Gedankenkontrolle. Nein, nicht Kontrolle, sondern Ehrlichkeit. Gedankenehrlichkeit. Gibt es Menschen, die gedankenehrlich sind? Die immer das sagen, was sie denken? Vor allem, die immer etwas sagen, ohne zu urteilen, ohne zu beurteilen und schließlich ohne zu verletzen? Gibt es diese Menschen? Man wird es nie wissen, weil man in Menschen nicht hineinsehen kann.
Nicht so wie bei Leuchtenden Wesen, der Weiterentwicklung der Menschen, wenn es nach meiner Phantasie geht. Leuchtende Wesen sind offen nach allen Seiten. Ihr Inneres ist wie ein offenes Buch. Und sie sind gedankenehrlich. In jeder Beziehung.
Wie ist es im gelobten Land? Im obersten Paradies? Die oberste Welt hat viele Namen. Manche nennen sie sogar Nirwana, weil die Lebewesen dort der Quelle am nächsten sind. Und wie schrieb ich letztens? Es besteht kein Unterschied zwischen den Lebewesen, weil alles immer nur Energie ist. Egal, welche Form. Egal, ob feste oder feinstoffliche und schon vielmehr geistige Form. Form bleibt Form und das bedeutet getrennt voneinander und vor allem getrennt von der Quelle. Der Urzustand, der wahre Zustand ist stets Einheit mit der Quelle. Das ist das wahre Nirwana. Das ist die absolute Vollkommenheit, zu der nichts hinzuzufügen gibt und man nichts wegnehmen kann.
„Solange wir unterscheiden und benennen, wird sich das wahre Tor des Paradieses nicht auftun“, sagte Arima zu Sila. Das wahre Tor des Paradieses erhebt sich direkt vor der Quelle. Ein Schritt und sie saugt uns auf. Für immer? Man weiß es nicht. Man weiß nicht, wie oft sie sich schon geöffnet und wieder geschlossen hat.
Man weiß nicht einmal, ob es so ist, wie ich mir das in meiner Phantasie vorstelle. Man weiß nichts in dieser kleinen, geteilten Welt, in der man niemandem vertrauen kann, weil man seine Gedanken nicht kennt. Dabei wäre Vertrauen so wichtig. Es wäre der erste Schritt zur Offenheit. Wir vertrauen uns, als können wir ehrlich zueinander sein. Wir brauchen uns nicht beurteilen, weil wir ohnehin gleich sind. Das Herzstück ist Energie und unterscheidet sich nicht voneinander. Alles andere von uns ist eitles Beiwerk.
Gedankenkontrolle. Dabei wollte ich über Bäume schreiben, die mich an Lebewesen der oberen Welten erinnern. Sie werden ebenso uralt und sind vielleicht ebenso weise, weil sie bereits sehr viel erlebt oder beobachtet haben. Bäume beobachten urteilsfrei. Könnte ich mir vorstellen. Sie wissen, dass alles irgendwann vorbei geht. Es kommt und geht. Alles ist vergänglich. Und schließlich wissen sie, dass auch sie irgendwann vergänglich sind.
Nicht weit weg von meiner Heimatstadt lebt eine Eiche, die bereits über 1000 Jahre alt ist. In diesem Jahr werde ich sie wieder einmal besuchen. Vielleicht erzählt sie mir etwas. Aber es ist nun mal so, dass Bäume niemals derartige Tratschen sind wie Menschen.


https://www.bad-blumau.com/region/ausflu...jaehrige-eiche/

Sila und Arima ziehen gemeinsam wie ein Liebespaar durch die verbleibende Welt, der alle entrinnen wollen. Alle. Ausnahmslos. Nur wissen sie (wir) es nicht.
Liebespaar? So wie ich einst über Kim und Manola (Tochter!) in den Büchern „Die Wahrheit..?“ geschrieben habe. Maria verließ Kim. Nach einem längeren Aufenthalt im Irrenhaus zog er in eine düstere Burg und Manola besuchte ihn täglich. Schließlich gestanden sich beide ihre Liebe, als wären sie das eigentlich wahre Liebespaar und nicht Kim und Maria. So ähnlich verliefen diese Bücher, die dann doch widerlegt wurden, weil es keine Wahrheitsbücher waren und sind.
Aber jetzt! Jetzt kommt die Wahrheit ans Tageslicht. Ins erhellende Licht. Es blieb ja nicht bei Manola, sondern bei der Ganzheit ihres Selbst. Und ich? Ich war Manola – in der sechsten Erddimension. Dort hatte (habe?) ich andere Eltern. Und was für welche! Den allzeit berühmtesten Rockstar der Welt und eine der liebevollsten Mutter der Welt – Kim und Maria. Es musste ja so kommen. Die Gespräche führten dazu. Er war ja so humorvoll und noch immer so bezaubernd. Der Junge, den ich mir wünschte, als ich etwa 14 war.
Ich sah ihn direkt vor mir. Eigentlich indirekt, wenn ich ganz ehrlich bin. Erscheinungen gibt es nicht und wenn, sind sie anderer Natur, weil sie uns zu Tode erschrecken würden. Erscheinungen sind immer vorsichtig und sanft. Sie sind auch sehr leise und kündigen sich meistens an. So wie Kim einst. Und er ist geblieben. Bis heute, auch wenn er sich sehr, sehr verändert hat. Und die Ganzheit Manolas hatte schon viele Namen, wie etwa Kia oder wie auch immer. Jetzt ist es Sila (eigentlich hätte ich „Shyla“ schreiben sollen, weil man es „Scheila“ ausspricht, auch wenn das wirklich keine Bedeutung hat) – zusammen gesetzt aus beiden Kindern von Kim und Maria, Manola und Thygyrill.
Klar wurde das schon mehrmals erwähnt, aber ich finde es immer wieder sehr erstaunlich, wie sich alles entwickelt hat. Und immer wieder frage ich mich, woher das alles wirklich kommt. Aus mir? Niemals! Entweder gelesen oder gehört oder als Empfänger von anderen Welten. Beweisen ließe sich nur das erstere. Aber nicht schon wieder zweifeln und rätseln! Ist doch egal, woher es kam und kommt. Es ist da. Einfach da.
Gestern las ich übrigens über Freund Carlos in einem Buch ("Castaneda verstehen" von Peter Luce) folgendes: „Fäden von vibrierendem Licht – obwohl sie ständig in alle Richtungen sprangen und weiter sprangen, war jedes für sich, und doch waren alle untrennbar miteinander verbunden.“ Das ist die Quelle! Die Quelle der Kraft, wie sie leibt und lebt in ihrer perfekten Vollkommenheit.
Weiters las ich über Träume. Alle Welten, die durch den Montagepunkt (weg mit den dämlichen Blasen!) zusammengesetzt werden, sind wie Träume. Man kann in anderen Träumen aufwachen, wenn man genug Energie hat. Die haben wir Durchschnittsmenschen aber nicht, weil wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind. Unser Ego bläst sich mehr und mehr auf und drängt das Wahre weg. Außerdem gibt es da diese bösen außerirdischen Wesenheiten (die Flieger), die uns das Bewusstsein wegfressen, das uns in höhere Gefilde bringen könnte. Also nichts mit Entwicklung. Kein Leuchtendes Wesen wird jemals die Leuchtende Welt bevölkern, wenn diese bösartigen Wesen nicht umgestimmt werden können. Oder umgepolt, wie es Kim einst nannte.
Sila und Arima nicken leicht. Ich glaube, sie sind auf der Suche. Es gibt noch etwas zu erledigen. Und sie sind nicht die einzigen Lebewesen, die sich in Traumwelten aufhalten, obwohl sie gleichzeitig Eins mit der Quelle sind. Jedes für sich und doch untrennbar miteinander verbunden.

