„Klonen ist die einfachste und bequemste Art, sich fortzupflanzen. Sexuelle Reproduktion verbraucht Energie und ist sehr kompliziert. Wozu also Sex? Sex ist ein kühner Überschlag, ein verzweifelter Rettungsversuch der Natur, um mit Hilfe eines Systems zum Austausch von Genen den Raubtieren, Parasiten und Prionen die Stirn zu bieten.“
Zwei Augenpaare starrten mich an, als spräche ich russisch.
„Alle Organismen“, erklärte ich, „werden von Parasiten, Bazillen, Viren und Prionen geplagt. Seht ihr die Schafe, die dort drüben so friedlich im Frühlingswind grasen?“
Beide Damen schauten aus dem Atelierfenster und warfen einen erschreckten Blick Bauer Heemskerks Merinos.
„Wie ihr seht, reitet auf fast jedem Schafrücken eine Elster“, sagte ich. „Wisst ihr, warum? In allen Schaffellen wimmelt es von Würmern. Die Elstern picken die Parasiten heraus. Der Parasitismus hat mit Hilfe der sexuellen Reproduktion die Evolution beschleunigt.“
„Ich verstehe nicht die Bohne“, sagte Molly, „aber auch wenn Sex nur eine Verzweiflungstat der Natur ist, so würde ich doch nicht gerne darauf verzichten wollen.“
„Ein langer Hindernisweg mit lauter Fallgruben“, sagte ich. „Vor allem, wenn du mehr in den anderen verliebt bist als er in dich. Der kann dann bestimmen. Wer am meisten liebt, hat die geringste Macht.“

(Maarten 't Hart aus „In unnütz toller Wut“)

Das Geheimnis der Gefiederten Schlange
von Armando Torres

aus dem Vorwort

Während der Eroberung Mexikos konnten die Spanier erstaunliche Taten der Gestaltänderung bei den Indianern erleben. Diese Handlungen wurden in historischen Artikeln der Zeit aufgezeichnet. Andere Beweise für diese Ereignisse bestehen bis heute und können in Skulpturen und Wandmalereien in verschiedenen mexikanischen Kirchen gesehen werden. Die Spanier waren jedoch nicht in der Lage, die ihnen angebotenen Chance zu ergreifen. Sie hätten diese Kultur studieren können und die neuen Wahrnehmungsmöglichkeiten erforschen können, deren Zeugen sie wurden. Stattdessen haben die Spanier diese Handlungen als Werke des Teufels gebrandmarkt. Die indianischen Praktizierenden wurden verfolgt, getötet und ausgerottet. Die Spanier wollten danach die ganze Sache vergessen, weil ihre Augen auf ein gelbes Metall fixiert waren. Die Indianer sahen verächtlich auf die Goldgier der Spanier, weil die Eingeborenen etwas hatten, was viel wertvoller war. Diese Indianer hatten Kenntnis von einer unermesslichen magischen Welt.

aus dem 3. Kapitel Die einzig mögliche äußere Hilfe

Als ich mit Carlos über meine Absicht sprach, mich dem Weg des Kriegers zu verpflichten, meinte er: „Selbstmitleid und das Gefühl wichtig zu sein, das sind die eigentlichen Tyrannen, die verhindern, dass wir die Dinge klar erkennen. Wenn du also etwas für dich tun willst, dann beginne sofort! Kämpfe gegen diese Feinde.“
„Wie kann ich das tun?“ fragte ich.
„Indem du bewusst und aufmerksam bist. Sei dir jeder Handlung, jedes Gedankens und jedes Gefühls, das auf dich einstürmt, bewusst. Pirsche dich selbst unerbittlich an und gib dich nicht deinen Lastern hin. Wenn du jetzt damit beginnst,“ fuhr er fort, „dann ist der erste große Schritt getan. Natürlich kann der Kampf Jahre dauern, aber du hast damit die Trägheit überwunden.“

