Wenn ein Mensch glaubt, dass er für die Menschheit ungemein wichtig ist, so soll er es doch glauben, denn hier geht es nur darum, wie er aufgenommen wird. Wer verhilft ihm denn zu dieser Wichtigkeit, wenn nicht sein Umfeld, seine Mitmenschen?
Irgendwo in einem Bergdorf sitzt ein Wissenschaftler, arbeitslos und unbekannt. Und plötzlich entdeckt er ein 100%iges Heilmittel gegen Krebs. Aber niemand hört ihm zu, keiner interessiert sich für seine Arbeit. Meinst du, er hält sich dann auch noch für so wichtig?

Die eigene Wichtigkeit verlieren, - ein ungemein wichtiger Schritt in der Lehre des Don Juan, wie Freund Carlos schrieb. Egal, was man tut – nichts ist wichtiger als anderes oder das, was andere tun. Wir tun, was wir können und das makellos, ohne Lob und Tadel.

So lange du Wünsche in dir gedeihen lässt, bist du noch sehr, sehr weit davon entfernt, dein Ich zu reduzieren, denn sein Ich zu reduzieren bedeutet, alles, auch sich selbst, loszulassen. Jetzt meinst du noch, dass dieses Aufbegehren, diese ständigen Gefühle der Kränkung, des Zorns, der angeblichen Liebe, was ja alles nur aus Eigenliebe und Selbstmitleid besteht, aus dir selbst kommen - aber dieses angebliche - du selbst – ist nichts anderes als das aufgebauschte Ich, denn das eigentliche – du selbst – sollte die Kraft sein, die erst durch das Reduzieren deines aufgebauschten Ichs in dich strömen kann. Erst dann kannst du von dir selbst behaupten, dass du – du selbst – bist.
Du versteifst dich darauf, dass die Kraft etwas ist, was sich außerhalb von dir befindet. Nein, denn genau diese Kraft, die in dich strömt, bist du selbst.

Die Kraft soll in uns einströmen, damit wir unser wahres Selbst erkennen und leben. Durch Wünsche, ständiges Aufbegehren, ständige Selbstbestätigung und Selbstverteidigung füllen wir uns mit Idiotien aus, die uns zu kleinen Hampelmännern machen, die das Schicksal beklagen, weil es sie so arg trifft. So entfernen wir uns vom Selbst, obwohl wir bereits das SELBST SIND. Das Selbst ist DA, es ist das WAHRE. Es gibt nichts anderes, alles andere ist Schall und Rauch. Aber das kann uns erst dann bewusst werden, wenn wir uns von allem gelöst haben.

Viel mehr geht es darum, welche Bedeutung du dir selbst und den so genannten Dingen gibst. Dabei geht es stets um dich selbst, stets um eigenen Vorteil aus dem allen zu ziehen. Dasselbe ist, wenn du einen Sinn erkennen willst. Worum geht es dir bei diesem Sinn? Doch nur um dich selbst. Das ist es, was ich wirklich meine. Du solltest dich von diesem Ich trennen, so schwer es dir auch fällt.

Freiheit bedeutet die Abwesenheit der Sorge um sich selbst, - schrieb Freund Carlos. Wenn die Sorge um sich selbst wegfällt, verringert sich auch das Denken, das ja doch nur um einen selbst kreist. Dennoch kann sich niemand vom Ich trennen. Wir können es nur erkennen und zwar bewusst. Das Ur-Ich, das niemals aufbegehrt – das weiß, dass es selbst der Fluss ist.

Dieses DA-SEIN ist ein wunderbares Gefühl – ein vollkommen freies, glückseliges Gefühl. Ich weiß, manchmal sehnst du dich schon danach. Aber du kannst auch im Leben vollkommen los lassen, wenn du dich wirklich bemühst und aufmerksam lebst. Das bedeutet nicht, deswegen dein Leben zu ändern, oder wie ein Asket und Eremit zu leben. Du lebst einfach gleich weiter wie bisher, bloß hängst du nicht mehr an den Dingen und an dem, was du tust. Du tust es einfach – ohne Sinn, ohne Bedeutung, aber doch mit dem Bewusstsein, frei von allem zu sein.

Nicht mal in der Welt, denn von der Welt sind wir nicht. Von der Welt ist vielleicht der Körper, aber vielleicht nicht einmal der, denn der wird nur als solcher wahrgenommen. Reine Energie. Tentakel der Quelle der Kraft, die wie Perlenketten aussehen. Werden die Perlen gesprengt, sind die Tentakel frei und erkennen sich als das, was sie sind – reine Energie. Und selbst wenn die Perlen noch da sein sollten – man wird von nichts mehr berührt. Gelassen steht man dem, was die Welten genannt werden, gegenüber und lächelt. Ein Hohn? Nicht wirklich, denn alle und alles ist in Wirklichkeit frei. Die Frage nach dem Sinn? Es gibt keinen, den wir verstehen könnten. Also lassen wir's dabei und vertrauen der Quelle der Kraft, deren Emanationen wir sind.

Es lebt sich auf jeden Fall leichter, wenn du nicht ständig über etwas nachgrübelst, was bereits vorbei ist, oder was noch kommen wird. Lass dich treiben, – es kommt wie es kommen muss.

Freund Carlos schrieb in seinen Büchern, der Sinn unseres Lebens und allen Lebens ist, Bewusstsein für das Universum anzureichern. Das Universum, ein Konglomerat an Energiesträngen und Energiefelder, zwingt uns zu bestimmten Wahrnehmungen und Erfahrungen. Da wir durch unser Eigendünkel und die Art, wie wir leben, zu wenig Energie haben, um uns dagegen zu wehren, oder „selbst der Fluss zu sein“, bleibt uns (Durchschnittsmenschen) nichts anderes übrig, als uns treiben zu lassen. Durch Grübeleien, was eh schon vorbei ist oder was alles noch Schreckliches auf uns zukommen könnte, verlieren wir noch mehr Energie und ziehen dadurch auch das Übel noch mehr an.

Der Sinn des Lebens ist nichts Persönliches.

Schon wieder vorgegriffen, wie oben zu lesen ist. Das Universum ist nichts anderes als Energiefäden, oder Energiestränge – sozusagen ist es die Emanationen der Quelle der Kraft. Die Emanationen sind gewissermaßen Schulen. Die Perlen auf ihnen sind die Schulklassen, in denen gelernt wird. Das gilt für alle Lebewesen. Wo also soll da etwas persönlich sein?

Nichts hat mehr Bedeutung in der absoluten Glückseligkeit. Jetzt zieht dich das Mitleid noch hinab, - es ist sogar ein Gefühl von Schuld, wenn es dir gut geht, während du das Leid anderer mit ansehen musst. Jetzt bezieht sich alles auf dich selbst, - aber in der absoluten Glückseligkeit gibt es kein Ich mehr. Nichts, was in unzähligen Momenten dort enthalten ist, - da immer alles DA ist, - berührt, schmerzt oder macht Freude in dem Sinn, wie du es jetzt noch empfindest. Und doch berührt, schmerzt es oder macht Freude, aber in einem absoluten Bewusstsein, das, wie du es nennen würdest, über alles erhaben ist. Dieses absolute Bewusstsein muss für dich nicht in der Zukunft liegen. Würdest du dich von deinem Ich lösen und ALLES annehmen, wie es IST, wäre es Gegenwart.

