

Zum Glück kann das, was-du-bist nicht erreicht werden, nicht einmal von dir selbst. da es nicht erreicht werden kann, kann es nicht berührt werden. Von Nichts. Deshalb gibt es für das, was-du-bist, keine Ursache und keine Auswirkung. Und das ist Advaita. Advaita bedeutet "ohne Zweites". Und wenn es kein Zweites gibt, gibt es für niemanden eine Auswirkung. Was kann sich auf wen auswirken? Es braucht zwei, um berührt zu werden.
Wenn ich also sage, dass du dich selbst in der absoluten Abwesenheit jeglicher Anwesenheit von jemandem kennen musst, der weiß oder nicht weiß, dann ist es das, was du jede Nacht tust. Deshalb ist das für dich nichts Neues. Du kennst dich selbst in der absoluten Abwesenheit jeglicher Anwesenheit eines Wissenden oder Nichtwissenden im Tiefschlaf.

Das Selbst kennt kein Selbst. Es gibt nur "Selbstlosigkeit", man könnte auch sagen "Lieblosigkeit", "Existenzlosigkeit". Ich weise auf diese "Ideenlosigkeit" hin, in der alle Zeichen von Gott und Göttlichkeit verschwunden sind. Über diese Gottlosigkeit spreche ich. Du bist DAS, was Gott ist. Aber Gott kennt keinen Gott, keinen Zweiten oder was auch immer. Das, über das nicht gesprochen und das nicht definiert werden kann - das ist es, worüber ich spreche.
Dieses Paradoxon kann nicht gelöst werden. Wir sprechen über etwas, worüber nicht gesprochen werden kann. Wir können zwar darüber sprechen, aber das macht keinen Unterschied. Es besagt nur dass es keinen Unterschied macht, on du sprichst oder nicht sprichst.
Für DAS, was-du-bist, macht es keinen Unterschied, was du sagst, was du definierst oder nicht definierst. Es gibt nicht mehr oder weniger. Das alles ist verschwunden. Das ist Freiheit, dieleine Idee von Freiheit hat.

F: Was machst du jetzt, wenn du uns nicht hier etwas erzählst? Bilder malen?

K: Manchmal. Und dann verkaufe ich die Bilder, über die ich nicht sagen kann, ich habe sie gemacht, auch ganz gerne. Das ist wie beim Sprechen. Das, was eigentlich nicht ich spreche, dafür bekomme ich auch noch Spesen. Ich male noch ab und zu, so zwei bis drei Wochen im Jahr und dann schaue ich mal. Mehr Zeit habe ich im Moment nicht. Es gibt zu viele, die diese Zungenkunst hören möchten. Für mich ist das eigentlich auch eine Art von Performance, also von dem, was Bewusstsein ist. Und ob ich jetzt Bilder male oder hier Bilder mit Worten schaffe oder Visionen oder Lehren schaffe oder Seifenblasen zerplatzen lasse – das ist für mich das Gleiche. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Es ist eine andere Art und Weise von Kunst. Kunst bedeutet für mich: Wo der Hörer und der Sprecher und das Hören nicht verschieden sind – nämlich verschmelzen in dem, was „Das“ ist. Also, wo der Betrachter und das Betrachtete sich auflösen in dem, was ist. Das ist eigentlich Kunst. Und alles andere ist eben künstlich. Kunst ist die Abwesenheit von Trennung oder deine Art – „Art“ ist dann einfach die Art deiner Natur. Die Natur von Sein ist Nicht-getrennt-Sein. Alles Künstliche ist die Erfahrung von Getrennt-Sein, von Relativität oder von Was-immer-erfahrbar-ist. Der Erfahrende, das Erfahren und das, was erfahren wird, ist die Künstlichkeit, aber die Kunst ist die Natur von allen dreien. Und dann zu erkennen, dass eben in der Erfahrung von Trennung keiner getrennt ist, und in der Erfahrung von Einheit keiner vereint ist, und in keiner Art und Weise, das was du bist, von dem je getrennt sein kann, was es ist – das würde ich dann Kunst nennen. Das kann bei Kunst in Bildern passieren oder eben auch im Sprechen oder im Gedicht oder in Gala. Es gibt für mich da nichts von: das ist höhere Kunst und das ist die nicht höhere Kunst oder das ist so oder so. Ich unterstelle dem Bewusstsein: es schafft sich in allem, was es tut, immer die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen – unendlich. Im nächsten Schluck Kaffee kann das Erkennen sein. Nicht nur im Kaffeesatz, sondern schon im Trinken ist die Erfahrung deiner selbst möglich, weil es keinen Moment gibt, wo du dich nicht selbst erfährst. Und da gibt es nichts Banales drin und etwas Größeres oder qualitativ Höheres. Da ist jeder Atemzug reine Selbsterfahrung und das ist ununterbrochen.