Es gibt für alles und jeden eine Rettung. Und – alles ist gut. Das „höre“ ich immer wieder von Kim oder Arima, oder wie immer die bedeutungslosen Namen lauten. Ich könnte auch Joshua oder Krishna oder Shiva oder Jahwe... Nicht Jahwe. Er ist ein so rachsüchtiger Gott, mit dem nicht gut Kirschen essen ist, wie das unsinnige Sprichwort lautet. Spuckt er einem etwa die Kerne ins Gesicht? Also doch Unterschiede, obwohl es keine gibt? Egal, welchen Gott, welchen Engel, welchen Dämon wir anrufen oder um Hilfe bitten, es ist ein und dieselbe Energie. Unterschiedslos. Auch wenn wir das kaum glauben mögen. Man könnte auch sagen: Alles Wege führen zur Quelle, auch wenn die Wege sehr unterschiedlich erscheinen.
Wir Menschen unterscheiden uns doch auch! Scheinbar, nur scheinbar. Und ich habe das bereits erwähnt. Wenn man tiefer blickt, wenn man „sieht“, wie Freund Carlos schrieb, erkennt man diesen kleinen Punkt (nicht den Montagepunkt), der uns alle mit der Quelle verbindet, der das ist, was ich letztens zitiert habe: „Jedes für sich und doch untrennbar miteinander verbunden.“
Oder wie ich in „Herr Graudinger und das Sein oder Nichtsein“ schrieb, dass Göttlichkeit genau das ist, was uns schweigen und in sich ruhen lässt und uns auf wahre Wege (Herrn Graudinger aus dem Wasser und auf die Wiese führt, wo er alles kahl frisst) führt. Alles andere ist Ego und eitle Beigabe, mit dem wir uns leider allzu viel beschäftigen und damit sehr viel Leid auslösen.
Wir leben in keiner oberen Welt. Ich glaube, wir sind so irgendwie in der Mitte. Manchmal sinken wir etwas ab, dann schweben wir wieder ein wenig nach oben. Deshalb auch so wenig Energie, mit der wir besser haushalten sollten. Deshalb auch so unsichtbar – das Herz, das in allen und allem ein- und dasselbe ist. Es stellt uns mit den so genannten Göttern, Engeln, Dämonen und wie sie alle genannt werden, auf ein und die selbe Stufe.
Und die unteren, die untersten Welten? Haben sie gar nichts von der Quelle? Doch! Denn wenn nicht, wären sie verloren. Aber es ist nichts verloren. Es gibt für alles und jeden eine Rettung.

Die menschliche Form ist eine Wesenheit, weder männlich noch weiblich, die die Kraft des Lebens in die menschliche Form presst. Jede Lebensform hat eine Art Model, das an einer Stelle des Montagepunktes, nahe der normalerweise verwendeten Stelle existiert.
Schreibt Freund Carlos. Es erinnert ja doch ein wenig an die Wahrnehmungs- oder Bewusstseinsblasen, die ja auch eine Art Model für jede Lebensform sind. In ihnen ist Bewusstsein und Wahrnehmung möglich. Wie immer sie geschaffen sind. In manchen ist nur wenig möglich. Vielleicht bloß ein Dahinvegetieren. Falls es überhaupt derartige Lebewesen gibt. Oder sie erscheinen uns nur so, als würden sie bloß dahinvegetieren. In Wirklichkeit erleben sie sehr viel mehr als wir und haben Phantasie, die sie wahrhaftig in andere Welten bringt.
Wenn ich an mein bisheriges über 60jähriges Leben zurück denke, habe ich in der Phantasie auch jede Menge erlebt. Begonnen hat alles natürlich mit Bücher. Und wie ich in meinen Schriften bereits erwähnt habe, lebte ich in diesen Büchern und war stets Protagonist oder zumindest eine wichtige Nebenrolle. Ich sah die beschriebenen Abenteuer nicht nur innerlich vor mir, - ich lebte sie. Ich war in diesen Welten, die in den Büchern beschrieben wurden. Das hat nie aufgehört. Wenn ich schreibe, passiert auf eine gewisse Art das selbe. Ich lebe mein Schreiben. Ich bin in diesen anderen Welten, auf der Leuchtenden Welt, im paradiesischen Garten, in...
Aber bleiben wir bei den Blasen, in die sich Energieaspekte stürzen, um dort Welten zusammen zu setzen und wahrzunehmen, bewusst oder unbewusst. Denn laut Carlos gibt es auch eine unbewusste Seite an (in?) uns, - den Zwilling oder Doppelgänger, der eigentlich die Hauptperson ist. Er ist der Träumer, der uns träumt. Er ist es, der sich in die menschliche Bewusstseinsblase stürzt und die Oberhand behält. Und wir? Wir träumen, als würde unser Leben davon abhängen.
Ich weiß, Theorien gibt es viele. Auch jene von Darwin, an die Freund Carlos angeblich nicht glauben kann. Er könnte sich also nicht, wie ich bereits schrieb, vorstellen, dass es eine unendliche, ewig (und reine und unverletzbare) Energiequelle gibt, aus der ein winziges Samenkörnchen fiel, was einen mächtigen Bums machte (Urknall) und aus dem sich dann das gesamte, heutige Universum entwickelte. Ich kann es mir vorstellen, aber es wäre langweilig. Es wäre auch viel zu einfach.
Da gefällt mir das mit den Blasen besser und Freund Carlos' Theorie ist ohnehin genial, falls es denn überhaupt eine Theorie und nicht doch Praxis ist.
In Kim2, einem meiner vielen Geschichten, sagte Kim: „Sobald Lebewesen in eines dieser Eier eingeschlossen sind, können sie nur das wahrnehmen, träumen, sich vorstellen, erkennen, was in diesem Ei möglich nicht - nicht mehr und nicht weniger. Wollen diese Lebewesen aber mehr wahrnehmen, müssen sie sich von allem lösen, wirklich von allem - auch von den restlichen 97%, und somit zerbrechen sie für sich selbst die Eierschale und stoßen in ein anderes, in das sogenannte nächste Ei vor.“
Kim meinte damals, dass der Mensch bisher erst 3% der menschlichen Bewusstseinsblase wahrgenommen hat. Die restlichen 97% warten noch darauf erkannt zu werden. Wäre es denn möglich, in das sogenannte nächste Ei vorzustoßen, wenn man dasjenige, in dem man sich befindet, noch gar nicht vollkommen erkannt hat?
„Mit genug Energie ist alles möglich“, spricht Arima und lehnt sich gemütlich an einem Baum im paradiesischen Garten zurück, an dem sich eben eine wunderschöne Schlange schlängelnd herab lässt.