Gegenwart würde ich es nicht nennen – da es ein Zeitbegriff ist. Worüber Kim hier „spricht“, ist eher das, was zeit- und raumlos ist. Bereits Ewigkeit würde zu viel des Wortes sein, deshalb könnte man sich mit Don Juans „Nagual“ behelfen, denn das ist etwas, worüber man nicht sprechen kann.

So lange du dich zu irgendetwas zwingst, wovon du meinst, es würde dich in eine angenehmere Welt bringen, wird sich sicher nichts verändern. Zwang und Flucht bringen dich nämlich nirgendwohin.

Ja, es geht um die Bereitschaft, um das Niveau, um so vieles, was Voraussetzung für die so genannte Glückseligkeit wäre. Vor allem aber ist es Kraft, Energie, was uns fehlt. Uns zu irgendwelchen Handlungen oder Denkarten selbst zu zwingen, nur um abermals im Egospielchen zu landen, wäre fataler als wenn wir nichts für unsere spirituelle Entwicklung tun würden. Wer oder was will sich wohlfühlen? Wer oder was will ja so toll und so weit entwickelt vor anderen dastehen? Klar – das aufgebauschte Ich – das, um es wahrheitsgemäßer zu sagen: das durch unser Denken missbrauchte Ich. Ein weiter entwickelter Geist will nichts mehr und braucht nichts mehr. Ihm ist alles recht, alles gleich. Er braucht sich nicht verteidigen und er urteilt nicht. Und – er hat nichts dazu getan, um so zu fühlen, - um so zu sein, weil er ja schon immer so war und es nur nicht bewusst erkannt hat. Einfach, nicht wahr? Und doch so schwer...

Die Art des Denkens, wie du sie jetzt noch hast, hält dein Ego und die Welt, wie du sie wahrnimmst, aufrecht. Ich sagte schon mehrmals, - denke nicht mehr, - handle einfach. Einfach! So wie ein Kind, welches alles das erste Mal wahrnimmt und noch nicht unterscheidet.

Wir sind Vernunftmenschen. Irgendwann im Laufe der Zeit, vor mehreren tausend Jahren, übernahm die Vernunft die Führung und drängte den Willen in den Hintergrund. So schreibt Freund Carlos, bzw. lässt er Don Juan erzählen. Durch die Vernunft wurde uns viel genommen, aber auch Sicherheit gegeben, denn mit der Wahrnehmung des Willens, würden uns viele Welten offen stehen, in denen gefährliche Wesenheiten auf uns lauern. Dennoch haben wir durch die Vernunft ein ebenso gefährliches Wesen „an Land“ geholt, das uns genau dort festhält, wo es uns haben will. Es sei uns gar nicht möglich, schreibt Carlos weiter, uns von dieser Bestie zu befreien. Er nennt ihn den Flieger und er ernährt sich von unserer Energie. Das Einzige, was wir tun können, um ihn abzuwenden und doch Energie zu speichern, ist, nicht zu denken – oder eben eine ganz andere Denkart, die weniger egolastig ist. Don Juan meinte ja auch, dass die Beschäftigung mit sich selbst sehr viel Energie kostet. Werden wir gelassen und frei (Freiheit bedeutet die Abwesenheit der Sorge um sich selbst), fliegt der Flieger davon und sucht sich ein anderes Opfer.

Bekanntlich ist das Selbstmitleid ein sehr enger Verwandter des Eigendünkels. Ihr tut euch selbst leid, weil ihr sterbliche Wesen seid und den offensichtlichen Tatsachen trotzdem nicht ins Auge sehen könnt.

Dieser Spruch sollte eigentlich zum Thema „Tod“ gehören, aber da sich das Ego immens vor der Vernichtung fürchtet, gehört er zu beiden Themen. Die größte Angst des Menschen ist die Angst vor dem Tod – so sagen die meisten. Er löscht uns aus. Er löscht unser aufgeblähtes, sich wichtig nehmendes Ich einfach aus, wie ein Windhauch die Flamme einer Kerze. Aber die Kerze steht noch. Ruhig und still, ohne etwas zu tun. Die Quelle der Kraft tut auch nichts. Sie ist nur immerwährend da. Ebenso wie wir im Urzustand. Der Urzustand ist jener der Quelle, deren Emanationen wir sind. Ob sie aussendet oder wieder einzieht, ist einerlei. Wir bleiben ein und dasselbe – nur ohne Blasen oder Perlen, von denen wir uns endlich befreit haben und nichts mehr „tun“ müssen. Selig verankert in der Einheit. Und von wegen kein Bewusstsein! Es gibt sehr wohl ein Bewusstsein und zwar das allumfassende Bewusstsein von dem wir Menschen vielleicht einen winzigen Prozentsatz erkennen, bzw. leben können. Wir sind nicht wirklich sterblich, auch wenn ein großer Teil von uns sich verabschiedet. Aber das ist nur unnötiger Ballast, den wir ja schon zu Lebzeiten los werden können. Dann haben wir auch nicht mehr so große oder gar gar keine Angst mehr vor dem Unvermeidlichen.

Jeder Glaube sagt aus, dass ein Mensch „werden“ muss. Aber was könnte er werden, was er nicht schon ist? All seine Erfahrungen, Erkenntnisse und Bemühungen so oder so zu werden, verändern ihn nicht wirklich. Das sind nur Egospiele, weil er meint, etwas ganz Besonderes zu sein.

Eine andere Umschreibung wäre: Sei was du bist. Die Frage ist jetzt nur: Was bin ich? Antwort: Energie, die sich als menschliches Wesen in einer Welt von Raum und Zeit wahrnimmt. Mehr gibt es nicht zu wissen. Also spielen wir dieses Spiel mit dem Wissen (!), dass es nur ein Spiel ist, zu Ende und gehen wieder heim zur Quelle, wo wir ohnehin immer sind.
Widerspruch? Es wurde noch nicht bestätigt, ob die Quelle uns als Emanationen zu Wahrnehmungen schickt oder wir es sind, denen es langweilig wurde und wir von selbst zum Spielen raus gingen und jetzt verwirrt nach dem Weg nach Hause suchen. Oder, ob wir gar nicht rausgegangen sind, wie es uns der „Kurs in Wundern“ weis machen will und wir uns nur denken (!) draußen zu sein. In dem Fall sind wir immer IN der Quelle oder so gesehen sogar die Quelle selbst, denn sie ist nicht teilbar. Sie ist Eins ohne ein Zweites.

Keine Frage, Menschen begehen ständig irgendwelche Torheiten – und die größte davon ist sicher, sich vor sich selbst zu verstecken.

Sei was du bist. Und für Menschen, die mit dem „Geist“ nichts am Hut haben: Nimm deine Masken ab und zeig deinen Mitmenschen, was du fühlst. Zeig ihnen offen, wenn sie dich verletzt haben. Sag ihnen, was dir weh tut und ob du Hilfe brauchst. Das ist Stärke. Das ist Wahrhaftigkeit. Stattdessen wollen sich die meisten rächen und stehen dann genauso da wie die so genannten Täter. Durch Offenheit und Ehrlichkeit würde die Opfer-Täter-Rolle aus dem großen Spiel des Lebens verschwinden. Und schon wären wir näher beim großen Sei-was-du-bist.

Kinder spielen für ihr Leben gern und malen sich in ihrer unendlichen Phantasie viele andere Welten aus. Sie denken gar nicht daran, welche Welt wohl realer ist, oder welche Welt überhaupt die Realität ist. Es ist ihnen einerlei, da sie sich selbst spüren. Kinder spüren sich selbst, und genau das ist es, was Erwachsene meist vergessen haben.