aus dem 33. Kapitel Die Mindestanforderungen

Don Melchor sagte: „Zuerst muss man das vermenschlichte Gottesbild ablegen, das die Europäer uns vererbt haben. Die Vorstellung von Gott als bärtigem Mann, der im Stil eines mittelalterlichen Königs auf dem Thron sitzt, ist infantil.
Diese Vorstellung ähnelt den Geschichten, die wir unseren Kindern erzählen. Beispielsweise wird die Geschichte vom Nikolaus den Kindern als Wahrheit erzählt, und dann wird dieser Glaube zerstört. Für Kinder ist das eine herbe Enttäuschung. Nicht, weil es den Nikolaus nicht gibt, sondern weil die Eltern das Kind belogen haben. Dadurch wird die Lüge ein Teil der Welt des Kindes, und es verliert seine Unschuld.
Um zu Gott zu gelangen, muss man diese ursprüngliche Unschuld wieder erlangen, die es uns ermöglicht, an den Nikolaus zu glauben. Der einzige Weg, Gott zu verstehen, ist, ihn abstrakt zu begreifen, weil alles vibrierende Energie ist. Wenn wir erkennen, dass wir aus derselben Energie gemacht sind, können wir uns mit Gott vereinigen.
Stell dir die Milliarden Galaxien vor, die im Universum existieren, jede mit ihren Milliarden Sonnen. Jede Sonne wird von Planeten umkreist wie in einem Uhrwerk. Es ist offensichtlich – auch für Atheisten – dass es eine allmächtige kreative Kraft geben muss, die alles was existiert aufrecht erhält. Selbst sie ahnen, dass alles was existiert Teil von etwas Unermesslichem und Unbegreiflichem ist. Und dieses nennen die Menschen Gott. Jede Religion und jede Kultur hat einen anderen Namen für diese Unendlichkeit.
Die Wissenschaftler nennen diese namenlose Macht 'Gravitation', ohne sie letztendlich zu verstehen. Wir benutzen die Namen, die wir von unseren Vorfahren übernommen haben. Doch Namen spielen keine Rolle. Wichtig ist die Anstrengung, die man macht, um in einen direkten Kontakt mit dieser Kraft, mit Gott zu kommen.
Im Gegensatz zu den Lehren der Konquistadoren, die uns einen vermenschlichten Gott gebracht haben, lehren wir, dass Gott eine unpersönliche Kraft ist, die alles durchdringt, was existiert.
...Dennoch wissen Zauberer, dass es möglich ist, sich mit dieser Kraft zu verbinden. Und genau das ist unser Ziel als Heiler: die Vereinigung mit Gott, mit der Absicht hinter allem.“

Ich erinnere mich daran, wie nervös und beunruhigt ich war, als die Heiler uns rieten, dass wir uns exakt an die Vorschriften der Kirche halten sollten. Anfangs fühlte ich mich verwirrt und bekümmert durch diese Abweisung. Später wuchs meine Fähigkeit, diese Gesetze zu befolgen und ich verstand, dass mehr dahinter steckt. Die Einhaltung der Zehn Gebote hilft dem Krieger, eines der begehrtesten Ziele der Zauberer zu erreichen. Was ist Makellosigkeit? Es ist die 'Erfüllung der Mindestanforderungen“.
Ich nahm eine Bibel und schrieb die Gebote auf ein Blatt Papier:
Über allen Dingen sollst du Gott lieben. Du sollst den Namen Gottes nicht sinnlos verwenden. Du sollst den Feiertag heiligen. Du sollst Vater und Mutter ehren. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen und nicht lügen. Du sollst keine unreinen Gedanken oder Wünsche haben. Du sollst nicht den Ehepartner oder das Eigentum eines anderen begehren.
Die göttlichen Gesetze seien für das Wohlbefinden der Menschen erschaffen worden. Die alten Gebote beruhen auf Moral und Gerechtigkeit. Für den Durchschnittsmenschen wurden sie verändert und hören sich ungefähr so an:
Setze dich selbst über alles andere. Zuerst ich und dann ich. Liebe deinen Besitz und klammere dich daran. Lüge und betrüge, um deine Ziele zu erreichen. Befriedige deine Bedürfnisse um jeden Preis. Verschaffe dir Vorteile, egal was es kostet. Suche immer Vergnügen und Bereicherung. Nutze andere zu deinem Vorteil aus. Erpresse die Schwachen. Zerstöre das, was du nicht bekommen kannst. Lass nicht zu, dass andere etwas bekommen, was du nicht bekommen kannst.
Die Zehn Gebote der Heiler oder die Zehn Gebote der Energie:
Sei gut, sei ehrlich, sei ethisch, sei wahrhaftig, sei makellos, sei geduldig, sei losgelöst, tue Gutes, entwickele die Energie, kultiviere Schweigen.
Don Melchor sagte darüber: Die Gebote der Heiler sind eine Landkarte, die uns hilft, Energie zu sparen.“