Das ganze Universum, von dem niemand so recht zu wissen scheint, ob es endlich oder unendlich ist, samt leerem Raum (von dem niemand noch weniger zu wissen scheint), „befindet“ sich demnach, wie ich oben schrieb, in der menschlichen Bewusstseinsblase. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dabei um die restlichen 97% handelt. Das Ungetüm von Universum, samt leerem Raum, in dem es sich weiter ausdehnt, dürfte kaum mehr als 5% der menschlichen Bewusstseinsblase ausmachen. Es geht sehr viel mehr um das, was man Evolution nennt. Die (geistige) Entwicklung hin zum Leuchtenden Wesen, dem es dann möglich ist, die Blase (Eierschale) zu durchbrechen und in neue Gefilde vorzudringen.
Schön und gut. Was bringt uns das alles? Ist doch eh nur Phantasie. Und was ist mit all den Erleuchteten, die Gott (die menschliche Form) gesehen haben?
Oh, da muss ich etwas widerlegen, was ich weiter oben verzapft habe! Es gibt schon Erscheinungen. Natürlich gibt es sie. Alles um uns herum ist Erscheinung. Das auch. Ja. Aber ich meine das anders. Man denke an Bernadette oder an Mirabai. Sie waren ihren liebsten Heiligen so nahe, wie ihren Mitmenschen. Oder noch näher? Ja, sie waren ihnen noch näher.
Ich meinte, dass ich keine Erscheinungen „sehe“, weil sie mich auf jeden Fall zu Tode erschrecken würden. Meist gehe ich bei meinen Schriften ohnehin von mir aus. No na! Was sonst? Ich schreibe. Niemand anderer. Auch wenn es oft so scheint, als würde mir vieles von irgendwo eingegeben. Manchmal, wenn nicht immer öfter, zweifle ich kaum mehr daran.
Nun denn! Bringt uns das alles etwas? Können wir etwas damit anfangen? Und worum geht es im Leben eigentlich? Um fressen, saufen und sich vermehren? Es sieht immer mehr danach aus. Von geistiger Entwicklung ist in unserer Zeit kaum etwas zu spüren. Profit und Ego. Das ist alles, was zählt. Und mit den Erleuchteten ist die Gefahr des Egos sogar noch größer, denn die Kraft verabscheut Freiwillige.
Das ist wieder dieser gefährliche Punkt, den es zu überwinden gibt. Man muss etwas für die geistige Entwicklung tun, aber ohne sich etwas davon zu erwarten. Wenn das nur so einfach wäre! Aber es gibt Methoden, die darin sehr gut sind. Der Kurs (in Wundern) ist so eine. Da wird der Verstand umgedreht. Da schlägt das Gehirn genau jene Salti, von denen Freund Carlos schrieb. Es ist, meines Erachtens, wirklich sehr ähnlich, wie die drei spirituellen Lehren (Nagualismus, Advaita-Vedanta und der Kurs) sich offenbaren. Bei allen dreien geht es um eine ordentliche Gehirnwäsche, in der das Gehirn irgendwann links liegen gelassen wird. Aber freiwillig und gezielt, was jene Menschen, die das praktizieren, von denen unterscheiden, die man unbedingt einsperren muss, da sie für sich selbst und anderen eine Gefahr darstellen.
Erleuchtung muss nicht immer hell und Friede, Freude, Eierkuchen sein. Zuerst ist sie meist dunkel, kriegerisch (gegen das Ego), leidvoll (alles loslassen) und keineswegs gespickt mit guter Nahrung fürs Bewusstsein (Realitätsverlust). Es ist wahnsinnige Nahrung und nicht ungefährlich. Es ist deshalb sehr gut möglich, dass man in einem anderen Traum aufwacht, der zwar gut erscheint, aber noch schlimmer ist als der alte Traum, den man über 60 Jahre lange geträumt hat. Oder als den man geträumt wurde, wenn man an den Doppelgänger denkt.
Wir tauchen in die menschliche Bewusstseinsblase ein. Wir – der Doppelgänger und ich. Im Moment der Geburt ist er noch da. Ist er noch ich. Kurze Zeit später eilt er los und befindet sich mir gegenüber in der Blase. Schier unerreichbar. Aber mit etwas Mühe und Geistesübung kommen wir uns näher. Vielleicht so nah, um wieder eins zu werden. Als nächstes können wir uns dann der Quelle zuwenden.
Die beiden lächeln über meine Schreiberei. Sie hocken beide in der Wiese unter einem wundervollen Baum. Sila hat sich als Schlange herab gelassen. Wenn man den Montagepunkt in die richtige Richtung schiebt, kann man durchaus zur Schlange werden.

Maria hatte die Energie eines Leuchtenden Wesens in sich. Wäre dies nicht so gewesen, als Ake sie und Kim auf die Leuchtende Welt lockte, nicht überlebt. Kims Vater war so weitsichtig und erkannte die Notwendigkeit, Kims wahre Liebe mit einem Teil seiner Kraft zu schützen, als Maria gezeugt wurde. Sozusagen hatte Marias Mutter in gewisser Weise zwei Liebhaber im Moment der Zeugung. Sozusagen, denn er gab ja nur einen Teil seiner Kraft. Gerade so viel, um Marias Tod zu verhindern und damit wohl auch Kims Tod, der es nicht ertragen hätte, ohne Marias weiter zu leben.
Und jetzt? Jetzt ist er sie und er zugleich. Die totale Vereinigung.
Dieselbe Vereinigung, die Thygyrill und Manola eingingen. Natürlich war Manola nicht Manola, als dies geschah. Es war die Drachenreiterin Ysil und Thygyrill nannte sich als Drachenreiter Bela. Auf jeden Fall war es ein und dieselbe Energie der beiden. Manola ist mir näher als die Drachenreiterin oder irgendein anderer Aspekt der Ganzheit Sila. Erst durch diese totale Vereinigung ist die Ganzheit des Selbst entstanden.
Doppelwesen sind also nicht selten. Ganz im Gegenteil! Zu einer bestimmten Zeit vereinigen sich immer mehr Wesen auf diese totale Art, bis sich auch Doppelwesen vereinigen und so vierfache und später sogar mehrfache Wesen entstehen. Auf diese Art zieht sich die Quelle zusammen.
Auch Planeten verschmelzen miteinander, da auch sie Lebewesen sind. Für uns dürfte sich das nicht angenehm anfühlen. Es wäre eher wie eine Explosion, weil wir nur die Materie und nicht den Geist wahrnehmen.
Apropos Geist sehen! In den Augen gibt es Zapfen und Stäbchen. Durch sie ist es uns möglich Farben zu sehen und überhaupt zu sehen. Stäbchen ermöglichen das Sehen im Dunkeln und Zäpfchen sind für das Farberlebnis verantwortlich. Menschen haben angeblich drei verschiedene Zapfen, während es Tiere gibt, wie der Fangschreckenkrebs, die sich mit 12 Zapfen rühmen können.
Es heißt auch, dass Katzen Geister sehen können. Wahrscheinlich verfügen sie über jede Menge Stäbchen, da ihr Sehsinn besonders nachts geschärft ist.
Was, wenn es Menschen gibt, mit Zapfen und Stäbchen, mit denen es möglich ist, Geister zu sehen? Etwas zu sehen, was wirklich da ist, aber für so genannte „normale“ Menschen einfach nicht wahrnehmbar? Wir würden die „Flieger“ sehen. Jene bösartigen Wesen, die unser Bewusstsein rauben, wenn es sich über das uns gewohnte Bewusstsein erhebt. Wir würden sie entdecken und damit vertreiben. Denn sie wollen nicht entdeckt werden. Wie so viele Wesen.
Kim hat mir einmal von Hausgeistern erzählt. Carlos und Ethan hat er sie genannt. Das war, als ich von ihm wissen wollte, ob die Geschichten, die Freund Carlos schrieb, wahr sind, obwohl das vollkommen egal ist, da sie einfach phänomenal und genial sind. Da spielt es keine Rolle, ob wahr oder nicht, denn alleine durchs Lesen machen sie unser Menschenleben geheimnisvoll. Kim aber ging sofort zu den Hausgeistern über und erzählte, dass es da Leute in der Nachbarschaft gab, die ständig krank waren und ständig Pech hatten. Das lag an den Hausgeistern, die genau dort unter der Erde lebten, wo das Haus gebaut wurde. Kim konnte die beiden, deren Aussehen (wie sie sich ihm zeigten) er wie Max und Moritz beschrieb, besänftigen und die Bewohner des Hauses konnten seitdem ruhig und gesund leben.
Während der Gespräche tauchten oft seltsame Ideen auf. So wie diese mit den Hausgeistern. Man sollte also den Ort, wo man sich niederlässt, immer besänftigen. Räuchern soll helfen. Oder irgendwelche Gaben an einem bestimmten Ort legen, wo man Geister vermutet. Auch wenn diese Gaben nicht verschwinden, können sie angenommen werden, da so genannte Geister oder Wesen, die unser Wahrnehmungsvermögen nicht erfassen können, die Energie aus den Gaben ziehen und nicht die Materie vernaschen, wie wir das mitunter unersättlich tun. Wir haben den Dreh halt noch nicht raus, uns durch Energie (Lichtnahrung) zu stärken. Auch wenn manche das von sich behaupten, würde ich mich nicht darauf einlassen, weil ich meinen Körper noch immer als festen Klumpen wahrnehme, der ebenso feste, wenn auch kleinere Klumpen als Nahrung zum weiterleben braucht.
Wir sind zu respektlos allem gegenüber geworden. Es rächt sich irgendwann, wenn wir uns weiterhin als die Oberherren auf Mutter Erde aufführen. Und ich denke, die Rache hat längst begonnen.