F: Man bemerkt es ja meistens nicht.

K: Ja, und darum sitzen wir hier, um darauf hinzuweisen, dass der nächste Atemzug deine Existenz ist, nämlich ein ununterbrochenes Sein, das keine Erhöhung von Qualität kennt. Die nächste Erfahrung deines absoluten Seins ist der nächste Atemzug oder dein nächstes Augenzwinkern. Immer das nächste, das, was als nächstes erfahren wird. Also: Und dann, und dann und dann ist Sein und das ist das, was du bist. Darin gibt es keine Unterbrechung. Es wird auch keinem Erleuchteten-Irgendetwas ein Tor aufgehen, wo du dann durchschreiten wirst, in einen Himmel eintreten wirst eines Nirwanas und dann für alle Zeiten deine 70 Jungfrauen erfährst oder so etwas. Es kann alles sein, aber …

F: Als Traum.

K: Ja. Was immer man träumen könnte, gibt es oder auch nicht. Aber es ist nun mal Traum. Der Traum ist einfach, dass du durch den Traum dich kennen könntest, oder dir entkommen könntest in einem Traum. Das ist leider nicht möglich.
...
Karl Renz
„Das Ich und seine Taktiken“

F: Karl, wie kann man dieser Folter ein Ende setzen?
K: Das kannst du nicht. Wie könntest du etwas aufhalten, das die Verwirklichung dessen ist, was du bist? Du bist die Realität und dies ist die Verwirklichung dessen, was du bist. Du kannst deine eigene Verwirklichung nicht ändern.
Du kannst dich selbst nicht ändern und das ist es, was du bist, Erkenntnis ist auch das, was du bist. Das ist, was du bist!!!
Wie könntest du dich verändern? Um sich zu verändern, braucht es zwei: den, der etwas verändert, und den, der verändert werden kann. Aber du bist Das, also wie könnte das, was Das ist, die Art und Weise, wie Es ist, verändern?

Karl Renz, Bombay, Februar 2015.

K: Deshalb hämmere ich immer, sogar auf die göttliche Liebe. All diese Antworten bedeuten nichts. Du wirst einfach eine Geschichte daraus machen. Welche Antwort Ich auch immer gebe, es ist Geschichte. Es ist zeitgebunden. Es ist gerahmt. Nur dieses Mysterium, dieses totale Fragezeichen, diese absolute Abwesenheit von irgendetwas. Manchmal klingt es sehr schön, bla, bla, bla. Aber es ist immer noch bla, bla, bla. Denn nur das absolute „keine Antwort“ – das ist die einzige Antwort. Das vernichtet den Fragesteller. Vierundzwanzig Stunden am Tag, dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr. Immer diese Fraglosigkeit sollte es sein, was du bist. Diese Frage ist Meditation selbst – Meditieren über das Ich und keine Antwort bekommen. Und dann wirst du Sehen, wie nach einer Weile es keine Erwartungen mehr geben wird. In der Meditation meditiert „Ich bin“ über das, was „Ich bin“ ist, aber ohne eine Antwort zu erwarten. Ohne diese Antwort, da ist nur Meditation, aber kein Meditierender. Das ist Meditation. Alles sonst – was auch immer etwas für eine Antwort tut, wo es eine Erwartung gibt, etwas herauszuholen, wenn es etwas dabei heraus kommt ist keine Meditation.