Das betrifft aber viel mehr Kinder, die nicht gedrillt werden – die frei aufwachsen und die man manchmal, wenn es nicht gesundheitsschädlich ist, auch selbst entscheiden lässt.
Spüren sich diese „freien“ Kinder, wie Don Juan es erklärt hat? Spüren sie noch das Nagual? Erkennen sie die vielen anderen Welten, die mit Hilfe des Montagepunktes erreicht werden können?
So oft denke ich, dass ich mich gerne an die ersten Tage nach meiner Geburt erinnern möchte.

Es ist eine Tatsache, dass Menschen Gefühle, Gedanken und Meinungen haben. Das heißt aber nicht, dass sie daran festhalten sollen.

Sich von der persönlichen Geschichte verabschieden und sie dem Adler überlassen oder eben jenem, der unser Leben sammelt, um Bewusstsein anzureichern. Schon wieder Freund Carlos und seine Mitzauberer! Aber er ist nun mal der Beste für mich – auch wenn ich in manchen Dingen anderer Meinung bin. Wie war das eben? Ich soll nicht an meiner Meinung festhalten? Stimmt, sie ist ja nicht wichtig. Nicht mal das, was ich glaube, ist wichtig. Es kommt, wie es kommt.

Zufriedenheit hat nichts mit Wohlstand zu tun. Zufriedenheit drückt aus, dass der Mensch mit allem, was ihm widerfährt, einverstanden ist. Ein Zufriedener nimmt sicher nicht alles einfach so hin, indem er die Hände in den Schoss legt und sich seinem Schicksal ohne Kampf ergibt. Würde er das tun, wäre er kein Zufriedener, sondern ein jämmerlicher Waschlappen. Aber ein Zufriedener kämpft nicht verzweifelt oder zwanghaft. Er tut, was er kann, - und wenn es mal keine Lösung gibt, dann nimmt er es einfach hin.

Es kommt wie es kommt. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Vielleicht auch noch: Sich zur Zufriedenheit oder Gelassenheit zu zwingen, ist keine Lösung. Wir leben in verschiedenen Ebenen und wir alle „sehen“ die Welt mit ganz eigenen Augen. Ein Zufriedener „sieht“ sie schön und vielleicht auch mancherlei Magie und Wunder. Ein Nichtzufriedener „sieht“ sie Scheiße und manchmal vielleicht weniger Scheiße.

Menschen, die stets nur mit sich selbst beschäftigt sind und darauf achten, vor anderen Menschen ‚gut’ da zu stehen, vergeuden ihre Energie und sind schwach, weil sie von der Beurteilung anderer abhängig sind. Jene aber, die sich einen Dreck um andere und vor allem um sich selbst scheren, stehen in dieser Hinsicht schon besser da.

Freiheit von sich selbst. Es ist immer ein Kampf gegen sich selbst – gegen das Aufbegehren, gegen das Sich-verteidigen-müssen, obwohl man eh weiß, dass man es nicht allen Recht machen kann. Aber der Kampf sollte nicht zum Krampf werden.
In einer anderen Schrift schrieb ich gestern: Wir sind gar nichts. Weniger als nichts. Und schon gar nicht sind wir durch spirituelle Praktiken besser geworden. Sie sind nur weitere Spiele in den Spielen des Lebens. Das darf nie vergessen werden. Aber doch bessere Spiele als uns mit allen möglichen materiellen Müll zuzudecken, der die Umwelt belastet.
Wenn wir das Ziel (falls es überhaupt eines gibt) erreicht werden, braucht es keine Praxis mehr. Dann wird die Leiter weggeworfen, die uns nach „oben“ gebracht hat. Also nie vergessen, dass auch das Geistige nur ein Spiel ist, denn wir sind ja schon DA – nur nehmen wir es nicht wahr, weil wir uns, bedingt durch die Bewusstseinsblase, als Menschen wahrnehmen.
Warum dann überhaupt etwas „tun“? Man ist wie man ist – zwanglos und frei. Nur ist „man“ nicht immer so. Und wer sagt, dass „man“ genauso sein soll? Es muss also immer für jede/n einzelnen überdenkt werden oder noch besser – nicht denken. Nur so kommen wir kaum zu einem grünen Zweig. Aber vielleicht zu einem bunten.

Dir liegt sehr viel an dem Satz: ‚Wahre Freiheit ist die Abwesenheit der Sorge um sich selbst’. Aber du missverstehst diesen Satz, denn er ist genau das Gegenteil von dem, was du tust. Du fragst dich, wer oder was Gott ist, wer du bist, warum du hier bist, woher du kommst und wohin du gehst. Du fragst dich, ob du beleidigend und verletzend wirkst, weil du anderen nicht wehtun willst. Du fragst dich ständig irgendetwas, wobei es immer nur um dich, um deine eigene Person geht.
Ein Mensch, der sich nicht mehr um sich selbst sorgt, denkt nicht einmal an solche Fragen. Er IST einfach ohne sich darum zu kümmern, wie er ankommt, weil er sich nicht um andere und am allerwenigstens um sich selbst sorgt. Ein Mensch muss jedoch eine bestimmte Reife dazu haben, denn dies bedeutet sicher nicht, über Leichen zu gehen.

So ist das Spiel das Leben. Reine Paradoxie. Und die Reife! Die darf nicht vergessen werden, denn wenn man sie nicht hat, wird man übermütig. Und hochmütig. Und dann kommt wieder der Satz: Wir sind gar nichts – weniger als nichts.

Freude und Leid gehen Hand in Hand. Es wäre reine Energieverschwendung, euphorisch oder traurig zu sein über etwas, das keinen Bestand hat. Das ist das Loslösen von der Welt der Erscheinungen und von der Illusion des Werdens.

Es kommt wie es kommt. Immer wieder dieselbe Leier. Gefühle, Gedanken und Meinungen. Ein Auf und Ab in allem. Gefühle, mal Freude, mal Trauer. Gedanken, mal gut, mal böse. Meinungen, mal dafür, mal dagegen. Und wir spielen mit oder, besser gesagt, wir werden gespielt und bemerken es nicht einmal.

Ganz klar, wenn du etwas ernst (schwer) nimmst, gewinnt es FÜR DICH an Bedeutung. Erkennst du es als etwas Vorübergehendes an, wird es leicht.

Hätten wir Beweise, dass das Leben nur ein Spiel ist und wir alle unversehrt daraus hervor gehen, wäre alles leicht. Aber das haben wir nicht. So bekommt eben alles Bedeutung und wir klammern und klammern, weil wir das gute Gefühl nicht verlieren wollen. Das schlechte Gefühl dauert gefühlsmäßig meist länger und sehr oft verlieren wir uns in ihm, weil wir dem, was das schlechte Gefühl auslöst, Bedeutung geben. Es ist wichtig für uns. Es ist sogar lebenswichtig für uns. Und nun sind wir dabei, es für immer zu verlieren.
Es kommt wohl auch sehr darauf an, WAS wir ernst nehmen. Wahrscheinlich vieles und darunter auch einiges, was wir SEHR ernst nehmen. Es ist eine schwere Prüfung, auch hier das Vorübergehende zu erkennen und danach zu handeln.

Trennungsgefühl ist Ego, denn nur wenn du dich getrennt vom Ganzen fühlst, entsteht ein Ich. Trennung löst Angst aus. Die ärgste Angst ist nun mal die Todesangst, - der größte Trick des Egos.