Dimensionen der Wirklichkeit
Teil 1
Nagual-Schamanismus, neue Physik und östliche Weisheit
von Günther Gold

Textausschnitte

...Haben wir die Beschreibung der Welt erst als die Wirklichkeit selbst akzeptiert, gelingt es uns nur noch unter größten Schwierigkeiten, an diesen Beschreibungen vorbei zu schauen. Unsere Augen kleben sozusagen an den Landkarten, und so können wir gar nicht mehr bemerken, was eigentlich geschehen ist. Alle Aspekte der Erfahrung uns Wirklichkeit, die nicht mit den gesellschaftlichen Rastern und Schablonen übereinstimmen, werden durch die beschriebenen Mechanismen ausgeblendet. Sie werden verdrängt, unbewusst gemacht, und das hat natürlich nur einen Sinn, wenn alle Angehörigen einer Gesellschaft dem gleichermaßen unterworfen werden, wenn sie sich also zum Weltbild dieser Gesellschaft bekennen, zu ihrer Sprache, ihrer Logik, ihrer Ethik und ihren Gesetzen.
Und so kommt es, dass das Biosoziale Band, das etliche Funktionen erfüllt, in der Hauptsache als ein großer Filter wirkt, als der große Unterdrücker... (eines umfassenden Bewusstseins)...
(Ken Wilber, Das Spektrum des Bewusstseins)

...Und diese Botschaft war und ist immer die gleiche, die sinngemäß lautet: Wacht auf – erkennt, dass ihr nicht getrennt seid von all den anderen, der Welt und dem gesamten Kosmos, erkennt, dass ihr viel mehr seid als ein 'hautverkapseltes Ego' und öffnet euch der spirituellen Erfahrung und dem bewussten Teilhaben und Mitschöpfen an diesen wunderbaren, vernetzten, lebendigen, multidimensionalen Teilnehmer-Universum.

...Wir fangen bei den Kindern an. Man muss sie rechtzeitig erwischen. Ohne eine gründliche schnelle Gehirnwäsche würde ihr schmutziges Gehirn unsere schmutzigen Tricks durchschauen. Kinder sind noch keine Narren, aber wir werden sie zu uns ähnlichen Imbezillen machen – mit hohem I.Q., falls möglich.
Vom Augenblick der Geburt an, wenn das Steinzeit-Baby sich der Mutter des 20. (21) Jahrhunderts gegenübersieht, ist es jenen Kräften der Gewalt unterworfen, die man Liebe nennt – wie sein Vater und seine Mutter und deren Eltern und deren Eltern zuvor. Diesen Kräften geht es vor allem darum, den größten Teil seiner Anlagen zu zerstören, und im allgemeinen verläuft das Unternehmen erfolgreich. Mit fünfzehn ist daraus ein Wesen wie wir entstanden – eine halbtote Kreatur, mehr oder weniger angepasst an eine verrückte Welt. Das ist die Normalität in unserer Zeit...
...Der Zustand der Entfremdung, des Schlafens, des Nicht-bewusst-Seins, des Nicht-bei-Sinnen-Seins ist der Zustand des normalen Menschen, Die Gesellschaft schätzt ihre normalen Menschen. Sie erzieht Kinder dazu, sich selbst zu verlieren, absurd zu werden und so normal zu sein...
(R.D. Laing zitiert von Ken Wilber, Das Spektrum des Bewusstseins)

...Es geht darum, die Vorstellung davon aufzugeben, wer du glaubst zu sein. Die meisten Menschen glauben, dass sie eine spezielle Persönlichkeit sind. Sie glauben ihren Gedanken über sich selbst. Die Gedanken über dich selbst oder deine Persönlichkeit sind nicht das Problem. Aber die Tatsache, dass du sie sie für wahr hältst erschafft Leiden. Stell dir vor, du erzählst dir selbst eine Geschichte, um dich zu unterhalten. Plötzlich nimmt diese Geschichte einen eigenartigen, angespannten Verlauf an. Du hast begonnen, dich mit dieser Geschichte zu identifizieren. Dann treten darin immer mehr Störungen auf und machen dir Angst. Jetzt bist du in dieser Geschichte gefangen und versuchst, wie die meisten Menschen, verzweifelt, ihr doch noch eine andere Wendung zu geben. Die Lösung liegt darin, aufzuwachen und zu erkennen, dass die Geschichte eben nur eine Geschichte ist. DU bist vor, während und nach der Geschichte. Frei. Das bedeutet Erleuchtung: Aufwachen. An einem bestimmten Punkt musst du deine Identifizierung mit allem beenden. Das ist Aufwachen...
(Gangaji & Eli Jaxon-Bear; Die Flamme der Wahrheit)