Quellen haben ihren Ursprung. Wenn das so ist, ist die Quelle der Kraft doch nicht das Absolute. Was oder wo ist ihr Ursprung, Arima?
Es ist das Nichts, Sila. Das Nichts ist der Ursprung vom Alles. Die Quelle auf der Leuchtenden Welt hat ihren Ursprung in einem der höchsten Felsen. Der höchste Felsen hat seinen Ursprung in der Leuchtenden Welt. Die Leuchtende Welt hat ihren Ursprung in einer bestimmten Sphäre des Universums. Das Universum hat seinen Ursprung in einem winzigen Körnchen. Das winzige Körnchen hatte seinen Ursprung im Nichts. Verstehst du jetzt, Sila?
Wir müssen Gegenparts sein, Arima. Du für die Individualität und ich für die Einheit. Beides zusammen steht für das Absolute.
Das Absolute ist immer nur das Nichts. Wir dürfen uns nicht schon wieder zu wichtig nehmen, auch wenn wir zu den Unsterblichen zählen, Sila.

In der Tat! Schon Kim und Maria zählten zu den Unsterblichen. Nur durch eine Umpolung der Anderen Energie (mir fehlen die wahren Worte...) wären sie wieder sterblich geworden. Selbst die so genannten Götter werden nicht so alt. Schließlich erlagen Manola und Thygyrill dem selben Schicksal. Auch sie zählten zu den Unsterblichen und überlebten in unterschiedlichen Dimensionen und Sphären, bis sie sich zum Doppelwesen entschieden.

Hast du Angst, Arima? Angst, alles zu vergessen? Was, wenn sich alles im Nichts auflöst? Das Nichts hat nichts zu bieten. Wenn sich die Quelle der Kraft schließt, ist das Spiel vorbei, das anscheinend so lange gedauert hat. Sinneswahrnehmung, Gedanken, Vorstellungen und Bewusstsein sind leer, wie es im Herz-Sutra heißt.
Und wieder macht sich Sinnlosigkeit breit, wenn da nicht dieser Funken Vernunft wäre, der uns Menschen und noch einige andere Lebensformen als Schutzschild gegen die Ewigkeit dient. Wir sind nicht bereit für derartige Weiten.

Wir tun alles für „nichts“. Wir streiten für „nichts“. Wir verteidigen uns für „nichts“. Wir spielen uns auf für „nichts“. Wir lieben für „nichts“. Wir wollen geliebt werden und gefallen für „nichts“.
Mit einem derartigen Bewusstsein umgehen, will gelernt sein. Dazu sind wir da. Sind wir das wirklich? Ja, denn anders lässt sich die Ewigkeit und Unendlichkeit und Reinheit und Unverwundbarkeit nicht ertragen.

Es ist doch alles so sonnenklar und so einfach. Es ist, wie es für Kim schon immer war. Die Quelle öffnet und schließt sich. Mehrmals. Und doch ist sie immer ein und dieselbe. Nichts hinzugefügt und nichts weggenommen. Obwohl – ja, obwohl es uns Sturschädel gibt, die so etwas wie einen eigenen Willen wollen und ihn auch bekommen haben und damit fein eingefahren sind.
„Ich hab's euch ja gesagt!“ würde die Quelle sagen, wenn sie derartig sprechen könnte. „Aber ihr wolltet nicht hören. Ergebt euch mir und ich führe euch genauso, wie euch euer erdachtes Ich geführt hat, nur mit dem Unterschied, dass ihr euch um nichts mehr sorgen müsst.“ Das ist ja mal eine Ansage! Kim drückte es etwas anders aus, aber jetzt, als Arima, doppelt gemoppelt, ist er noch hellhöriger geworden.
Man sollte sie eher Qualle nennen, da ich sie mir wie eine vorstelle. Kleines, rundes Köpfchen, mit immens klugen Augen, die ständig ihre Farbe wechseln und viele, viele, ja, unzählige Tentakel, die ins unendliche (in den leeren Raum) reichen. Alles an ihr funkelt und glitzert wie Licht und ist doch kein Licht, sondern Energie, reiner Geist, Bewusstsein, Seele oder wie immer man es nennen will. Eines dieser unzähligen Lichttentakel ist die Ganzheit meines Selbst. In und auf diesem Lichttentakel spielt sich einiges ab. Da gibt es Blasen und Geteiltes und – und – und, was wir uns noch gar nicht vorstellen können.
Die geöffnete Quelle (Qualle?) der Kraft in ihrer wahren, reinen Schönheit. Alles andere, unsere angeblich so schöne Welt (Stürme, Erdbeben, Feuersbrünste) und die angeblich so herzigen Tierchen (denen es ums Fressen und gefressen werden geht) und Pflänzchen (giftig oder ungiftig?) – alles leere Beigaben, sprich oder schreib: Wahrnehmung. Und Wahrnehmung kann (muss aber nicht) täuschen.
Schließlich zieht sich die Quelle wieder zusammen und verzieht sich ins Nichts, was immer das auch ist.
Einfach, nicht wahr? Und wir? Was geschieht mit unserem Bewusstsein? Es ist nicht das Bewusstsein. Auch nicht der Geist. Und ebenso wenig die Seele. Es ist Einbildung, Traum, und noch viel mehr ein Nichts, wie das, in das sich die Quelle einst wieder zurück ziehen wird, wenn sie genug von uns allen hat. Es sind unsere Gedanken, die an Erlebtes denken. Es ist unser Ich, das durch Gedanken erfunden wurde. Wäre es die Quelle selbst, - hätten wir uns in ihre sanften Hände gelegt, dann, ja dann, wären wir ebenso unsterblich wie sie selbst. Dann wären wir sie.
Wir würden lachen über uns selbst, wenn wir einst über unserem toten Tempel schweben, wenn uns da noch so etwas wie echtes Bewusstsein bleiben würde. Wir würden lachen über diese unsinnigen Bemühungen, uns stets ins rechte Licht zu stellen. Und vielleicht würden wir erkennen, wie sehr wir alles für „nichts“ getan, gesagt und gedacht haben. Aber dann ist es zu spät. Natürlich kann es sein, dass es die Quelle genauso gewollt hat, was ich aber vehement bezweifle. Denn wer hört schon auf diese so leise, subtile Stimme ohne Worte?