Es ist leicht gesagt: Wir sind alle Eins. Und: Es gibt keine Trennung, weil wir immer mit der Quelle (Gott) verbunden sind, auch wenn wir es nicht immer fühlen. Und: Auch wenn wir es nicht wissen, und bloß glauben müssen. Wie fühlen? Wie wissen? Wie glauben? Kommt es tatsächlich auf die Reife an oder haben nicht doch jene Recht, die wir Atheisten nennen? Selbst sie glauben an etwas, nämlich an das Nichts. Aber wer einmal intensiv über den Satz „Alles ist Nichts – Nichts ist Alles“ meditiert hat, versteht vielleicht, was tatsächlich gemeint ist. Klar sind es wieder nur Worte, Wortspiele, - aber auch die Möglichkeit, in allem, das, was wir Göttlichkeit nennen, zu erspüren.
Der Tod nimmt uns alles. Ja, weil wir uns als feste Körper wahrnehmen. Aber streifen wir die Blase, die uns zu dieser Wahrnehmung zwingt, ab oder durchbrechen wir sie, erkennen wir das Leuchten des wahren Universums und dass dieses Leuchten niemals verletzt oder gar getötet werden kann. Wir müssen glauben! Das riet uns auch Don Juan. Glauben müssen wir immer, da wir nichts wissen. Und ja, wir können uns nicht zum Glauben zwingen, aber ebenso gut wissen wohl die meisten von uns nicht wirklich etwas über das große Geheimnis des Lebens und des Universums, also können wir an alles Mögliche glauben. Hauptsache, es tut uns gut und kann eine hilfreiche Stütze des Lebens sein. Also, was immer auch andere sagen und denken, - glaubt an das, was euch gut tut. Fühlt ganz tief in euch und erkennt diese falsche Angst, die euch nur verunsichern will.
Und der Tod? Darüber reden wir noch.

Tod und Verlieren gibt es nicht. Mit so einem Wissen ist es ein Leichtes, kein Selbstmitleid mehr zu fühlen und sich nie wieder Sorgen um sich selbst zu machen.

Wissen! Und wenn man es nicht hat, spielen wir uns selbst etwas vor, reden uns alles Mögliche ein und verarschen uns lieber selbst, als von anderen verarscht zu werden. Genauso! Mir persönlich gefällt am besten, wenn es heißt, dass am Ende des Lebens für jeden sein eigenes Königreich kommt. Es ist in unserem Bewusstsein. Auch wenn es nur Leere ist. Dieses Leben ist auch nur Leere. Und ja – kein Selbstmitleid und sich nie wieder Sorgen um sich selbst zu machen, ist lobenswert und ganz sicher ein Garant für ein leichtes Leben. Aber – kann das jede/r?

Wenn du weißt, dass es sinnlos ist, über Tatsachen zu klagen, was wäre daran schwierig, nicht zu klagen? Es würde von immenser Dummheit zeugen, wenn du dennoch klagst.

Oh ja, das wissen wir nur zu gut. Wir erinnern uns an damals, da haben wir auch geklagt und gejammert. Da dachten wir, über diesen Schmerz kommen wir nie wieder hinweg. Und was passierte? Der Schmerz wurde sanfter und manchmal ging er sogar ganz weg. Aber gewisse Schmerzen müssen nun mal weg geklagt werden, denn noch immer nehmen wir uns als Menschen wahr und klagen ist nun mal menschlich, auch wenn in manchen Situationen dumm ist...

Reminiszenzen
(über den Tod)

Es ist schon seltsam, - wir sprechen von der Vergänglichkeit und kommen unweigerlich zum Tod. Dass aber die Vergänglichkeit bloß im Leben ihre Wirkung zeigt, daran denkst du nicht.

Vergänglichkeit wird tatsächlich immer mit Tod assoziiert. Wenn etwas vergangen ist, ist es weg. Aus und vorbei. Wie schon so oft gesagt/geschrieben – wir wissen nichts über den Tod. Er ist ein großer Unbekannter, weshalb wir ihn nicht wirklich mit dem Begriff Vergänglichkeit vergleichen können.

Sterben bedeutet nicht das Aus und Vorbei.. Sterben bedeutet das Eintreten in eine andere Welt, in eine andere Dimension, um der Ganzheit des Selbst näher zu kommen.

So sagt es der Glaube. Wissen wir's? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber manchmal fühle ich, dass der Tod nicht wirklich das Ende sein kann. Nicht für uns Menschen und auch nicht für andere Lebewesen. Der Glaube der Hindus ist hier ein wundervolles Beispiel. Vor allem die Wiedergeburt. Wir beginnen bei den Einzellern und klettern so die Leiter hoch bis zum bewusstvollstem Lebewesen. Ob das auf der Erde wirklich der Mensch ist, sei mal in Frage gestellt.

Ihr seid bereits todkrank - ihr alle. Bloß wisst ihr das nicht. Sobald ihr euren Kopf aus dem Mutterschoß heraus steckt, seid ihr dem Tod geweiht, sozusagen bereits todkrank. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis er euch auf die Schulter klopft, zuwinkt, eure Hand nimmt und euch mit sich führt. Und diese Zeit ist mächtig kurz, viel zu kurz für den Unsinn, den ihr tagtäglich fabriziert.

Auch einer meiner Lieblingssprüche. Wir sind die Unsterblichen. Zumindest verhalten wir uns so. Auf keinen Fall wollen wir uns bewusst machen, dass wir nur Gäste auf der Erde sind und die Zeit hier mehr als begrenzt ist. Der Tod ist bereits während unserer Geburt anwesend. Freund Carlos schreibt, er würde ein paar Zentimeter hinter unserer linken Schulter auf uns lauern. Wenn wir uns ganz schnell nach links umdrehen, könnten wir ihn vielleicht sehen. Es wäre aber nicht ratsam, denn sein Anblick versetzt uns ins Nagual und diese Macht könnte für uns Weicheier tödlich sein.

Klar, der Tod ist für euch Menschen nun mal ein sehr trauriges Thema - zumindest für die meisten von euch. Der Grund, warum das so ist, ist einfach erklärt. Ihr wisst nichts über den Tod - er ist ein großer Unbekannter. Leider, muss ich sagen.

Ja und nein. Vielleicht wäre es gut, den Moment unseres Todes zu wissen. Dann könnten wir uns besser darauf vorbereiten. Religionen, wie auch Religionsphilosophien sind nichts anderes als die Vorbereitung auf den Tod. Das Leben hier ist die Schule und der Tod vergibt im Moment unseres Abschieds von der Erde die Noten, was auch eine lustige Vorstellung wäre. Aber für manche wäre es besser, nichts vom Moment ihres Todes zu wissen. So ist es nun mal, - wir sind hier auf Erden zu verschieden.

Gerade der Tod, der ja weit über eure Vorstellung hinausgeht, zeigt euch, wo ihr wirklich steht. Er packt euer Ich, drückt es so lange zusammen, bis es die wahre Größe hat, und dann scheucht er es an seinen wahren Platz zurück.

Das Ich ist dazu da, Kraft zu sammeln, indem es genau das Gegenteil von dem macht, was wir tagtäglich und vielleicht auch nachts im Traum machen. Das wahre Ich will nicht gefallen, verteidigt sich nicht und es urteilt nicht. Es ist frei. Frei von sich selbst, so paradox sich das auch anhören mag. Wo stehen wir dann wirklich? Mitten in der Quelle der Kraft, denn nur aus ihr kommt die wahre Kraft.

Der Tod ist das Unerklärbare - er ist das Unerkennbare. Er ist etwas, dem ihr nicht entkommen könnt, und das wisst ihr mit absoluter Sicherheit. Und aus diesem Grund macht er das Leben zum Mysterium, weil ihr nie wissen könnt, wann der Tod auf euer Leben trifft. Es kann, wie gesagt, in der nächsten Sekunde, passieren.

