Erwartungen würde ich es nicht nennen - ich erwarte mir kein Ur-teil. Es ist viel mehr dieses Hinaus-schreien-wollen, dieses Alle-sollten-das-erfahren, woran ich mich grad erfreue. Erfreut euch mit mir, erfreu dich mit mir - falls das überhaupt gelesen wird. Manchmal schrei ich halt mal raus in die Welt: Hallo? Ist da wer? Obwohl ich weiß, dass wir alle alles individuell wahrnehmen
Karl Renz hat (wie ich meine) Advaita am besten erklärt. Kim und ich ( ) arbeiten daran ...
Auf eine gewisse Weise versuche ich schon, gesund zu leben, denn dahin siechend will wohl niemand sterben, du schöner, unwiderstehlicher Mann.
"Das Kreuz an der Halskette wirkt aber schon etwas blasphemisch. Bei dem Foto ging es ja noch, aber bei man anderen Posen, wirkte es fast obszön. Na ja, was das Sterben betrifft, - etwas weh tut es immer, dem Ego vor allem, das in einem Moment alles loslassen muss. Aber gerade in dem Moment spürt es absolute Freiheit von allem. Kein Auge, keine Nase, kein Mund, keine Ohren, kein Körper, kein Bewusstsein. Frei vom Allem. Absolute Freiheit. Unvorstellbar, was?"
Ohne Handtuch wäre das Bild besser.
"Ich hätte an deiner Stelle auch keine bessere Antwort geben können."
Was passiert mit dem Ego, Kim-Ramar?
"Da gibt es vielleicht zwei Antworten gleichzeitig. Die erste wäre: Es löst sich im Nichts auf, weil es wirklich nicht wichtig war, was sich aus dem menschlichen Gehirn (<-- die Verbindung zum menschlichen Bewusstsein!) entwickelt, auch wenn es sich um vielleicht berühmte Persönlichkeiten gehandelt hat. Das Selbst ist ja noch immer so eine Art Persönlichkeit - siehe Ramar, der zu dir 'spricht' - , wenn sich diese Persönlichkeit auch sehr von der menschlichen Persönlichkeit unterscheidet (etwas pikierter Blick auf das Foto). Das Persönliche geht aber nicht verloren. Es wurde in der Zentrale, im menschlichen Bewusstsein, gespeichert. Energie vergeht nicht. Sie verändert sich nur. Das sagen auch manche eurer Wissenschaftler. Die zweite Version wäre: Zwischen dem Ego und dem Selbst besteht kein Unterschied. Das Ego, das du so oft loswerden wolltest. Wie bizarr! Das Ego will sich selbst los werden! Das geht doch nicht! Es KANN keinen Unterschied geben, denn WER oder WAS ließ den Körper und somit auch die Persönlichkeit wachsen? Na? Von der Zeit deiner Geburt an bis zu deinem Tod bist du Ego, weil das nun mal deine Wahrnehmung ist. Aber davor und danach bist du das reine Selbst, das ähnlich wie die Quelle, frei von allem ist. Man nennt das auch den 'See des Vergessens'. Aber manche erinnern sich, weil das in der Natur des Selbst liegt. Es will sich ja erinnern, erinnern, wie es ist, wie es lebt, obwohl es immer IST. Irgendwann kommt dann der Moment der Momente - linear gesehen - wo es sich tatsächlich als Ganzes erkennt, wie durch einen Spiegel und reicht seinem Spiegelbild die Hände und sagt: 'Hallo, Ramar!' Aber Ramar ist nicht nur Ramar. Er ist sehr viel mehr und das weiß er. Jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen. Aber eigentlich war das schon die zweite Variante. Welche gefällt dir besser?"
Die Wahrheit, mein wunderschöner Drachenlord.