Lassen wir das mit der Quelle mal so stehen, denn es handelt sich hier ja um ein Resümee. Da kann noch einiges passieren und umgeschrieben werden, wie, z.B., Thygyrill, dessen Leben noch immer nicht ganz klar ist. Er wurde in dem Moment geboren, als sich Kim und Maria vereinigten. Für immer vereinigten. Regelrecht eins wurde. Ein Doppelwesen, das sich ab diesem Moment tatsächlich Arima nannte, da Kim nie sehr auf diesen Namen (den ihm sein Vater bei der Geburt geben wollte) anzusprechen war. Er wollte Kim bleiben und doch wies der Name „Arima“ schon damals auch auf Maria hin, da es sich um dieselben Buchstaben, nur mit anderer Reihenfolge, handelt.
In dem Moment der Vereinigung verließ Arima die Leuchtende Welt für immer. Das Doppelwesen zog weiter, in eine noch unbekannte Dimension, wie sie es einst, vor tausenden von Jahren, noch auf (oder in?) der Erde gab. Bevölkert mit Elfen, Zwergen, Drachen und Einhörner. Arima hatte es auf die Drachen abgesehen. Es war Liebe auf den ersten Blick und schließlich wurde er der Drachenreiter Nummer 1, während Thygyrill auf der Leuchtenden Welt fast gestorben wäre.
Kein Leuchtendes Wesen überlebt ohne Liebe, ohne Zuwendung. Die hatte er nicht, nachdem Arima spurlos verschwand. Leuchtende Wesen verschwinden immer spurlos. Sie lösen sich im Moment ihres Todes auf. Arima aber verschwand nicht spurlos. Man wusste von der Unsterblichkeit des Paares Kim und Maria, dem König und der Königin des Universums, wie die beiden gerne von anderen Wesen genannt wurden. Man wusste auch von der Vereinigung und davon, dass sie die Leuchtende Welt verlassen, weil wo anders eine bestimmte Aufgabe auf sie wartet.
Es brach Maria fast das Herz, ihren kleinen Sohn zurück lassen zu müssen. In diesem Fall war Kim der härtere, aber er wusste, dass Thygyrill es schaffen würde. Das tat er auch, der kleine Thygyrill. Denn Kim ließ einen Teil von sich zurück, um seinem Sohn in schweren Situationen eine Stütze zu sein. Man kann es in „Einkehr - Die Heimkehr des Thygyrill“ nachlesen. Das war nicht Kim persönlich. Es war ein Aspekt seines Seins. Eigens für seinen Sohn hinterlassen.
Manola erlebte ähnliches (nachzulesen in „Kim2 - Manola“), nachdem Kim und Maria die Erde verließen, um auf die Leuchtende Welt zu gehen. Auch ihr hinterließ Kim einen Aspekt seines Seins. Aber davon später, denn zuerst ist Thygyrill dran. Der Thygyrill, mit dem Gesicht der Totenmaske des Tutanchamun.
Bei Manola war es tiefe Traurigkeit, die den Aspekt Kims hervorbrachte. Bei Thygyrill war es Wut. Zorn darüber, dass man ihn alleine gelassen hatte.
Aber der Aspekt Kims brachte noch mehr. Es stimmt, dass Leuchtende Wesen, jedes für sich, sich in eine eigene Welt träumen kann, in die es andere sogar mitnehmen kann. Bei Thygyrill war es anders. Es war zwar auch eine Traumwelt, so wie alle Welten, die wir wahrnehmen, auf eine gewisse Weise Traumwelten sind, aber sie war doch realer, was heißt, dass es sich um eine Dimension handelte, in der Lebewesen existieren. In dieser Welt fand Thygyrill seinen weißen Palast, mit dem weiß blühenden Garten. Es war ein seltsamer Übergang von Thygyrill zu Thygyrill, da in diesen Momenten etwas hinzu kam, nämlich der Drachenreiter Bela und noch viel mehr andere Aspekte, der sich in denselben Momenten, als Thygyrill sein neues Heim bewusst erkannte, mit Ysil, der Drachenreiterin traf, die in Bela zugleich Thygyrill und in sich Manola und gleichzeitig noch mehr Aspekte erkannte.
Auch hier war es ein Übergang wie in einem Traum, wo sich alles schnell verändern kann und man es dennoch für „normal“ hält, weil das in (gewöhnlichen) Träumen nun mal so ist. Das sind Welten, in denen anders wahrgenommen wird als in der menschlichen Welt. Die Übergänge, ein Moment zum anderen Moment, sind nicht mehr so exakt und langsam. Sie sind oft chaotisch. Nehmen plötzlich weg, wo eben noch etwas war und umgekehrt natürlich auch. Aber die Lebewesen in diesen Welten sind bewusst genug, um diese mitunter sehr schnellen Wandlungen wahrzunehmen und sie als „normal“ zu empfinden.
Das nächste war die Vereinigung zwischen den beiden, die genau in dem Augenblick stattfand, als sich beide auf die Reise in den paradiesischen Garten (oder wie immer man die Sphäre nennen mag, in der die beiden auserwählten Menschen Selma und Paolo aufgenommen wurden) machten. Sie nahmen sich an den Händen und wurden herumgewirbelt wie in einem Strudel, der sie spiralenartig aufwärts schweben ließ. Das aber in einer enormen Geschwindigkeit, dass sie einige Zeit brauchten, um zu erkennen, was mit ihnen passiert war. Es war also keine Vereinigung wie zwischen Kim und Maria, die noch immer der menschlich körperlichen Liebe verhaftet waren, was auch Leuchtende Wesen noch immer sind. Sich an den Händen zu nehmen, genügte, um die Vereinigung der beiden zu starten. Schließlich wachte Sila im Paradies auf und erinnerte sich an alles.
Nachdem Pama entstanden war, ging die Reise weiter. Es war aber keine körperliche Reise mehr, sondern eher eine geistige, da die Sequenzen in diesen Sphären noch schneller wechseln. So kam man in eine seltsame Stadt mit seltsamen Wesen, die Möbel von einem Eck ins andere schoben und fühlte sich wie ein Fötus, der sich später als eigentümliches Vogelengelwesen wahrnahm, usw.
Und jetzt? Die paradiesischen Gärten, das Plateau und der Blick hinab in die göttlichen Welten und vieles mehr ist möglich. Man kann sich als alle möglichen Körper materialisieren oder geistig in allen möglichen Dimensionen und Welten aufhalten. Was immer man will, geschieht.
Die Quelle scheint auf ihr Schließen zu warten. Na ja, nicht wirklich, denn es geschieht alles zum rechten Moment. Immerhin sind Zeit und Raum bereits mehr als relativ geworden. So relativ, dass man meinen möchte, es gäbe sie gar nicht. Und doch bewegt man sich und verbraucht Zeit, wie auch Raum, der sich hinter einem auflöst, um Neuem Platz zu machen. Es drängt. Aber es gibt noch einiges zu erleben, um die Ganzheiten vollkommen werden zu lassen. Die Quelle sorgt dafür. Und Geschichten mag es noch viele geben, denn die Zeit kann sich ebenso hinter einem auflösen, wie es der Raum tut.