Wahrscheinlich greife ich wieder vor und der dementsprechende Spruch kommt noch, aber es passt auch hierher. Immer, wenn wir uns nicht entscheiden können, sollten wir an unseren bevorstehenden Tod denken. Vielleicht fällt uns dann die Entscheidung leichter. Dasselbe könnten wir tun, wenn wir vor Wut schäumen. Macht Rache Sinn, wenn wir doch wissen, dass wir im nächsten Moment nicht mehr auf Erden wandeln? Genauso kann der Tod etwas wahrhaft Mystisches und sogar ein guter Freund fürs Leben werden. Und vielleicht sogar der einzige gute Freund...

Der Tod ist ein weiser Ratgeber - er macht euch alle gleich.

Das ist nicht nur auf den Körper bezogen, der entweder in der Erde von Würmern und Käfern gefressen oder im Feuer verbrannt wird. Freund Carlos hatte mal ein gutes Gespräch mit Don Juan, als sie über die unterschiedlichen Menschen sprachen und man manche ändern könnte. Don Juan verneinte. Man kann an einem leuchtenden Ei nichts ändern, meinte er. Don Juan „sah“ Menschen als Energie. Er „sah“ alles als Energie, da nun mal alles in Wirklichkeit Energie ist. Das Nagual ist reine Energie, während das Tonal Ordnung schafft und als materielle Welt erscheint.

Du meinst, wenn du stirbst, wirst du vielleicht durch ein dunkles Rohr sausen - am Ende des Tunnels wirst du Licht sehen und plötzlich als vollkommen anderes Lebewesen in einem anderen Bewusstsein geboren werden. So einfach ist das aber nicht, denn schon das Leben hat so viele Stadien, wo du mehrmals dein so genanntes Bewusstsein verlieren und vergessen wirst. Und je mehr du an deinem Egoismus und an deiner eingebildeten Wichtigkeit festhältst, umso schwerer und härter machst du dir den Kampf.

Dabei denke ich an das Tibetische Totenbuch, an die „Phowa-Paxis“. Wenn wir sterben, werden wir nur mit uns selbst, unserem Geist, konfrontiert. All das Schöne, wie auch Schreckliche, was uns erscheint, kommt alles aus uns selbst. Erst, wenn der Geist leer ist – wenn es keine Erscheinungen mehr gibt und wir uns alles vergeben haben oder alles dem großen Geist übergeben haben, da wir endlich frei von allem sind, geht die Reise weiter.

Wenn du einen Toten siehst, nimmst du ihn als starres, lebloses Wesen wahr. Dabei vergisst du, dass du ihn mit dem Bewusstsein eines lebenden Wesens wahrnimmst. Was der Tote wahrnimmt, liegt für dich jenseits dieser Grenze, welche das menschliche Bewusstsein teilt. Der Tod ist nichts anderes als Veränderung des Bewusstseins – in deinem Fall des menschlichen Bewusstseins.

Es muss nicht immer sein, dass der Tote die menschliche Bewusstseinsblase verlassen, sie durchbrochen hat. Wenn es im menschlichen Leben noch etwas zu erledigen gibt, wird seine Energie – der menschliche Aspekt der Ganzheit seines Selbst – wieder als menschliches Leben existieren. Man „durchschreitet“ die Blase. Kim sagte oft, dass wir uns kaum von der Stelle bewegen, weil sich geistig, spirituell bei uns kaum etwas tut und dass die meisten von uns kaum mehr als 5% der Blase geschafft haben.
Das menschliche Bewusstsein hat mehr zu bieten als Nahrung zu sich zu nehmen, für die Fortpflanzung zu sorgen und uns gut zu unterhalten. Wir sind tatsächlich magische Wesen, wie Don Juan sagte, auch wenn sich unsere Richtung zum Verstand, statt zum Willen, der gar am Anfang des ersten Prozentes in der Blase befand. Wir müssen zur Mitte, direkt zum absoluten Punktes, der Verstand genannt wird. Im Moment befinden wir uns in der Mitte – sozusagen zwischen zwei Stühlen, oder wie man auch sagt: nicht Fisch, nicht Fleisch. Wir müssen direkt zum Verstand, an ihm vorbei und ganz am anderen Rand erwartet uns wieder der Wille. Aber diesmal zeigt er uns, was wirklich in uns steckt. Sozusagen, wenn all dies der Fall ist, erwartet uns ja doch eine sehr aufregende Reise mitten in der menschlichen Bewusstseinsblase.

Das so genannte Leben verabschiedet sich von euch nicht ohne Grund, da das, was ihr Tod nennt, nur ein Schritt in eine andere Dimension ist. Und deshalb sage ich, dass ihr keinen Mörder, keine Krankheit, keinen Unfall verdammen sollt, denn die Todesursache ist bedeutungslos.

Mein dritter Lieblingsspruch! Verurteile keine Krankheit, keinen Unfall, keinen Mörder, denn der Tod kommt immer zur rechten Zeit. Es ist nicht einfach. Aber es gehört zu dem Spruch, dass man nicht urteilen und nicht verurteilen soll. Es betrifft alles. Auch den Mörder deiner Kinder. Gar nicht einfach.

Tod ist Tod – und Leben ist Leben. Dasselbe betrifft Ende und Anfang. Ein Ende ist immer ein Ende – und ein Anfang ist immer ein Anfang. Wenn du aber tiefer blickst, wirst du erkennen, dass jedes Ende auch einen Anfang beinhaltet. Umgekehrt trifft es genauso zu. Jeder Anfang ist auch mit einem Ende verbunden.
Das mal zur Aufklärung der so genannten Dualität.

Nun ja, schwer zu sagen, welcher Sinn hinter diesem Spruch steckt. Dualität aufklären? Nicht unbedingt. Ich würde nicht mehr sagen, dass Tod und Leben zu ein und derselben Medaille gehören. Tod und Geburt trifft es eher, denn Leben ist ewig. Aber wer kann schon sagen, ob es nicht doch ein endgültiges Ende gibt? Für die Vorstellung von endlich und unendlich scheinen wir die menschliche Bewusstseinsblase noch zu wenig durchschritten zu haben.

Für einen Sterbenden hat es keine Bedeutung mehr, wen er in seinem Leben traf, ob er berühmt war oder nicht, ob er reich oder arm war, ob er ein großes, unvergessliches Abenteuer erlebt hat oder nicht.
Das alles ist Nebensache, auch wenn du es jetzt nicht so wahrnimmst und ein großes Theater daraus machst, wenn du dich freust oder dir Leid widerfährt.
Vielleicht hängt sich der Sterbende noch im letzten Moment an irgendetwas, - aber im allerletzten Moment lässt er alles los, was ihn noch an sein so genanntes Leben gebunden hat. Sein – so genanntes Leben – deshalb, weil er erkennen wird, was wirklich Bedeutung hatte.
Genau das wirst auch du in jenem geheimnisvollen und wunderbaren Moment erkennen, der Tod genannt wird. Deshalb wäre der Tod bereits im Leben der wohl weiseste Ratgeber.

Sogar der Bettler muss seinen Bettelstab zurücklassen. Und den Tod stets um Rat fragen, wenn wir Entscheidungen treffen müssen oder uns ärgern oder sonst ein Übel über uns kommt, hatten wir schon.