Acht Tage in Tiruvannamalai

Karl Renz: Das Aufgehen der inneren Sonne

Karl Renz: "Wenn das Selbst wirklich hinter dem Selbst her ist, wird es das Selbst umbringen – einfach, indem es DAS ist. Die „Selbst-Idee“ kann nicht fortbestehen. Gott konzentriert sich vollkommen und absolut auf sich selbst, auf DAS, was Gott ist. Die Idee Gottes würde sich dadurch auflösen, einfach durch DAS. Das bezeichnet man als das Aufgehen der inneren Sonne, und durch diese innere Sonne des absoluten Wissens löst sich alles wie Butter in der Sonne auf, was du dir vorstellen und einbilden kannst. Du kannst das Aufgehen der inneren Sonne nicht vermeiden – die Dunkelheit, das Mysterium dessen, was du bist. Dieses Aufgehen wird sogar das relative Licht vertreiben. Wenn Shiva die Idee von Shiva zerstören will, wird er sie in dem Augenblick zerstören, in dem er sie zerstört und keine Sekunde vorher. Egal was der Schatten davor getan hat – es war nur ein Spaß. Und mit DEM, was die Sonne ist, sind alle Vipassana-Techniken und alle Meditationen und alles, was du sonst noch gemacht hast, für die Katz."

Alles ist immerzu von dir erfüllt,
weil das Selbst vom Selbst erfüllt ist.
Es gibt keinen Meditierenden und keine Meditation. Wie kann dann dein Verstand dann so schamlos sein
und meditieren (wollen)?

Avadhuta (1.26)

Karl Renz: „Wenn das Selbst wirklich hinter dem Selbst her ist, wird es das Selbst umbringen – einfach, indem es DAS ist. Die „Selbst-Idee“ kann nicht fortbestehen.“

Aha, heut hammer dat Selbst und dat DAS. Leider hammer nicht den Bömmel hier, der uns dat erklären tutet. Also der Karl erklärt, dass das Selbst nur eine Selbst-Idee ist, also nur ein Gedanken-Furz, nix, was man essen kann, so’n Spinnkram halt, so’ne Einbildung, mit der man schön herumlabern kann. Und das DAS – Bömmel, wo biste denn nu schon wieder? Immer wenn man den Kerl braucht, isser nicht DA. Wat ne Dampfmaschin is, wissen wir ja jetzt, wat is DAS? DAS gibt’s nämlich gar nicht. So’n Zen-Meister hätte dir vielleicht eine gepfeffert, wenn du ihn gefragt hättest. Nein, das wäre keine Bestrafung für deine Frage gewesen, das wäre seine Antwort gewesen. Und wenn du gut erzogen worden wärst, würdest du dich jetzt ehrfurchtsvoll verbeugen. Und wenn du gerade gut drauf wärst, würdest du ihm vielleicht auch eine runterpfeffern. Und wenn der Zen-Meister gut drauf wäre, könntet ihr sicher ne Menge Spaß haben.

Auch das kann DAS sein. Was kann nicht DAS sein? Aber wie Karl Renz sagt, DAS ist wie das Aufgehen der inneren Sonne. Der inneren Sonne! Und die kann glatt verschlafen werden. Und dann wird sie einfach nicht bemerkt. Weiß jetzt jeder, was DAS ist? Natürlich nicht. Sie kann nicht vermittelt werden. Dreimal bittet Jesus seine Jünger im Garten Gethsemane, mit ihm zu wachen und zu beten. Und dreimal muss er sehen, dass sie eingeschlafen sind. Wie hätte da eine innere Sonne aufgehen können?

https://frituom.wordpress.com/2023/12/09...-inneren-sonne/