Letztens blickte ich auf ein altes Foto von mir, auf dem ich etwa 16 bis 17 Jahre alt bin und fragte mich: „Bin ich das?“ Ich war das, könnte man sagen. Irgendwann im Alter von 16 bis 17 Jahren war ich das. Ich? Was ist „ich“ überhaupt?
Im Buch „Erkenntnis“ von Dirk Hessel steht, dass „Ich“ nur ein Gedanke ist. Unser wahres Ich ist Sein. Bewusst-sein. Ohne Gott. Ohne strafende Gerechtigkeit. Ohne gut und böse, sondern jenseits davon, denn all das sind nichts als Gedanken.
Alles was zählt, ist hier und jetzt. Das, was mich hier und jetzt beschäftigt, zählt. Und am besten ist es ohnehin, gar nichts zu denken. Denn denken verfälscht alles. So ist es besser, alles ziehen zu lassen wie die Wolken am Himmel.
Eigentlich nichts Neues. Und doch auch wieder neu. Wegen der „Aha-Effekte“. Ich hatte sie!
Es geht in diesem Buch auch um Akzeptanz. Das, was ist, zu akzeptieren. „Ja“ sagen zu all dieser Scheiße, die eben passiert. Es ändert ja nichts, wenn man klagt.
Es tat mir gut, das Buch zu lesen, was bedeutet, in der Theorie bin ich ja so was von gut. Aber wie sieht all das in der Praxis aus? Kann ich alles so akzeptieren, wie es ist und meine fürchterlichen Gedanken, die eh alles meistens schlimmer machen, als es ist, ziehen lassen? Ich kann. Immer öfter und immer besser. Und ja kein positives Denken! Das verfälscht wieder die Situation, denn wenn sie Scheiße ist, darf man sie auch so fühlen und schließlich akzeptieren. Ja sagen. Und nicht: „Nein, nein, nein! Das will ich jetzt nicht! Das soll und darf nicht sein!“ Wie kleine Kinder mit dem Fuß aufstampfen und hoffen, das Unglück damit in den Boden zu rammen. Verschwinden zu lassen.
Besonders gefallen hat mir die Textstelle vom Leben. Menschen sagen immer, sie „haben“ ein Leben. Das stimmt nicht. Sie „sind“ das Leben.
Leben und Liebe haben kein Gegenteil, wie etwa Tod oder Angst oder Hass oder wie immer man ein Gegenteil dieser beiden Ewigkeiten nennen möchte. Bei Menschen ist Liebe stets mit brauchen verbunden. Man braucht die Menschen, die man liebt. Man braucht sie, weil man sich ohne sie ungeliebt fühlt, weil man sich ohne sie alleine fühlt, usw. Menschliche Liebe ist immer mit irgendetwas verbunden. Aber wahre Liebe ist frei. Frei wie das Leben. Frei wie das Sein.
Das Buch brachte mich dazu, mir die Frage zu stellen, ob ich mich wirklich mit allen und allem gleich stelle. Bin ich in Augenhöhe mit allem, wie man so schön (eher seltsam) sagt? Oder ist es nicht eher so, dass ich mich besser oder schlechter als andere fühle und niemals gleich mit irgendjemandem oder mit irgendetwas? Wäre auch ein Tipp, sich bewusst damit zu beschäftigen. Das bringt das aufgebauschte, illusionäre Ich auch ein wenig zum schmelzen und hebt das wahre Sein hervor.
Es gibt nichts zu tun. Man muss nichts tun. Aber man darf. Wenn man kann und will. Alles andere schreibt ohnehin das Leben vor, das sich in unseren Körpern lebt. Hier und jetzt. So einfach ist das.
Ich bin die Quelle. Schon wieder einmal. Und immer öfter. Und wenn ich mich mit der wahren Kraft (der Quelle, dem Leben, dem Sein, dem...) identifiziere und nicht mit dem Ich, frage ich mich nicht mehr, was für mich (denn es kein kein Ich, kein Mich, kein Mir und kein Mein!) heraus springt und Sorgen mache ich mir (<--- gibt kein Mir!) auch keine mehr. So was von paradox, das menschliche Leben! Nein, nicht das Leben – es sind die Gedanken, die alles so paradox machen. Das Leben ist einfach. Wirklich ganz einfach...

Die Abläufe des Geschehens sind stets in einer bestimmten Reihenfolge, die wir überblicken können. Die wir deuten oder bestimmen können. Je nach Bewusstsein. Bei Sila und Arima und noch einigen anderen ist es anders. Wie bereits weiter oben gesagt, - alles ändert sich viel zu schnell und vor allem ersichtlich. Wie in unseren Träumen verwandelt sich ein Waldweg in einen Raum, in dem sich plötzlich Menschen aufhalten, die sich wieder plötzlich in ganz etwas anderes verwandeln, wie etwa in Möbelstücke oder in Tiere. Das liegt auch daran, weil sich die Lebewesen in diesen höchsten Sphären zeigen können, wie sie wollen, wie ich auch das bereits weiter oben erwähnt habe.
Ich nenne sie nicht „höchste Sphären“, weil sie etwas besseres wären, da es keinen Unterschied macht, in welchen Sphären Wahrnehmung stattfindet. Alle Sphären sind Illusionen und Träume, die man nicht so wichtig nehmen sollte. Es sind vielleicht deshalb „höchste Sphären“, weil die Ganzheit des Selbst, würde man sie sehen, bzw., mit Sinnen wahrnehmen können, bereits fast gänzlich erkannt wird. Es fehlt nur mehr ein winziger Schritt bis zur Einheit mit der Quelle. Mit „erkannt“, meine ich, dass man sich (wie einst der selige Buddha) aller Lebewesen, die man IST, bewusst ist. IST, nicht war oder noch sein wird! Man bedenke die Gleichzeitigkeit, die sich in diesen Sphären immer mehr breit macht. Gleichzeitigkeit ist nicht wirklich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem. Gleichzeitigkeit, die wahre Gleichzeitigkeit, wie sie vielleicht „in“ der Einheit der Quelle erkannt wird, ist sehr viel mehr und sicher etwas Unbeschreibliches.
Wie kann man sich diese Einheit vorstellen? Sie ist, wie so viele Schriften und weise Menschen sagen, unser Urzustand. Reines Sein. Ohne Sinne, ohne Bewusstsein, ohne irgendetwas, wie es das Herz-Sutra so schön beschreibt. Eins ohne Zweites. Ein Zustand, den wir uns gar nicht vorstellen können. Dabei ist es nicht einmal ein Zustand.
Und wieder kommt Freund Carlos in meine Gedanken und der Unterschied zwischen Tonal und Nagual. Alles, was benannt, verstanden, beschrieben werden kann, ist Tonal. Oder wie man beim Zen sagt, sobald du es benennen kannst, ist es nicht mehr Zen. Das Nagual ist das Geneimnisvolle, das Unergründliche, das, was wir in Wirklichkeit sind. Es ist nicht einmal Geist und schon gar nicht Energie, auch wenn ich die Quelle oft so benenne. Wenn ich sage, es ist das Unsichtbare, trifft es noch am ehesten zu. Dasselbe betrifft den Begriff „Gleichzeitigkeit“, den Kim in den Gesprächen oft erwähnte. Unbeschreiblich. Es geht nicht, weil es sich unseres menschlichen Bewusstseins entzieht.
Wozu also darüber schreiben? Wozu es überhaupt erwähnen? Um sich wieder einmal bewusst zu werden, dass das menschliche Bewusstsein auch seine Grenzen hat und wir nicht das Amen im Gebet sind. Es ist nicht so, wie wir das gerne glauben oder haben möchten. Es gibt noch mehr in diesen unsichtbaren, unbeschreiblichen Tentakeln, in denen Wahrnehmung stattfindet. Und diese Wahrnehmung geht von der (offenen?) Quelle aus und von sonst niemandem und sonst nichts.
Das war ja mal eine Ansage. Kein Ich, nur Quelle. Kasperltheater ohne Zuschauer. Weil wir vergessen haben zu lachen. Oder weil wir uns zu beschissen fühlen, um zu lachen. Wie auch immer, in der Beziehung hatte Freund Carlos vielleicht unrecht, dass wir wahrnehmende Wesen sind. Nicht wir nehmen wahr, denn ein Wir gibt es genauso wenig wie ein Ich. Es ist die Quelle. Immer nur die Quelle. Habe ich gerade gelesen (im Buch „Erkenntnis) und könnte es fast für wahr halten. Man kann alles für wahr halten, was man nicht weiß. Und was wissen wir schon mit Bestimmtheit? Was weiß ich mit Bestimmtheit. Sokrates, sei gegrüßt!