Reminiszenzen
(über Verschiedenes)

Ist es nicht wunderbar, dass es uns gestattet ist, zu versuchen, alle Geheimnisse des Universums zu ergründen? Ist es nicht wie ein Traum, dass wir staunen können wie Kinder? Warum fragst du ständig nach dem Sinn? Du existierst! Du bist eine der vielen Emanationen eines großen Ganzen - eines Geheimnisses, das im Reich des Unerkennbaren liegt. Was willst du mehr?

Und doch immer wieder die Fragen: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Und natürlich auch die Frage: Was ist die Welt? Es liegt wohl in der Natur der Menschen zu forschen. Zumindest dürfte es bei manchen so sein, dass sie sich mit dem Geheimnis alleine nicht begnügen wollen.

Wenn gewisse Kräfte auf dich einwirken, was willst du daran mystisch oder übersinnlich nennen? Wir sind massenhaft von Energien und Kräften umgeben, die sich an uns laben, die in uns eindringen. Die Kräfte des Lebens lassen sich nicht so einfach erklären.

Es klingt so nach der Phase: „Alles hinnehmen wie es ist, auch wenn wir nicht wissen, wie es ist.“ Im Grunde genommen bleibt uns auch nichts anderes übrig, auch wenn wir alle Szenerien bunt und überschwänglich ausmalen. Wir müssen uns den Kräften, die in uns sind, die uns ausmachen und die auf uns einwirken, klaglos ergeben – zumindest früher oder später, außer wir haben so viel Energie wie Don Juans und seine Mitzauberer oder wir erkennen in allen Kräften ein und dieselbe Kraft, die Quelle der Kraft, was leider nur wenige tun.

Wenn ihr sagt, ein Mensch lügt und er das Blaue von Himmel herunter holt, bedeutet das für mich eine Unmenge von Vorstellungskraft. Erstens die eigene Vorstellungskraft, indem man solche Geschichten überhaupt erzählt, und zweitens die Vorstellungskraft, dass einem geglaubt wird.

Es gibt solche Menschen und meist regen wir uns über solche Menschen auf, die mit ihren Lügen angeben wollen. Bringt nichts, stattdessen sollten wir sie bewundern – aber nur, solange sie damit andere Menschen nicht durch den Dreck ziehen oder mit ihren Lügen gefährden.
Aber dieser Spruch entstand aufgrund einer Bekannten, der immer wieder sehr seltsame Geschichten passieren, über die sie erzählt und die wirklich unglaublich sind. Bis heute weiß ich nicht, ob die Geschichten wahr gewesen sind, aber sie hat damit niemandem geschadet.

Denke zuerst daran, wie du bestimmte Situationen in deinem Leben meistern kannst, und nicht, woher sie kommen, und wer dich denn so brutal bestrafen will. Denn mit diesen Gedanken machst du dir alles nur noch schlimmer.

Die Stolpersteine gehören zum Leben. Das bekommt schon in den ersten Lebensjahren zu spüren. Manche stolpern darüber und bleiben für immer liegen. Andere springen leichtfüßig darüber und wieder andere bauen damit ein Schloss. Wir sind zwar nicht verschieden, da wir alle aus ein und derselben Kraft bestehen, aber unser Krafthaushalt ist unterschiedlich und darauf kommt es an. Also, nichts wie Kraft sammeln! Inzwischen wissen wir ja, wie es geht.

Alles, was Menschen wertvoll nennen, woran sie blind ihre Herzen hängen, ist vergänglich. Vielleicht ist auch das der Grund, warum es euch nicht möglich ist, das allumfassende Jetzt zu begreifen. Für euch ist jeder Moment vergänglich, weil ihr eure Herzen nun mal an vergängliche Dinge hängt.

Darüber sollte meditiert werden. Vielleicht können wir dann einen Hauch der göttlichen Gleichzeitigkeit erhaschen. Woran sollte sich unser Herz hängen? Wo es ist! Mitten in der Quelle!

Denke nicht weiter - denke nicht an den nächsten Schritt, wenn du gerade dabei bist, den ersten Schritt zu tun.

Ein Zenspruch. Wenn du gehst, dann geh. Wenn du sitzt, dann sitze. Usw.

Es sollte dich nicht kümmern, ob jeder recht hat, und ob jede Wirklichkeit stimmt, denn das wäre zu verwirrend für dich. Es geht nicht um Beweise, denn die Welt kann niemals bewiesen werden.

Und doch will jeder Recht haben und seine Meinung loswerden, auch wenn sie niemand anderen interessiert. Auch wenn wir gerne unsere Geistesblitze los werden und zeigen möchte, wie klug wir sind und dass wir ja doch eines durchschauen, sollten wir immer bedenken, dass jeder in seiner eigenen Welt lebt, auch wenn sie sich nur minimal voneinander unterscheiden. Und beweisen lässt sich sowieso nichts.

Kein Weg ist richtig oder falsch, sondern immer Teil des gesamten Erkenntnisweges.

Richtig oder falsch. Gut oder böse. Die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Was ist gemeint mit Erkenntnisweg? Religion? Philosophie? Man sollte keine davon schmälern oder schlecht reden. Kim sagte einmal, Religionen seien kleine Geschenke der Quelle der Kraft. Man kann sie ruhig annehmen, wenn sie für einen selbst stimmig sind. Die nächste Bedeutung dieses Spruchs könnte auf Fehler hinweisen, wie wir sie unzählige male im Leben machen. Wir leben in einer negativen Welt. Nur durch Fehler können wir lernen. Also ist wirklich kein Weg richtig oder falsch, sondern dient immer der Erkenntnis.

Jemand der sich treiben lässt, weiß ganz genau, dass er nichts und niemandem entrinnen kann. Er nimmt alles einfach an und lässt sich auch im wild schäumenden Wasser treiben, selbst wenn er zu ertrinken droht. Er weiß, wilde Gegenwehr lässt ihn eher ertrinken, als wenn er ruhig bleibt und sich, wie auch im sanften Gewässer, weiter treiben lässt. Nur so bleibt er an der Oberfläche (am Leben).
Jemand aber, der gegen den Strom schwimmt, kämpft um sein Leben und wird es doch verlieren.

Man soll nicht mit der Herde gehen. Selber denken. Herausragen. Und vor allem: gegen den Strom schwimmen. Das sind so die gängigen Sprüche. Kim sagt das Gegenteil. Don Juan sagt sogar, dass man selbst der Fluss ist.
Gegen das Schicksal ankämpfen, ist wie mit dem Schädel immer wieder gegen die Wand rennen. Dasselbe ist mit dem Wildwasser, das einen immer wieder runter zieht, sobald man sich dagegen wehrt. Hält man still, lässt man sich treiben, passiert einem nichts.
Vielleicht stimmt beides. Es kommt eben auf die Situation an. Manchmal ist es gut, gegen den Strom zu schwimmen, dann wieder ist es gut, sich treiben lassen. Verallgemeinern aber ist nie gut.

Wenn ich zu einem religiösen Fanatiker sage, es ist abscheulich, wenn man andere Menschen zu etwas zwingt -, dann bin ich vollkommen gleich wie er, denn ich will ihn mit diesen Worten dazu zwingen, so zu sein wie ich, weil ich nun mal der Meinung bin, es sei falsch, andere zu etwas zwingen. Aber ich tu es durch diese Worte doch selbst!