Unser größter, ja wahrscheinlich unser einzig wirklicher Lehrer ist die Natur – und die funktioniert nicht demokratisch, sondern hierarchisch.
Alles in der Natur Existierende ist für dich ein Ganzes und gleichzeitig ein Teil eines größeren Ganzen. Ein Atom ist für sich ein Ganzes, aber ein Teil eines Moleküls. Dieses ist wieder ein Ganzes und ein Teil einer Zelle. Diese ist Teil eines Organismus, vielleicht Pflanze, Tier oder Mensch, der wiederum Teil eines Ökosystems ist, dieser ist Teil des Systems Gaia, unserer Erde, dieses ist Teil des Sonnensystems, dieses Teil des Universums, usw.

...Alles Existierende befindet sich in einer Ordnung zu wachsender Gesamtheit, eine natürliche Hierarchie. Der Philosoph und Denker Ken Wilber nennt ein Ganzes, das Teil eines größeren Ganzen ist – also eigentlich alles was es gibt – ein Holon, ein Ganzes und ein Bestandteil – und bezeichnet diese natürliche hierarchische Ordnung Holarchie.
Dabei ist anzumerken, dass keiner der Teile wichtiger ist als ein anderer. Der Organismus kann ohne die Zellen nicht funktionieren und diese nicht ohne die Moleküle. Umgekehrt schon – zerfällt der Organismus, z.B. wenn der Mensch stirbt, so bestehen die Atome weiter und bilden vielleicht ein neues größeres Ganzes.
...Die Moleküle bestehen weiter und bilden früher oder später einen Teil einer neuen Ganzheit – fruchtbare Erde, einen Baum oder was auch immer.

...Es kann aber vorkommen, dass ein Holon sich anmaßt eine Position an sich zu reißen, die ihm nicht zusteht, z.B., dass eine Zelle sich ungeordnet vermehrt und über ein Organ bestimmen will, dann bildet sich ein Krebsgeschwür. Ein Ganzes einer unteren Ebene will nicht Teil eines größeren Ganzen sein, sondern über ein Ganzes einer höheren Ebene dominieren. Dies ist dann eine pathologische Hierarchie oder eine Dominanzhierarchie. Und wenn der Begriff Hierarchie heutzutage so einen schlechten Ruf hat, dann deshalb, weil die Menschen eine natürliche gesunde Hierarchie mit einer pervertierten, pathologischen Dominanzhierarchie verwechseln.
Ein besonders krasses Beispiel so einer pervertierten Hierarchie, - eines Holons einer „unteren Ebene“, das sich anmaßt, das Ganze zu beherrschen, - ist das, was wir zurzeit (2016) am – alle Bereiche des Lebens überwuchernden und beherrschenden – Sektor „Wirtschaft“ erleben müssen.

(Dimensionen der Wirklichkeit
Teil 1
Nagual-Schamanismus, neue Physik und östliche Weisheit
von Günther Gold)

danke, Du Fleißige ...

Von Günther Gold gibts auch eine Web-Site: https://www.advanced-trainings.eu/

wo seine 3 Bücher beschrieben sind: https://www.advanced-trainings.eu/g%C3%B...gold-der-autor/