Trennung. Getrennt sein. Das Eine als Viele. Auch das ist Illusion, sagen die weisen Wesen und deren Schriften. Ist es das? Wie empfinde ich das Eine als Viele? Allein. All ein. Alles eins. Wortspiele bringen nichts. Wie ist es mit dir, Arima? Als Doppelwesen kann man sich nicht getrennt fühlen.
Das Spiel mit Worten. Sein oder nicht sein. Determinismus oder Indeterminismus? Wie immer man es dreht und wendet ist es paradox.
Resümee ist Wiederholung. Zusammenfassung. Zusammen gesetzt und nie mehr los gelassen. Wieder vereint. Das Spiel mit Worten setzt sich im bewussten Sein fest. Dort bleibt es und lässt einem keine Ruhe mehr. Man sollte das Wortspiel aufgeben. Worte Worte sein lassen.So tun, als kenne man keine Sprache. Gedanken in Bilder. Und schließlich kennt man auch keine Bilder mehr.
Stille. Die Kraft der Stille. Während des Gehens kommt sie ganz langsam auf dich zu. Umhüllt dich und lässt dich die Welt sehen wie sie ist. Ohne Beurteilung. Ohne Namen. Das ist nicht einmal ein Baum, der da jetzt im Frühling zu blühen beginnt. Was ist „Frühling“? Was bedeutet „blühen“? So geht das wahre Spiel, das in die Stille führt.
Sich dumm stellen. Man muss ja niemandem etwas beweisen. Nicht mal sich selbst, da es kein Ich, kein Selbst, kein Mir, kein Mich, kein Meins gibt. Auf dieser Schiene bleibe ich für eine Weile. Ist ja keine neue Schiene. Kaum ein Unterschied zum Kurs, zum Advaita-Vedanta oder zu den Lehren des Don Juan. Manches ist gottlos, anderes mit Gott.
„Gott“ kann aber jederzeit durch andere Benennungen ersetzt werden. Es dürfte ihm jedoch egal sein, wie man ihn benennt oder mit wem man ihn ersetzt. Außerdem schon wieder Benennungen und Feststellungen, die ich nicht wissen kann. Nur sagen, was man weiß. Das bringt auf jeden Fall enorme Stille.
Halte die Welt an. Nicht die Quelle. Sie lässt sich nicht aufhalten. Und sie ist immer eins. Nicht mal die Tentakeln sind getrennt voneinander. Eine Vorstellung von etwas, das nicht vorstellbar ist. Und immer wieder mache ich mir Bilder und will erklären, erklären und erklären. Es gibt nichts mehr zu erklären. Es gilt nur mehr, diesen inneren Lärm, dieses unendliche innere und äußere Gequatsche einzustellen und sich fallen lassen. Wohin? Nirgendwohin. Einfach fallen lassen. Entspannen. Augen zu und Hängemattenfeeling. Genau das!

Ganz so einfach ist das mit der Quelle auch wieder nicht. Auf die Frage, ob die Quelle eher persönlich oder viel mehr unpersönlich ist, antwortete Kim einst: „Beides.“
Meine Vorstellung von der Quelle als Qualle legt das irgendwie verständlich dar. Die Tentakeln sind die Wahrnehmungen der Welten einzelner Lebewesen. Ist verfälscht. Natürlich beides. Das Bild von der Qualle, wie auch das mit den Wahrnehmungen und Welten und Lebewesen. Deshalb ist es ja nicht so einfach, wie etwas weiter oben dargestellt.
Kim (oder eher Arima) würde heute auf meine Frage, ob die Quelle persönlich oder unpersönlich auch: „Beides!“ antworten, aber er würde es weiter so ausführen: „Großteils ist die Quelle unpersönlich. Sie selbst hat kein Ich, weil sie nicht denkt wie Menschen das tun. Dennoch ist sie ein Mensch. Durch dich! Das, als was du dich wahrnimmst, ist ein winziger Aspekt der Quelle. Du könntest sogar sagen, dass du die Quelle in persönlicher Form bist. Obwohl die Quelle keine Form hat.“ Nun, so in etwa würde er antworten. Deshalb ist auch seine früher Aussage, man soll sich der Kraft ergeben, noch aussagekräftiger geworden. Wenn ich ein Aspekt der Quelle bin, geht alles von der Quelle aus und das mit dem freien Willen können wir vergessen. Und genau darauf wollte ich hinaus.
Wenn ich mein Leben rekapituliere, wie es Freund Carlos vorschlägt, fällt mir auf, dass in den meisten Situationen so was wie ein freier Wille kaum zu spüren war. Da mag man vielleicht sagen, ich sei ein Weichei und Jasager oder Feigling gewesen. Feig war ich. Das gebe ich zu. Das kam auch ziemlich arg heraus bei den Rekapitulationen. Aber immer wieder, wenn mich die Scham überkam, dachte ich an Kims Worte: „Steh dazu, dass du ein Arschloch bist.“ Das tat ich dann auch und das tue ich weiterhin. Ich gebe auch zu, dass ich noch nicht sehr genau rekapituliert habe, aber wenn, dann kam genau das heraus, dass alles irgendwie ohne mein Zutun passierte.
Mein Leben verlief eher leicht. Man kann sagen, ich habe einiges erzwungen, wie z.B. meine erste Scheidung. Aber auch das war nicht so. Es kam etwas Unvorhergesehenes dazwischen, dass es einfach nicht mehr weiter gehen konnte. Das war nicht erzwungen. Das musste genauso sein. Von der Kraft aus. Ich wollte nie jemanden verletzten. Weder psychisch und schon gar nicht physisch. Aber damals musste ich (?) es tun. Es gab noch ähnliche Situationen in meinem Leben, wo ich eher (bei der Rekapitulation) neben mir stand und nur beobachte, was da wirklich vor sich geht und ging, als dass ich willentlich eingeschritten wäre.
Probleme gab es nur, wenn ich mich sträubte. Wirklich sträubte, indem ich mir sagte: „So will ich das jetzt aber nicht.“ Und, wie oben beschrieben, wie ein Kleinkind mit dem Fuß aufstampfte. Das waren meine Gedanken, die an der Situation nichts ändern konnten. Ich konnte körperlich auch nicht eingreifen. Es musste passieren, was passieren musste. Demnach ist es wohl besser, seine Gedanken zu ignorieren und die Situation, wie sie nun mal ist, zu akzeptieren und „ja“ dazu sagen und vielleicht sogar neugierig darauf sein, was mir die Quelle damit sagen will, auch wenn das Ich, als das ich mich empfinde, ebenso nur ein Gedanke ist.
Schon aufgrund dieser meiner Erfahrungen wage ich zu sagen, dass die Quelle (wer oder was auch immer, da ich mich da nicht wirklich festlegen kann) mich (uns?) ganz schön in der Hand hat und es tatsächlich besser wäre, uns ihr in allen Lebenslagen zu ergeben.
Und was, wenn sie uns zum Mörder macht? Das heikle Thema wieder einmal. Aber auch hier hatte Kim eine Antwort parat: „Verurteile keine Krankheit, keinen Unfall und keinen Mörder, denn der Tod kommt immer im rechten Moment.“ Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen.