So ist das mit der Toleranz. Alleine der Gedanke, dass ich etwas tolerieren muss, ist irgendwie verkehrt. Ich sage ja zu etwas, meine aber nein, da ich unbedingt tolerant sein will.
Aber der Spruch meint anderes. Wenn zwei Menschen, die glauben, immer recht zu haben und dass ihre Meinung, die absolute Meinung ist, ist Krieg vorprogrammiert. Der eine will dem anderen seine Meinung aufzwingen. Und wieder kommt Freund Carlos hier ins Spiel: „Meinungen sind so bedeutungslos.“ Im Angesicht des Todes oder wenn wir den Tod um Rat fragen, vertreten wir dann unsere Meinung auf biegen und brechen oder ist es nicht eher so, dass wir sagen: Lass es gut sein.

Es geht nicht darum, was du dir wünschst, oder was du willst, sondern wie du dein jeweiliges Schicksal löst, wie du es erkennst und überwindest.

Das liebe Ego, das sind ständig etwas wünscht oder sich durchsetzen will. Darum kümmert sich niemand. Schon gar nicht die Quelle der Kraft. Lass deine persönliche Wünsche weg und du wirst leicht. Lass deine Persönlichkeit weg und du kannst fliegen.

Was nennst du Gerechtigkeit? Wie willst du wissen, was jeder einzelne wirklich braucht? Würdest du denn zusehen, wie dein Kind verhungert, während ein fettleibiger Mensch alle Nahrung raubt, weil er sie für sich selbst zum Überleben braucht? Dicke essen nun mal mehr als dünne oder kleinere Menschen. Jedes Lebewesen kämpft ums Überleben.

Alles relativ, deshalb wäre Flexibilität in der Menschenwelt mehr als gefragt.

Toleranz kann man nicht nur von einer Seite verlangen - sie muss auf beiden sein. Du verlangst Toleranz für so genannte Minderheiten. Wie stehen diese so genannten Minderheiten zur Gesellschaft, zum System? Tolerieren sie die Gesellschaft, oder sind sie eher darauf aus, ständig zu schockieren?

Ähnliches hatten wir bereits. Meist ist es tatsächlich so, dass Toleranz von jenen verlangt wird, die selbst keine Spur von Toleranz zeigen.

Wahre Erkenntnis lässt dich immer wie ein Narr aussehen, weil du für andere anscheinend keine eigene Meinung hast, sondern alle Meinungen akzeptierst. Das heißt, du nimmst für nichts und niemanden Stellung, da du ja die Erkenntnis hast, dass das nicht möglich ist, weil es so viele Wahrheiten und Wirklichkeiten gibt, wie es Lebewesen gibt.

Auch einer meiner Lieblingssprüche. Und auch ein Ziel, was doch schwer zu erreichen ist, weil die Gedanken immens schnell sind. Das Programm lässt sich nicht so schnell umschreiben. Von klein auf lernen wir, etwas für schön oder hässlich (und vieles mehr!) zu empfinden und danach zu urteilen. Meinungen zu haben, ist wichtig.
Was, du hast keine eigene Meinung? Aber die muss man haben und auch vertreten, sonst bist du ein jämmerliche Waschlappen, ein Jasager, ein Arschkriecher.
Alles ganz anders. Leben und leben lassen. Natürlich nur solange niemand in Lebensgefahr schwebt oder Gewalt und Zwang angewendet wird.

Die Welt an sich ist vollkommen in Ordnung, es geht nur darum, wie du ihr gegenüber stehst. Du wirst sie nie bekämpfen oder verändern können, denn das einzige, was dir wirklich möglich ist, ist, dass du dich selbst bekämpfst und veränderst. Da draußen gibt es nichts und niemandem, dem du sagen kannst, was er oder sie oder es tun muss, um dich zu befriedigen. Es gibt kein Draußen, auch kein Innen. Es gibt nur das Sein, das große, alleinige Sein. Und dazu gehört all das, was du wahrnimmst und erkennst - und das, was du wahrnimmst und erkennst bist du selbst.

Ja, ich bin das, was ich wahrnehme, denn ich und niemand anderer nimmt wahr. Meine Wahrnehmung und keine andere. Auch wenn es nur ein Hauch anders ist, aber doch nimmt jeder individuell wahr.
Wenn ich die Welt als grausam wahrnehme, was kaum zu leugnen ist, bin nicht ich grausam. Ich muss lernen, die Grausamkeiten dieser Welt zu akzeptieren und wenn nicht, muss ich etwas dagegen tun, wenn ich das kann. An mir selbst kann ich nichts ändern, denn ich bin ja nicht grausam. Ich gehe nicht durch die Straßen und schieße wahllos Passanten tot.
Also so ganz kann ich diesen Spruch nichts abgewinnen, es sei denn, er ist aus einem Text herausgerissen worden, wo er tatsächlich dazu passt. Vielleicht, dass ich mir wünschte, es wäre alles wie im Märchen und alle würden für immer glückselig sein. Klar wünsche ich mir das. Glückseligkeit für alle Lebewesen! Das wird leider nicht gespielt.

Es lässt sich nichts auslöschen. Selbst die so genannten Fehler, die du beim Schreiben oder beim Zeichnen ausradierst, lassen sich nicht wirklich ausradieren, nicht wirklich auslöschen. Sie sind da, eben in diesem ganz bestimmten Moment und Jetzt enthalten. Und so gesehen löscht auch der Tod nichts aus - auch er kann all die Momente, die du Vergangenheit nennst, niemals auslöschen. Sie waren immer da, sind immer da und werden immer da sein. Ihr nennt sie Erinnerung - ich nenne sie einen Teil des Ganzen, obwohl die Benennung keine Bedeutung hat.

Kim sagte immer, dass nichts vergehen kann, auch wenn wir in einer vergänglichen Welt leben. Gleichzeitig sagte er etwas später auch, dass nie etwas passiert ist. Gleichzeitig ist alles-was-ist immer da, das Ja, wie auch das Nein.

Ich bin der Traum, der über alle Konventionen steht, wo es weder gut noch böse, weder schwarz noch weiß gibt. Ich stelle die Welt auf den Kopf, leere sie vollkommen aus, um sie mit dem zu füllen, aus dem sie eigentlich entstanden ist.
Es geht nicht mehr darum, warum etwas passiert, denn das alles sind immer nur von den Menschen konstruierte Spiele, um sich selbst zu schützen, um Dingen Bedeutung oder Sinn zu geben. Ich bin frei von all dem.
Die Kraft unterscheidet niemals. Die Kraft ist alles, was DA ist. Und sie erscheint uns als verschiedene Bewusstseinsblasen, samt Inhalt - sprich Lebewesen - wie auch als Schicksal, sozusagen Begebenheiten, Tatsachen, Erlebnisse. Sie erscheint uns ebenso als verschiedene Wirklichkeiten.
Aber sie fragt nie nach gut oder böse, nach Schuld oder Reue.
Eben dieses Verständnis möchte ich dir näher bringen.

Ein wunderbarer Spruch, den ich nichts hinzufügen möchte oder kann. Auf jeden Fall ist er eine Meditation wert.

Es sind die kleinen Momente, die uns die Antwort auf die Frage: Warum sind wir hier? - geben. Es sind meistens Kleinigkeiten, und diese Kleinigkeiten musst du für dich selbst entdecken. Vielleicht ist es bloß ein winziger Moment der Freude; es kann auch genauso gut ein winziger Moment des Schmerzes sein. Wie auch immer – aber im ganzen Leben so etwas wie einen Sinn zu entdecken – ich würde sagen, das kann niemand.