Bin be-geist-ert von Teil1

Steffi hat geklickt,
ja das ist was für Lieschen

DIE UPANISCHADEN
eingeleitet und übersetzt von Eknath Easwaran

Kena-Upanischad

III

Einstmals besiegten die Götter
die Dämonen; und obwohl der Sieg
durch die Kraft des Brahman herbei geführt wurde,
prahlten die Götter: „Unser ist der Sieg,
und unser die Macht und der Ruhm.“
Brahman sah ihren törichten Stolz und erschien vor ihnen.
Aber sie erkannten es nicht.
Sie sagten zu Agni, dem Gott des Feuers: „Finde heraus
wer dieses rätselhafte Wesen ist.“
„Das werde ich“, versprach Agni und näherte sich dem Wesen.
„Wer bist du?“ fragte das Rätselding.
„Ich bin Agni, Gott des Feuers, allen bekannt.“
„Bist du mächtig?“ „Ich kann alles auf Erden verbrennen.“
„Verbrenne das da“: Und Brahman legte einen Strohhalm vor ihn.
Der Gott des Feuers attackierte den Halm, war aber nicht in der Lage, ihn zu verbrennen.
Da lief er zu den Göttern zurück und gestand: „Ich habe es nicht geschafft
herauszubekommen, wer dieses rätselhafte Wesen ist.“
Sie sagten zu Vayu, dem Gott der Luft: „Finde heraus
wer dieses rätselhafte Wesen ist.“
„Das werde ich“, versprach Vayu und näherte sich dem Wesen.
„Wer bist du?“ fragte das Rätselding.
„Ich bin Vayu, Gott der Luft, Der König des Raums.“
„Bist du mächtig?“ „Ich kann alles auf wegblasen.“
„Blase das da weg“: Und Brahman legte einen Strohhalm vor ihn.
Der Gott der Luft attackierte den Halm, war aber nicht in der Lage, ihn zu bewegen.
Da lief er zu den Göttern zurück und gestand: „Ich habe es nicht geschafft
herauszubekommen, wer dieses rätselhafte Wesen ist.“
Sie baten Indra, den Führer der Götter: „Finde heraus, wer dieses rätselhafte Wesen ist.“
„Das werde ich“, versprach Indra und näherte sich dem Wesen, das augenblicklich verschwand. An seiner Stelle erschien die wunderschöne Göttin der Weisheit, Uma, die Tochter des Himalaya; und Indra fragte sie: „Wer war dieses Wesen?“

IV

Uma antwortete: Das war Brahman, von dem all eure Macht und all euer Ruhm herrührt.“
Die Götter wurden endlich inne, das Selbst Brahman ist.
Agni, Vayu, Indra – diese drei zeichnen sich aus unter den Göttern, weil sie des Brahman innewurden.
Das Licht des Brahman leuchtet auf im Blitz;
Das Licht des Brahman leuchtet auf in unseren Augen.
Es ist die Kraft des Brahman, die den Geist denken, begehren und wollen lässt.
Gebrauche daher diese Kraft, um über Brahman zu meditieren.
Er ist das innerste Selbst eines jeden;
Er ist all unsere Liebe wert.
Meditiere über es in allen.
Jene, die über es meditieren, sind allen lieb.

* * *

Es gibt eine Sufi-Geschichte über einen Suchenden, der jahrelang tagein und tagaus Allah anruft und sich schließlich niederwirft und schluchzend klagt: „Wie lange rufe ich nun schon, und du antwortest nicht!“ Da hörte er eine Stimme: „Wer, glaubst du wohl, bringt dich dazu, mich zu rufen?“
Das ist ganz im Geist der Upanischaden. (Beachten Sie aber die Beschwerde des Augustinus, dass wir die Geheimnisse der Erde aufspüren, aber nie „frommen Sinnes forschen, woher wir die Geisteskraft haben“ für dieses Aufspüren.)

Walter Häge - Die Mystik des Quantenphysikers Jean Emile Charon
(eine Wegbeschreibung zur Selbstheilung von Geist und Körper)

Es werden Scheinwirklichkeiten inszeniert, differenziert nach Bevölkerungsgruppen, nach ihrer Intelligenz, nach ihren Glaubensvorstellungen. Jede Schein-Wirklichkeitsgruppe hat die dazu passenden Printprodukte, Fernseh- und Internetkanäle. Zentralgesteuert und gefüttert werden alle Gruppen durch Angstmeldungen; nötigenfalls werden Gelegenheiten inszeniert, um tiefe Angst zu erzeugen. Scheinprobleme werden diskutiert, Scheinlösungen werden angeboten und die allgemeine Verwirrung, die Verstopfung der individuellen Gehirnkanäle, ist das Ziel.