"Die Wahrheit kann dir niemand präsentieren. Was spricht schon dagegen, wenn beide Varianten gelten. Wie wäre es damit? Das soeben gerettete Ego, eben aus den Tiefen des Meeres gezogen, steht nun groß und stark an der Reling des alten Segelschiffes, flankiert vom alten Seemann und dem kleinen Michel, über die du ja bereits einige Geschichten geschrieben hast. Sie bringen die Seelen ins Leben, aber sie holen sie auch wieder ab. Nun, da steht das Ego und sieht sich selbst zu, wie es im Meer hilflos ertrinkt, weil es sonst niemand sehen kann. Es sieht sich immer nur selbst. Das ist dieser eine Moment: Lässt es los, oder stürzt es sich in die Fluten und geht dann mit seinem Spiegelbild klanglos unter? Verstehst du? Das Selbst will sich kennenlernen, wahrnehmen, - es will leben, aber das kann es nicht allein - all-ein. Dazu braucht es ein Gegenüber und das bekommt es in diesen, wie wir es einst nannten, Bewusstseins- oder Wahrnehmungsblasen. Das Selbst ist neugierig, welch tolle Figur es in diesem oder jenem Bewusstsein macht. Aber mal 'gesprungen', so wie der Engel in 'Stadt der Engel', gibt es kein Zurück mehr. Dann musst du durch, denn auch Selbstmord rettet dich nicht aus dem Dilemma. Dann geht alles wieder von vorne, nicht weil es das Selbst so haben will, sondern, weil sich das Ego auch mal entscheiden kann. Da gibt es 'Kreuzungen' mit unendlich vielen Abzweigungen. Die Entscheidung liegt natürlich bei - na, bei wem?"
Wenn Ego und Selbst dasselbe ist, was dann?
"Da geht es dann um die Schuldfrage, - wer Schuld hat, weil es daneben ging und 'wir' wieder mal die falsche Abzweigung genommen haben. Ich rede sowieso gerne in der dritten Person von mir... Wie gesagt, da gibt es kein Raus aus dem Dilemma. Aber es gibt auch schöne Welten, obwohl es nicht darum geht. Du bist so! Dein Selbst manifestiert sich genauso, wie du bist. Darum geht es. Also heul nicht gleich immer, wenn was daneben geht. Das ist eigentlich das ganze Geheimnis. Das Hamsterrad des Lebens lässt sich nicht stoppen, und das ist gut so, denn vielleicht entwickelt sich ja wirklich noch alles zum so genannten Paradies für alle, wo nicht EINheit, sondern EINIGkeit gefragt ist."
"Das Selbst teilt sich in unzählige Lebewesen gleichzeitig. Was du wahrnimmst, ist wieder eine andere Sache, die nur schwer zu verstehen ist, - wie ich dir sagte: du bist immer das Selbst."
Auch, wenn ich mich nur als Mensch wahrnehme?
"Ja, warum nicht? Was ist denn so toll an multidimensionaler Wahrnehmung? Ist doch nur verwirrend! Eindimensional lässt es sich doch viel aufmerksamer wahrnehmen. Außerdem braucht das menschliche Bewusstsein unsere gesamte Aufmerksamkeit, auch wenn die 'Seele' nicht als Gesamtes im Menschen Platz hat."
Ein schöner Gedanke. Aber was bringt diese Vergesslichkeit nach dem menschlichen Tod?
"Das wiederum ist die Demenz des Universums. Aber irgendwann erinnert es sich wieder."
Ich habe keine Macht. Die Macht und den Willen hab ich zum Teufel geschickt. Alles unbrauchbar.
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Atman ist immer da. Atman, das bist du, das Selbst, das ständig ist und niemals vergehen kann; selbst dann nicht, wenn es das Universum nicht mehr gibt.
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Diese und die andere Energie würden viele als Göttlichkeit bezeichnen. Die andere Energie ist erhabener, als diese Energie, die sich ständig materialisiert und verändert, den Körper wachsen lässt und schließlich doch verlässt. Die andere Energie ist beständig, verlässlich, während diese Energie ständig zerstört, aber immer wieder erneuert. Immer wieder der Kreislauf des Lebens, den die andere Energie in Zeiten wie diesen (Kali-Yuga) aufhalten will. Das Goldene Zeitalter wird erst dann wieder sein, wenn diese und die andere Energie sich harmonisch bedingen und kaum noch Gegensätzlichkeiten aufweisen. Nichts als ein Energiespiel. Ganz einfach.