Ich gehe meinen Mitmenschen ziemlich auf die Nerven. Warum? Weil ich seit Langem sage: „Ich möchte tot sein.“ Sie fragen, ob ich eine unheilbare Krankheit hätte. Nein, habe ich nicht, ich will nur sterben und zwar gleich. Ob ich wisse, welche Schönheiten das Dasein biete? Ach bitte, jede meiner Zeitungsglossen ist eine blanke Reklame für das Leben. Beginnend mit dem Wunder des Sonnenaufgangs über das Glück, seine Nase in das Haar eines Kindes zu stecken, bis zur Wonne, wenn nach der sauberen Plackerei eine Arbeit gut gelungen ist. Und man kann auch in den Garten gehen. Nur mag ich einfach nicht mehr. Warum nicht? Dazu sag ich: Die Freiheit zum eigenen Tod meint auch die Freiheit von jeglichem Zwang zur Begründung. Ist das nachvollziehbar und juristisch klar gesagt? Es gilt schlicht: Ich habe genug gelebt. Und will nicht mit Psychologen, Theologen und Medizinern um meine Würde feilschen müssen. Ich möchte bitte in die Apotheke gehen und etwas Verlässliches kaufen. Dann lege ich mich daheim hin, und der Arzt wird morgen auf den Totenschein schreiben: Herzversagen. Das darf man aber nicht, und man ist gezwungen, es anders zu tun. So, dass die Mitmenschen belastet und traumatisiert sind. Sieht man die Erniedrigung und meine bittere Verzweiflung ein? Erscheint am Horizont endlich eine würdige Lösung?