Buddhas Definition von Erleuchtung ist genau das Gegenteil dessen, was viele, viele Menschen unter Erleuchtung verstehen: Buddha beschreibt den Moment seiner Erleuchtung in größter Einfachheit so: „Ich habe mich von meinen Vorbedingungen befreit.“ Buddhas Vorbedingungen heißen heute Konditionierungen.
Erleuchtung ist wegnehmen, nicht hinzufügen, ist der Weg in die Einfachheit, in das Minimalisieren. Erleuchtung ist kein Weg zu höherwertigen Erkenntnissen.
Es geht um das Zurückfinden zur Quelle. Es geht darum, dass ich mich von meinen Konditionierungen löse, von meiner illusionären Sichtweise von der Welt, die mir von außen auferlegt wurden und die sich in mir zu Glaubenssätzen gefestigt haben. Es geht nicht um das Hinzufügen von Wissen, das bis jetzt verborgen war. Das ist Buddhas Erleuchtung und jede andere Deutung ist eine Fehlinterpretation bzw. eine (bewusste) Umdeutung.
Jegliche Vorbedingung, jegliche Konditionierung ist eine Falschinformation. Jede Falschinformation, die ich als solche nicht erkenne und als wahr in mein Leben integriere, ist unheilsam. Dieses Unheilsame ist zu erkennen. Wenn ich mich von dieser Energie durch den Akt der Erkenntnis (die aus der Intuition kommt) löse, bricht sie zusammen und löst sich auf.

Thomas Edison, dem Begründer unserer Elektrizitätsversorgung und Geschäftspartner des genialen Nicola Tesla, wird ein Zitat zugeschrieben, welches die dramatische Fehleinschätzunh aufzeigt. Er soll gesagt haben, dass sein Körper nur dazu da sei, seinen Kopf zu tragen. Mit „Kopf“ meinte er sein Gehirn. Und von diesem komplexen Gebilde meinte er sicher nur den präfrontalen Cortex, jenen Gehirnlappen, in welchem unser planender menschlicher Verstand sitzt. Dieser hat jedich in der Regel keine tatsächliche Intelligenz, weil er nichts anderes im Sinn hat, als die eigenen Vorteile auszurechnen, um diese dann oft mit List und Tücke zu erlangen.
Bei dem Paar Edison und Tesla ist ist dies beeindruckend nachzuvollziehen. Tesla, der begnadete Wissenschaftler, erfand drei Methoden der Elektrizitätserzeugung, wodurch die dritte der Überlandleitungen, die wir heute kennen, die schlechteste Lösung sei, wie er sagte. Edison setzte dieses schlechteste System um, zusammen mit der Weltbank. Warum? Eben weil mit diesem ungeheuer kapitalintensiven und landschaftszerstörenden System das meiste Geld zu verdienen ist.

Die Macht dieses „Geistes des Dinglichen“ hatte seinen Durchbruch vor etwa 500 Jahren, als zu Beginn dessen, was „Neuzeit“ genannt wird, drei Mächte die Menschheit in diese Richtung drängten: die Wissenschaft, die Technik und das zinsgebundene Geldwesen. Es begann eine nie da gewesene Umwälzung der Menschheitsentwicklung, in welcher die Gier nach Macht sich hinter Wohltaten versteckte, die ein leichteres, ein besseres und ein angenehmeres Leben suggerierten. Die Bedingungen und die Folgen dieses alles verschlingenden Geldwesens, welches die Wissenschaft zu ihrem Geldvermehrungs-Instrument machte, wurden nicht hinterfragt, ja Mahner oder Warner wurden und werden vom System lächerlich gemacht, diffamiert und verfolgt.

Karl Renz – Das Ich und seine Taktiken (Selbstgespräche)

Diese Furcht ist eine Energie, damit diese Überlebenssache bleibt. Es ist eine Natürlichkeit ins sich, dass etwas überleben möchte, als Existenz. Und dann fürchtet sie sich natürlich, nicht zu existieren. Also, allein die Idee von Existenz fürchtet sich vor dem Nichtexistieren. Das ist die Ursache von Furcht. In dem Moment gibt es vielleicht noch gar keinen, der sich fürchtet. Aber es ist die Wurzel von Furcht, weil damit die Idee von Existenz erscheint, als Ich-Idee, als Existenz-Idee. Das ist immer Krise. Und alles, was danach kommt, ist Krisenmanagement – so oder so. Das, was du bist, ist vor der Idee. Und vor der Idee meint: Das Mysterium, das nicht definiert werden kann. Was nur ein Hinweis ist, ein Hinweis auf das, was nicht zu definieren ist, was weder ist noch nicht ist, was in sich absolut ist, was keine Quelle hat, was kein Kommen und Gehen hat, was nie geboren ist und deshalb auch nie sterblich ist, was nicht eine Idee von etwas ist und kein Gefühl von etwas, nie etwas, was du erfahren kannst oder nicht erfahren kannst.