Vielleicht weil es keinen Sinn gibt, wie wir ihn gerne hätten oder erkennen könnten. Aber wir können sagen, dass wir für andere einen Sinn ergeben, wenn wir ihnen Freude bereiten oder Hilfe anbieten. Werke der Liebe – so denke ich – rentieren sich immer und wenn sie auch nur für das eigene Vergnügen sind. Man sagt ja, Freude kommt nur über das Glück der anderen. Man darf dabei aber auch nicht den Spruch vergessen, dass, wenn man sich der Quelle der Kraft ergeben hat, sich nichts mehr erwartet.

Es passiert – so einfach ist es. Manche Ereignisse lassen sich beim besten Willen nicht erklären. Und es ist ja nicht gesagt, dass die Ereignisse, die man erklären kann, auch so passiert sind, wie man sie erklärt.

Lasst ein wenig Magie in euer Leben. Nicht alles lässt sich rationell erklären und selbst wenn es so sein sollte. Ich denke dabei an einen Weihnachtsabend, als ich mit meiner Mutter durch den Schnee stapfte und ein Leuchten und Glitzern im Schnee sah. Meine Mutter sagte, da sei das Christkind gegangen und habe seine Spuren hinterlassen. Heute weiß ich, dass es eine Reflexion der Laternen war. Aber vielleicht war es damals doch ein Wesen, das seine Spuren hinterlassen hat?

Jeder Moment ist neu, wenn du bewusst bist. Nur durch Gedanken wird sehr viel vereitelt und noch mehr verfälscht.

Es gibt einen ähnlichen Spruch: Es gibt Momente, in denen du die Dinge so wahrnimmst, wie sie sind. Diese Momente sind jene, bevor dein Denkprozess einsetzt.
Aber doch sagen beide auch etwas anderes aus, nämlich, dass wir durch unser scheinbar eintöniges Leben vieles versäumen, wenn wir nicht aufmerksamer, bewusster sind.

Es lebt sich auf jeden Fall leichter, wenn du nicht ständig über etwas nachgrübelst, was bereits vorbei ist, oder was noch kommen wird. Lass dich treiben, – es kommt wie es kommen muss.

Sind wir Meister unseres Lebens oder werden wir gemeistert? Haben wir unser Schicksal in der Hand oder das Schicksal uns? Was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Fragen, die nicht wirklich beantwortet werden können, wenn wir es nicht selbst erleben, erfahren.
Manche sagen, sie können ihr Schicksal drehen und wenden, wie sie es wollen, weil sie die Wirklichkeit um sich selbst herum selbst erschaffen. Andere wieder nennen es Gottes Spiel (Lila) und dass uns nichts anderes übrig bleibt, als unsere innere Einstellung zu ändern. So mag jeder selbst erkennen, was für ihn stimmig ist und vielleicht ist es ja auch von beidem etwas.

Vollkommenheit ist, alles vollkommen wahrzunehmen. Du kannst nichts überspringen. Ein Schritt nach dem anderen, - erst dann kannst du das Ganze erkennen, - die Ganzheit deines Selbst. Das bedeutet, SEI im JETZT vollkommen. Der nächste Tag sorgt schon für sich selbst, um es mit Joshuas Worten auszudrücken.

Sobald ich „jetzt“ sage, ist dieses „Jetzt“ schon wieder vorbei. Unsere Wahrnehmung ist Vergangenheit. Wir leben in der Vergangenheit, wenn wir ganz ehrlich sind. Und oft leben wir auch in der (ungewissen) Zukunft und malen uns aus, wie schön oder schrecklich sie werden wird, um entweder enttäuscht oder erleichtert zu werden. Beides kostet unnötige Energie, die uns aussaugt und krank macht. Die unmittelbare Gegenwart ist uns nicht bewusst, - dazu ist unser Hirn zu langsam, wie es scheint. Es muss erst verarbeiten, was es ihm die Sinne übermitteln. Dennoch können wir das das Jetzt nennen und es bewusst und vor allem so aufmerksam wie möglich erleben. Wir dürfen dabei nie vergessen, dass wir in einer dualen Welt leben, wo im Hässlichen oft auch das Schöne, oder im Schrecklichen auch das Erfreuliche steckt.

So lange du dich zu irgendetwas zwingst, wovon du meinst, es würde dich in eine angenehmere Welt bringen, wird sich nichts verändern. Zwang und Flucht bringen dich nämlich nirgendwohin.

Nach außen sind können wir alle lieb und nett sein. Die üblichen Masken eben, mit denen wir herumlaufen und die wir nur selten abnehmen. Wenn es uns mies geht und wir Hilfe brauchen oder uns übermäßig freuen – dann zeigen wir meistens unser wahres Ich. Extremsituationen.
Sich ändern geschieht also meistens nur im Außen. Wir zeigen den anderen Menschen, dass wir ja doch gut sein können. Aber im Inneren grollen wir und der Groll wird durch das Unterdrücken immer größer, bis der letzte Tropfen den Eimer zum Überlaufen bringt.
Zwang und Flucht vor sich selbst, vor seinen Gefühlen, bringt also wirklich nichts, bevor man nicht selbst mit sich ins Reine gekommen ist. Und das funktioniert nur, wenn wir auch ehrlich zu anderen sind. Zeigen wir ihnen, dass wir Arschlöcher sind!

Wahrnehmung kann nicht täuschen. Was täuscht, sind die Interpretationen dazu.

Hatten wir schon oben, nur eine andere Wortwahl. Aber es ist gut, daran erinnert zu werden.

Wozu unterscheiden, wenn nichts dem anderen gleicht?

Wir unterscheiden und vergleichen, um zu erkennen. Das ist nun mal das Schema der menschlichen Bewusstseinsblase. Zumindest im Moment. Und doch scheinen wir zu wissen, dass kein Ei dem anderen gleicht.

Es gibt Momente, in denen du die Dinge so wahrnimmst, wie sie sind. Diese Momente sind jene, bevor dein Denkprozess einsetzt.

Aber diese Momente sind uns nur selten bewusst, denn wenn sie uns bewusst sind, denken wir bereits. Wir arbeiten mit dem, was uns unser Gehirn sagt. Unser Gehirn entscheidet. Eine erschreckende Feststellung, aber wir dürfen dabei nicht vergessen, dass wir nur wahrnehmen und nicht erkennen, wer oder was wir wirklich sind. Genau das können wir in diesen seltenen Momenten, in denen wir nicht denken, erkennen.

Wenn du etwas nicht mehr erklären kannst, bist du auf den Punkt gekommen. Das ist übrigens ein sehr großes Geheimnis, das nur weise Menschen betrifft.

Auch einer meiner Lieblingssprüche. Ich fühle es, aber ich kann „es“ nicht erklären. Mir fehlen die Worte, weil „es“ mit Worten weder gesagt, noch erklärt werden kann. Und doch möchte ich andere daran teilhaben lassen, auch wenn ich weiß, dass sie „es“ immer nur auf ihre Art verstehen würden, aber niemals so wie ich.
Schweig still, Herz, denn es ist alles gesagt – wäre die beste Option. Schweigen und genießen.

Dich selbst zu akzeptieren, wie du bist, ist nichts anderes als den Tatsachen ins Auge zu sehen. So oder so sein zu wollen, hat nichts damit zu tun, sich selbst zu akzeptieren. Das ist viel mehr eine Verneinung des Selbst, die dich nur unzufrieden und krank macht.

Ähnlich wie oben. Unzufrieden und krank und dann läuft der Eimer über. Die Frage hier ist aber auch wieder, warum bin ich wie ich bin? Und warum lässt sich das so schwer ändern, obwohl man sich ändern will? Gottes Spiel oder habe ich es doch selbst in der Hand?