Im rechten Glauben sein. Sich nicht beirren lassen. Schule des Lebens. Erinnerung an Martin Luther: die Erde ist ein Übungspfad und kein Ruhekissen. Wirklich und wahrhaftig. So sehr man sich ein Ruhekissen wünscht, es hat kaum Chancen. Und wer krank wird, will nur schneller lernen. Ach, du ahnst es nicht. Und wieder eine Woche im Schnelldurchgang geschafft. Nicht zurückblicken, sonst verpasst Du tausend Dinge.

Verrat am Ganzen. Ideale über Bord geworfen. Sämtliche Einrichtungen aufgelöst. Zersprengt in alle Himmelsrichtungen. Das totale Aus. Teilchen fliegen durchs All. Auf der Suche nach einer neuen Heimat. Regulative Illuminarien. Katastrophale Anomalien. Fliegende Superlative. Kurative Transaktionen. Nostradamische Beweggründe. Zwanghaft hyperaktiv. Die ewig Kritisierenden. Aus dem Stand heraus. Die alles besser Wissenden. Nur mal so in die Runde Fragende. Jetzt reicht`s aber.

Wille. Hauptversammlung. Hauptzweck.
Das Drama in der Welt. Auflösung der Dramen.
Herzblatt. Kartenspieler. Fang den Hut. Erbarmungslos
kämpfen? Den Sieger ehren. Weggucken im entscheidenden
Moment? Umgraben wie ein Maulwurf. Höhergestellte Posten.
Ranghoch. Der Dienstälteste. Erhaben sein. Pflichterfüllung.
Streben ist ein erster Schritt. Der Wille ist da. Nur Mut.
Nach bestem Wissen und Gewissen. Zum Wohle
des Volkes und mit vereinten Kräften.

Rieselschauer
Es fröstelt einen innerlich, es fröstelt einen äußerlich. Mütze auf, den dicken Schal rausholen. Drei Jacken übereinander, aber das Frösteln geht weiter. Im Zweifelsfalle sind`s die neuen Energien. Wieder eine Ladung vom Himmel gefallen? Und der Vollmond zieht das Wasser an. An was schönes denken. Das Kärtchen für zwischendurch. ICH BIN vollkommen gesund. Und später? ICH BIN die Quelle der Liebe. Wow.

Nächstenliebe
Wie du mir, so ich dir. Immer nur das Beste.
Nachbarschaftshilfe. Fahrgemeinschaften. Ehrenamtliche
Helfer gesucht, um die Heimbewohner spazieren zu fahren
oder um ihnen was vorzulesen. Singen geht auch. Gute
Laune verströmen. Oder einfach nur zuhören. Die Schwer-
hörigen brauchen Menschen, die ihnen zuhören können.
Bloß keine schwierigen Fragen stellen.

Wassergeflüster
Das Plätschern der Bäche. Das Flussgemurmel.
Die Sprache der Wellen. An die Kaimauer klatschen.
Rauschen der Bugwelle. Das Klickern der ankernden
Segelboote. Das Tuckern der Motoren. Das Tuten der
Dampfer. Der Klang der Schiffsglocke. Ist einer über
Bord gesprungen? Hechtsprünge, Freudensprünge.
Das Lachen der Delphine. Reisen mit
Delphinbegleitung.

Geistiger Wille und Willensgeschöpf.
Im voraus planen? Listen erstellen? An Konzepten festhalten?
Das geht nicht mehr so gut. Erstens kommt es anders und zweitens
als man denkt. Das verflixte siebte Jahr kann sich auch schon früher
melden. Werden die Alten wirklich tüddelig? Oder ist das ganz was
anderes? In unbekannten Ebenen schweben. Unsichtbar sein.
Und keiner hat`s gemerkt.

All die Beschwerden im Laufe des Lebens,
nicht nur die körperlichen Befindlichkeiten,
sondern auch die Empörung über alles Mögliche.
Ein Wort und viele Bedeutungen. Und eines Tages
das große Erwachen, das vorläufige Erkennen. Und
was sich wohl hinter den äußeren Erscheinungen
noch verbergen mag. Aufräumarbeiten. Erloschene
Bildchen. Fundsachen von früher. Die heimliche
Sorge, ob ein Text jetzt doppelt ist. Kein Problem,
einfach einen neuen Text schreiben. Sich selber
nicht so wichtig nehmen.

Lachen, wie ansteckend. Er lachte laut los und keiner wusste warum. Aber alle mussten mitlachen. Und dann fing er an zu erzählen. Er war mal bis nach Tibet gewandert. Ohne äußeren Plan. Einfach so. Eines Tages war es soweit und keiner wunderte sich, als er weg war. Das war eben so. Viel später dann kam Post von ihm. Eine Karte aus Lhasa. Sie zeigte den Pala Palast. Riesige Mauern. Weiß und der Hintergrund Olivgrün. Entgegen aller Vermutungen, blieb er aber nicht dort. Er reihte sich wieder ein, in den Arbeitsprozess seiner Heimat.

Zickenalarm
Ist es der Blutdruck? Sind es die Nerven? Spielt das Wetter
wieder verrückt. Irgendein Schuldiger muss jetzt her. Bestimmt
ist es der Bohnenkaffee. Bohne für Bohne selbst gemahlen und
handgefiltert. Wird schon wieder. Eine Runde Blumen gießen
wirkt Wunder. Und Bildchen suchen auch. Das Neueste
vom Tage ersparen wir uns lieber.

Mal wieder nahe am Wasser gebaut.
Neumond? Vollmond? Oder sind`s die Hormone?
Haben wir überhaupt noch welche? Und das Empfinden,
wie durch einen Wolf gedreht worden zu sein. Die heilige
Achterbahn und Karussell fahren gleichzeitig. Ganz verweint
aufwachen, ohne geweint zu haben. Zumindest nicht bewusst.
Die Eisheiligen sorgen stets für Abkühlung. Anschließend
können auch die letzten Sorten gepflanzt werden.
Halleluja.

Frankreich
Salut geschossen und die Marseillaise gesungen.
Sie mögen keine fremden Sprachen. Trecker fahren
übers Land und werben für die Apfelernte. Sonntags
sind die Kirchen voll, aber verstehen sie auch? Den
Ärmelkanal durchschwommen und überweg geflogen.
Die Pioniere haben es geschafft. Erfindergeist. Mut
zur Lücke. Mühelos parken wir ein, auf engstem
Raum. Der Autopilot macht`s möglich.
Hals- und Beinbruch.

Handwerk
Pflastersteine legen. Wege begradigen. Büsche und Hecken pflanzen.
Das Handwerk kann sich zur Kunst erheben, Pfusch nie. Aufpassen, wo`s
lang geht. Sich die Wege merken. Markante Wiedererkennungszeichen. Die
Sache mit den Brotkrumen klappt ja nicht immer. Und auf die Schnitzel-
jagd ist auch kein Verlass. Der Wind macht sich einen Spaß daraus,
alles durcheinander zu wirbeln.

Kein Regen und doch Leben. Oasen der Ruhe.
Niedrige Zelte. Winzige Teegläser. Geschichten erzählen.
Das Feuer brennt munter. Hüter des Hauses und den Ofen
nicht ausgehen lassen. Heißes Wasser stets parat haben. Bei
uns duftet der Glühwein, Kandis knistert. Die Löffel kreisen.
Die Gläser klingen. Auf gute Gesundheit. Glück wünschen
und Prost sagen.