*

In dem Moment, wo du einen Aspekt deiner Realisation abschaffen willst, möchtest du dich abschaffen. Und das nennt man Leid, Selbstvermeidung, weil der Schatten und das, was den Schatten wirft, nicht verschieden sind. Da gibt es keine Trennung, weil auch das Ego – in seiner Essenz – das ist, was du bist. Aber du bist nicht limitiert auf das Ego. Das Ego ist ein Aspekt deiner Existenz und da kann nichts gehen und nichts dazukommen.

*

Gnade ist schon da, die kommt nicht. Das ist das Fatale – Gnade hier und jetzt und die kann nicht mehr werden. Mehr Gnade geht nicht! Die Gnade sitzt hier und wartet auf Gnade – das ist der Witz. Das, was Gnade ist, sitzt hier! Alles, was hier ist, ist Gnade und wartet darauf, dass sie kommt. Darauf kann ich nur hinweisen: Das, was du „Selbst“ nennst, das, was Selbst ist, sitzt hier mit Ideen von „Selbst“ oder „Sein“ oder irgendwas und wartet, dass Selbst kommt. Aber mehr Selbst geht nicht! Und mehr Sein ist nicht!


painted by Karl Renz http://karlrenz.de/BIO/bio.html

Ich muss nicht glücklich sein. Ich bin absolut glücklich, dass ich nicht glücklich sein muss, um zu sein, was Ich bin, sag ich dir. Und ich absolut erfreut, dass ich mich nicht erfreuen muss, um ich selbst zu sein. Mehr als erfreut – dass ich nicht erfreut sein muss. Und ich muss keinerlei Wohlgefühl haben, um zu sein, was Ich bin. Ich Bin im Unbehagen und Ich Bin im Wohlgefühl – DAS, was niemals irgendein Behagen oder Unbehagen braucht. Das ist mehr als angenehm.

Karl Renz – Punkt. Sei(n), was-du-nicht-nicht-sein-kannst.

Die Imagination kann die Unermesslichkeit der Wirklichkeit nicht ermessen. Das bedeutet, dass das Ich-Konzept die Natur der Wirklichkeit nicht kennen kann. Das Ich-Empfinden ist immer unvollständig, begrenzt und abwärtsgerichtet. Solange es abwärtsgerichtet ist, erweitert es sich, aber wenn es emporsteigt und riskiert, das Unermessliche zu fassen, wird es automatisch aufgelöst.
(Siddharameshwar Maharaj)

Ich versuche nicht zuzulassen, dass die Außenwelt meine Innenwelt kaputt macht.

Traurigkeit und Konfusion können vorübergehend sein. Warte einfach ab, dann lassen sie vielleicht nach.

aus „Das Leben nach Boo“ von Neil Smith

David Safier - „Mieses Karma“

Buchrückentext:
Nichts hat sich die Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht, als den Deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn in den Händen. Schade eigentlich, dass sich noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po. Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!

Textausschnitt:
Aus Casanovas Erinnerungen: In meinem 113ten Leben als Ameise begab ich mich mit einer Kompanie an die Erdoberfläche. Wir sollten im Auftrag der Königin das Terrain rund um unser Reich erkunden. Wir marschierten durch die sengende Hitze auf heißem, sonnenerwärmtem Gestein, da verfinsterte sich binnen Sekunden die Sonne auf fast schon apokalyptische Art und Weise. Meine Augen spähten gen Himmel, und ich erblickte die Sohle einer Frauensandale, die sich unaufhaltsam auf uns herabsenkte. Es war so, als fiele uns der Himmel auf den Kopf. Und ich dachte bei mir: „Schon wieder muss ich sterben, weil ein Mensch nicht angemessen auf seine Schritte achtet.“

Unterhaltsam, aber auch mit Tiefgang. Es dauert einige Reinkarnationen, bis Kim begreift, dass es um Selbstlosigkeit geht und nicht, um endlich ein gutes Karma zu haben...