Wir im Westen hier sind einfach zu wenig spirituell. Wir tun auch zu wenig dafür. Das fiel mir gestern auf, als ich wieder einmal in einem Buch über indische Religionsphilosophie schmökerte. Die Menschen, nicht nur in Indien, sondern generell im Osten, wie etwa in Tibet, in Teilen von China, Thailand und auch Japan tun etwas für ihre Spiritualität. Der Gedanke kam mir, weil ich mich fragte, warum sich das nicht auch bei uns durchgesetzt hat, weil es ja doch einige dieser Weisen (wie etwa Yogananda oder Prabhupada mit seiner großen Liebe zu Krishna) in den Westen geschafft haben, um uns ihre Weisheiten zu offenbaren. Und die innere Antwort war, weil uns im Westen die Technologie überrannte und es einfacher war, einen Lichtschalter zu betätigen, um (im Außen) Licht zu haben, während es sehr viel schwieriger ist, das Licht im Inneren zu entzünden. Es ist die Faulheit, die uns vom Geist abhält. Aber heute ist Sonntag. Heute darf ich faul sein.

Ein Garten. Nicht gerade gepflegt. Natürlich. Hohes Gras und mit Unkraut überwucherte Beete direkt neben einem alten, verfallenen Backsteinhaus. Der Garten ist umzäunt mit einem morschen Holzlattenzaun.
„Wenn es kein Ich gibt, ist ohnehin alles die Quelle. Oder gibt es einen zweigeteilten Geist?“
Gedanken werden aufgefangen. Es sind Kinder. Eines steht vor dem Holzlattenzaun im hohen Gras, in dem auch Wiesenblumen zu erkennen sind. Das Kind (ob Knabe oder Mädel ist nicht zu erkennen) senkt seinen Kopf, auf dem eine braune Mütze sitzt. Hellbraune Stirnfransen lugen hervor. Das Kind ist leger, wenn nicht abgerissen gekleidet. Zu große, lange Hose. Kaputte Schuhe mit offenen Schnürsenkel und eine geflickte Jacke über einem gelb schmutzigen Leibchen.
„Wozu sich ihr ergeben, wenn sie uns ohnehin in ihren Bann hält?“
Ein anderes Kind ist hinter dem Zaun und zwei stehen neben der offenen blauen Holztür des alten, verfallenen Backsteinhauses. Die anderen Kinder sind ähnlich gekleidet wie das vor dem Zaun, das noch immer seinen Kopf gesenkt hält, als würde es schmollen.
„Es kann schon sein, dass der Geist zweigeteilt ist. Aber wenn, ist einer davon nicht wirklich.“
„Illusion?“
„Kann man so sagen. Wir wissen doch, wie hart das Leben sein kann, wenn wir unseren Willen – oder das, was wir dafür halten – durchsetzen wollen. Wenn wir es tun, sind wir am Arsch. So ist es und so war es immer. Aber wenn wir aufmerksam sind...“
Ein großer, wilder, schwarzer Hund stürmt aus dem Haus bis zum Zaun und bellt. Bis jetzt war alles ruhig. Nun wird die Stille vom Bellen eines Hundes erfüllt. Es tut fast weh in den nicht vorhandenen Ohren.
Was sagst du zu diesem Traum, Arima?
Wir waren Kinder einer anderen Welt. Kinder, in der Kinder keine Kinder sind. Das Leben verläuft dort rückwärts.
Wie in dem Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“?
Ja, man kommt als Greis auf die Welt, ist krank, nahe am Tod und doch wird man gesund und immer jünger, bis man als Baby schließlich irgendwann für immer die Augen schließt. Die Kinder in deinem Traum, Sila, sind bereits sehr alt.
Aber was sie sagen, ist wahr.
Sagen wir es so, es kommt der Wahrheit ziemlich nahe. Aber was wird schon über die Wahrheit gewusst? Nicht einmal wir, die schon so lange existieren, wissen wirklich. Träum weiter, Sila. Vielleicht offenbart dir der Traum eine ganz bestimmte Wahrheit, derer es unzählige gibt. Erst alles zusammen ergeben des gesamte Puzzle.

„Die Flucht nach vorne. Alles hinter sich lassen. Flucht und Zwang bringen dich nirgendwohin. Aber es muss etwas geben. Etwas muss uns retten, wenn nicht wir selbst. Aber wir sind hilflos. Wir werden klein und kleiner. Bis wir uns nicht mehr bewegen können, um selbst zu essen und zu trinken. Wir werden hilflos verdursten und verhungern. Diese Welt ist ein Fluch und es gibt keine Flucht. Gott hat uns für immer verlassen.“
Sila, so tu etwas! Arima hat dir aufgetragen, den Traum weiter zu träumen. Wir kannst du nur diese Gedanken des Kindes hinter dem Zaun ertragen. Es sieht so lieblich aus mit den Blumen in seinen kleinen Händen. Du bist das Kind, Sila. Schau es an und erinnere dich. Geh und rette dich selbst. Sei für sie da. Verköstige und pflege sie, bis sie ihre Augen für immer schließen.
Hier geht es nicht mehr ums Annehmen und Akzeptieren, um Ja zu sagen zu der Situation, die sich nicht ändern lässt. Hier geht es um Leben und Tod, wenn man nicht glauben kann. Wenn man sich nicht auf die Quelle, auf das, was immer da ist, verlassen kann. Nicht verlassen – vertrauen. Vertrau auf Gott!
Und sie taten es. Alle vier sprachen sich Zuversicht zu und ihr Glaube wurde stärker und stärker. Die Mutter kam und war für sie da. Bis sie ihre Äuglein für immer schlossen und sich ihre Seelen lachend erhoben.
Genau das ist es, was Avatare tun. Avatare wie Joshua, Krishna oder viele andere, die wir gar nicht kennen und die noch nie von anderen Menschen oder Wesenheiten erwähnt wurden. Das ist die Arbeit, die Sila, Arima und einigen anderen in dieser Sphäre zuteil wurde.
Warum ausgerechnet ein Aspekt Silas? Schau genauer hin, dann erkennst du in allen und allem einen Aspekt der Quelle und nichts anderes. Und ja, es geht ums Annehmen und Akzeptieren, denn der Tod ist nicht das Schlimmste, was einem passieren kann. Viel schlimmer ist diese Einsamkeit, sich ohne Quelle zu fühlen.
Und das Böse? Das lassen wir mal außen vor und blicken mit liebevollen Augen auf die Mutter, die ihre vier Babys stillt.